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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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machte überhaupt keinen Sinn, sich ohne Grund so weit vom schützenden Hafen zu entfernen. Nicht bei diesem Wetter.
    »Blödmänner«, grummelte Michael und stand auf. »Warum soll man noch draußen bleiben und seinen Arsch riskieren, um völlige Schwachköpfe im Auge zu behalten, was, Luck? «
    Aber verflucht noch mal, Bouchard hatte irgendetwas vor. Sein sechster Sinn kribbelte und weckte mit feinen Nadelstichen Michaels verkümmerte Seele. Er lehnte sich nach vorn und hob das Fernglas, um einen letzten Blick hindurchzuwerfen, ehe er aufs Meer hinaussteuern würde, um dem Sturm zu entkommen.
    Ohne Vorwarnung stieg plötzlich ein riesiger Feuerball aus dem Meer auf und riss die Serendipity auseinander.
    »Menschenskind!«
    Die Wucht der Explosion drängte den Wind nur einen Sekundenbruchteil aus seiner Richtung. Mit einem schrillen Schrei floh Lucky von Michaels Schoß, als der Bug der Nemesis unter dem gewaltigen Rückstoß der Explosion kurz aus dem Wasser stieß.
    Brennende Wrackteile flogen hoch und weit durch die Luft, bis von der luxuriösen Yacht nur noch flackernde Reste auf der Oberfläche dahintrieben.
    Michael klammerte sich fest, als die Nemesis durch die Druckwelle wie ein bockendes Pferd über die Wellen hüpfte. »Verflucht noch mal! « Mit so etwas hatte er ja nicht im Leisesten gerechnet.

    Betäubt kämpfte Tally sich an die aufgewühlte Oberfläche. Ihre Lungen brannten, sie konnte kaum etwas sehen, und ihr Herz raste. Sie ließ sich von den Wellen treiben, während sie keuchend nach Luft schnappte und herauszufinden versuchte, was gerade passiert war.
    Im einen Moment hatte sie an der Reling gestanden und auf Arnaud gewartet - und im nächsten … war sie im Wasser. »Arnaud? «, schrie sie. »He! Arnaud!«
    Brennende Wrackteile des Bootes schaukelten in nur wenigen Metern Entfernung umher. Sie streifte den Schuh, den sie noch anhatte, vom Fuß und ließ ihre panischen Blicke über die kohlschwarzen Wellen gleiten, während sie nach Arnauds hellem Kopf Ausschau hielt. Und was war mit dem Bootshelfer unter Deck? Wegen seines schwarzen Haars und der dunklen Haut würde es unmöglich sein, den Mann zu entdecken. Himmel. Wie hieß der Typ noch gleich?
    Lu!
    »Lu! Haere mai! « O Gott. O Gott!
    Tally drehte sich einmal im Kreis, indem sie sich von den Wellen treiben ließ. Sie versuchte, sich gegen die Panik zu wehren, während sie nach den beiden Männern suchte und sich dabei so weit wie möglich von den brennenden Wrackteilen entfernt hielt. Sie mochte gar nicht daran denken, wie tief das Wasser war oder wie hoch die Wellen sich mittlerweile auftürmten. Oder was wohl in den trüben Tiefen unter ihr herumschwamm …
    Völlig verängstigt näherte sie sich dem brennenden Wrack, so weit sie sich traute. Das kalte Wasser ließ ihren Körper frösteln, obwohl das Feuer ihr fast das Gesicht verbrannte. Es gab kein Treibgut, das größer als ein Surfbrett gewesen wäre. Und ziemlich viel von dem, was nicht brannte, versank in den Fluten 一 schnell. Die meisten Flammen erzeugte der ausgelaufene Treibstoff, was sie nicht gerade in Sicherheit wiegte.
    Sie spuckte Wasser, hustete und strich sich das Haar aus den Augen. Ein Gefühl der Beklommenheit bemächtigte sich ihrer, als sie merkte, wie erschöpft sie bereits war. Hoffentlich trieben sich hier nicht irgendwo Haie herum. Vielleicht nicht besonders stilsicher, war sie doch eine kräftige Schwimmerin. Das bedeutete aber natürlich keineswegs, dass sie ein Wettrennen mit einem Hai gewinnen würde.
    In einer reflexartigen Bewegung zog Tally ihre Beine an. Sie wartete darauf, dass eine Welle sich unter ihr auftürmte, und stieß sich nach oben, während sie ausspähte nach Arnaud und Lu.
    Höchstwahrscheinlich waren beide Männer bei der Explosion getötet worden. Und wenn sie so weitermachte, würde auch sie bald tot sein. Da Arnauds Lieblingssatz lautete >Jeder sollte zuerst an sich selbst denken<,begann sie zögernd auf eines der Boote zuzuschwimmen, die sie vorher gesehen hatte. Mit dessen Hilfe würde sie die Rettungsaktion einleiten. Wenn das Sprichwort Nur die Guten sterben jung den geringsten Funken Wahrheit enthielt, war Arnaud gesund und munter und schwamm bereits auf die Küste zu. Tally hoffte, zusammen mit der Hilfskraft Lu.
    Als sie endlich das andere Boot erreicht hatte, war sie erschöpft und außer Atem. Dunkle, vom Sturm aufgepeitschte Wellen zerrten so heftig an ihr, als wollten sie sie verschlingen. Das spritzende Salzwasser nahm ihr
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