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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04
Autoren: Karl Bleibtreu
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der am eifrigsten feuernden 16. R. Art. (75) und der ganz geringe der übrigen rheinischen und sächsischen Batterien. Regen und Schneefall vermehrten in der Phantasie das Schrecknis des ersten Einbruchs, doch bei frostig klarem Wetter am 23. sah sich die Sache schon klarer an. Nur Verschüttete der Vorderlinie wurden abgekniffen. So unheilverkündend Langles Truppenwand sich türmte, man schoß in sie sogleich ein böses Loch. Vor, innerhalb und hinter überrannten Gräben lagen ihre dicken Leichenhaufen. Nicht nur Mörser der 14. R. F. Art. machten gute Arbeit, Gewehrfeuer streckte die Franzosen massenweise nieder. Die Legende von dem braven 78. R. dürfte wohl als 29. I. zu lesen sein, welche Koblenzer man verstohlen als mithelfend anführt. In Sandgruben und Hohlweg nördlich der Chaussee Souain–Sommepy kam der Angriff zum Stehen. Nach 25. Februar tastete Langle nur noch vorsichtig ab, ließ aber die andere Einbruchsstelle nicht außer acht, die er bei Mesnil–Massiges vertiefen mußte. Das flache Kalksteingelände erhebt sich zu etwas höheren Hügeln nur an der Champagnefarm. Von der »Karbolschlucht«, in deren Nähe die Tahure- horizontal in die vertikale Souainchaussee einmündet, bis zur »Pionier- und Kanonierschlucht« östlich »Fritschberg« und »Schmidtwald« schob sich 157. Schlesische, hinter sich »Kuchenschlucht«, zwischen 65., 69. R. ein, ganz östlich 107. R. an der »Rabenschlucht«. Diese vier Regimenter drei verschiedener Stämme wehrten sich ruhmvoll gegen das ganze 1. K. und Kolonialbrigaden, nur 157. verlor zerwühlte Gräben ans 45., 48. franz. Dies war am 27. Schon seit 22. tobte hier allgemeiner Kampf, gegen 65. R. sogar viel früher als G. St. Schr. meint, schon seit 16. mit Feuerüberfall und Massensturm bedacht im Anschluß an die Pertheskolonnen. Die Masse des 8. R. K. entzog sich rückwärts dem wahnsinnigen Trommelfeuer, schickte aber jetzt zuerst 30. R., dann 28., 29. vor. Wegfegung der aktiven Schlesier ersetzte 30. R. brav nach so langer Prüfung; es verlor erneut 600, wie schon beim früheren Vorstoß bis 10. Februar. Als Langle nach dem 1. März auch das 2. K. ansetzte, wie im Westen 16. an Stelle des bös zerschlagenen 17. K., krachten am »Zwischenweg«, wo 16. R. D. an die geschlagene 16. Aktiv D. stieß, schon die Lebelgewehre. Die G. St. Schr. hebt hier »2 Kompanien 68.« hervor, immer in Bevorzugung der Kasernentruppen, sowie Eingreifen von II/2. G. und 63. I., letzteres wahrscheinlich vordatiert, ersteres Unsinn, da 68. weit davon stand. Vielmehr wird es sich um Teile 68. R. handeln, das opferbereit einsprang und am meisten litt. Dazu Einwirkung von 20. R. F. Art. und leichten Gardehaubitzen. Außerdem erschienen 77. I., 77. R. bei Tahure, was G. St. Schr. zwar erwähnt als bloße Ankunft von 38. R. B., aber nicht weiß, daß die laut V. L. sich schon einmischte.
    Dem Mut der Franzosen lassen wir ebenso Gerechtigkeit widerfahren wie ihrer Anstelligkeit; ihre Schützenschwärme füllten sofort gerissene Trichter und stellten Verbindungsgräben her, schleppten M. G. zur Flankierung herbei. Doch unsere Pioniere benahmen sich ebenso flink, ihr großer Verlust (400 inkl. Garde) zeigt ihren Opfermut. Und wenn Langles übermächtige Artillerie unverdrossen trommelte, so legte die deutsche verderbliches Sperrfeuer. Im März um 16 schwere und 12 Feldbatterien verstärkt, sparte sie sich gegen Infanteriestürme auf. Diese wollten und wollten nicht gelingen. Geschlossene Kompanien und Bataillonskolonnen, Offiziere hoch zu Roß voraus, marschierten anfangs sorglos vor, von Vertilgung aller Grabenbesatzungen überzeugt, im nächsten Augenblick waren sie sozusagen schon tot, denn überall tauchten Verteidiger aus den Unterständen empor, mit Kalkstaub angeweißt wie Müllerknechte, doch wenige mit Blutflecken, und sandten an abgekämmter Brustwehr freistehend Salven aus nächster Nähe. Dem Aufenthalt in der »eroberten« Vorderlinie zogen die gemaßregelten Stürmer weiteres Einrennen der Souainfront vor; der Impuls trug sie bis über Arbrehöhe, dann aber Schluß. Immer geschlossen, nur einen starken Schützenschwarm auswerfend, sahen sie ihre Schneide abgestumpft durch maßlosen Blutverlust. Am 2. März begann unser Gegenstoß, 101., 104. gingen auf beiden Flügelecken des geschlagenen 8. K. vor, 1. G. Brig. Prinz Eitels hatte bald 2. G. B. hinter sich, 2. Bayr. L. W. wollte ihren verlorenen Waldzipfel zurückhaben. Erst jetzt
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