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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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und verstümmelndes Ungeheuer.
    Erbarmungslos. Jenseits jeder zivilisierten Moral.
    Gierig. Unversöhnlich.
    Himmel! Seit Monaten lebte er mit nächtlichen Schweißausbrüchen und den Dämonen, die ihn tagsüber quälten. Und allmählich hatte er eine Phobie entwickelt, die selbst die Titanic an Größe übertraf.
    Michael schnaubte verächtlich. Ein Navy-SEAL, der Angst vorm Meer hatte…
    Ex.
    Ex-Navy-SEAL.
    Na, wenn das kein Witz war.
    »Gefahr, Will Robinson! Gefahr«, murmelte Michael in Erinnerung an eine seiner Lieblingssendungen. Er klammerte sich am Sitz seines Stuhles fest, als die Nemesis von einer Welle hochgehoben wurde, um gleich darauf in einen Strudel zu stürzen und dann wieder auf einem Wellenkamm zu reiten. Die Angel klapperte übers Deck, als eine schäumende Woge über eine Seite des Bootes schwappte und seine Beine nass machte.
    Kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Er achtete nicht darauf.
    Que sera sera.
    Wenn dieser Trip ihn nicht von seinen irrationalen Ängsten befreite, würde nichts es je schaffen. Mit voller Absicht hatte er sich in das Element begeben, das er am meisten fürchtete: Wasser.
    Es war ein allerletzter, verzweifelter Versuch. Die See würde ihn entweder umbringen oder heilen.
    Und im Moment war das Erstere ausgesprochen wahrscheinlich …
    Wasser ergoss sich schäumend über das Deck und schoss zurück ins Meer, wobei es einen bedrohlichen Schimmer auf den Planken hinterließ. Er schluckte schwer.
    Tally drehte sich um. Michael konnte wieder ihr Gesicht sehen. »… mir reicht’s! Ich hab’ die Nase voll«, sprach er das nach, was er von den sich wütend bewegenden Lippen der Lady ablas. Sie hatte einen hübschen Mund. Ein Mund, der schon bald Meerwasser schlucken würde, wenn sie sich nicht beeilten und in die Tat umsetzten, was auch immer sie vorhatten, ehe dieser Sturm richtig losbrach.
    Tally strauchelte und fiel gegen ihren vormaligen Liebhaber, als ihr Boot seitlich von einer Welle getroffen wurde. Sie löste sich von ihm, sobald sie das Gleichgewicht zurückgewonnen hatte.
    »Ab jetzt sechs Minuten«, gab Michael laut eine grobe Schätzung ab. »Dann bin ich hier weg. Davon abgesehen - was, zum Teufel, ist Tally überhaupt für ein Name? «, fragte er die dreibeinige Katze, die auf seinen Schoß sprang, über seine Schenkel kletterte und sich dann an Michaels ausgestreckten Beinen festklammerte. Scharfe Krallen gruben sich in seine Schienbeine. Die steifer werdende Brise wühlte sich durch den schwarzen Pelz, und Lucky reagierte darauf mit einem Zucken seiner zerfetzten Ohren.
    Michael rückte seine Füße auf der Teakholz-Reling zurecht, und Lucky verlagerte entgegenkommenderweise sein Gewicht. »Etwa Tally Ho? Wie die Iren bei der Fuchsjagd sagen? In Kneipen meine ich das Wort auch schon gehört zu haben 一 aber in welchem Zusammenhang? Auf jeden Fall ist das der Ort, wo wir jetzt verflucht noch eins sein sol … zieh sofort deine Krallen ein oder verschwinde von meinem Schoß, du Biest! «
    Tally Ho sagte irgendetwas. Bouchard schüttelte den Kopf und legte einen Arm um ihre Schultern. Der Lady gefiel das nicht, und sie schob ihn weg.
    Plötzlich ließ Bouchard sie stehen und ging unter Deck. Tally stützte ihre Arme auf die Messing Reling der Serendipity und blickte zum grauvioletten Himmel auf. Die Bewegung stellte interessante Dinge mit ihrem Busen an. Michael ließ zu, dass die nächste Woge seinen Blickwinkel durch das Fernglas veränderte und sich auf die Stelle richtete, wo Bouchard verschwunden war.
    Er wäre wirklich viel glücklicher, wenn er diesen Sturm vom Innern eines gemütlichen Hotelzimmers aus beobachten könnte, statt hier mittendrin zu schwimmen. Es gab da ein paar Dinge, die er lieber noch im Bett ausprobiert hätte, statt bei einem Aufklärungseinsatz in vorderster Front mitzumachen.
    Die Luke des anderen Bootes hatte sich wieder geöffnet. Tally beachtete Bouchard nicht, als dieser auftauchte, ums Ruderhaus herumschlich und dahinter verschwand. Was hatte er vor? Und wo war eigentlich die Crew, die man für ein Boot von der Größe der Serendipity brauchte? Es müsste eigentlich mindestens ein Helfer, eher aber drei, an Bord sein. Wahrscheinlich waren sie unten und hielten sich von der Gefahrenzone fern. Die Segel der Serendipity hätten schon vor einer Stunde eingeholt gehört, doch sie blähten sich unter der Macht des Windes und zerrten an Anker und Mast. Diese Landratten! Längst hätten sie wieder zur Insel zurückfahren müssen. Es
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