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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube
Autoren: Catherine Bybee
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dass dein Vater sich einen Enkel bestellt hat?«
    Blake schloss die Augen, nahm ihre Worte hin.
    Auch eine Antwort.
    Samantha drückte die Tränen weg, bevor ihre Augen überlaufen konnten. Sie straffte die Schultern und stürmte auf ihren Herzog zu. »Ehrlichkeit war die Grundlage unserer Beziehung. Aber anscheinend wolltest du mir doch nicht alles sagen.«
    Blake öffnete die Augen. »Ich wollte dich nicht mit Details belasten.«
    Samantha traute ihren Ohren nicht. Sie lachte sarkastisch auf. »Mich belasten? Mein Gott, womöglich glaubst du das auch noch selbst. Du bist nicht besser als dein Vater. Du diktierst allen um dich herum, was sie zu tun und zu lassen haben. Du zwingst allen Menschen deinen Willen auf und jeder lässt es geschehen.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus, aber Samantha wich ihm aus. »Fass mich nicht an. Diese Zeiten sind vorbei.«
    »Samantha, bitte. Ich weiß, das sieht …«
    »Ich weiß Bescheid. Du hast mich angelogen. Du hast mir nicht gesagt, was wirklich im Testament deines Vaters steht.«
    »Von der weiteren Bedingung habe ich erst nach unserer Heirat erfahren.«
    Ihr Magen zog sich zusammen. Dieser Stress konnte für das Baby nicht gut sein. Sie zwang sich, tief einzuatmen und die Luft nur langsam wieder abzulassen. »Schon möglich. Aber das hat dich nicht davon abgehalten, heimlich dafür zu sorgen, dass du am Ende gewinnen würdest.«
    Blake schüttelte den Kopf. »Was redest du denn da? Wir wussten doch beide, dass es riskant sein kann, miteinander zu schlafen.«
    »Wag nicht, mich noch mal zu belügen. Mach endlich reinen Tisch, Blake. Mir haben schon ganz andere Männer etwas vorgemacht und über einen viel längeren Zeitraum. Aber ich bin kein willenloses Dummchen.« Sie wartete auf das Geständnis, dass er sich nicht zu fein gewesen war, Löcher in Kondome zu stechen, um zu bekommen, was er wollte. Sie wartete auf seine Bitte um Verzeihung.
    Stattdessen warf er ihr nur einen verständnislosen Blick zu.
    Samantha ging ohne ein weiteres Wort zu ihren Taschen.
    »Was machst du da?«
    »Ich gehe. Oder denkst du, ich habe die Taschen zum Spaß gepackt?«
    »Verdammt, Samantha, wir können doch über alles reden. Ich hätte dir von dem Testamentszusatz erzählen sollen.«
    »Ja, das hättest du tun sollen. Ich hätte dir alles gegeben, Blake.« Bei den nächsten Worten zersprang ihr Herz in tausend Stücke. »Du hättest mich nur darum bitten müssen.«
    Damit drehte sich Samantha um und marschierte aus Blakes Leben.
    Ein Teil von ihr hoffte, dass er ihr nachlaufen würde. Aber das war der hoffnungslos romantische Teil – der Teil, der glauben wollte, dass sie ihm etwas bedeutete und mehr für ihn war als eine Zuchtstute. Für ihn war es nicht weiter schlimm, wenn sie ging. Blake würde seinen Erben trotzdem bekommen.
    Und sie würde ihr Leben lang schwer daran tragen.

Dreizehn

    S ie war gegangen. Verdammt, sie war weg, weil er ihr etwas verschwiegen hatte.
    Frauen sind emotionale Wesen. Für Schwangere galt das noch viel mehr. Sie brauchte Zeit, um Dampf abzulassen. Das konnte er verstehen. Aber dann würde sie sicher zurückkommen.
    Doch als die Minuten zu einer Stunde verschmolzen und aus der einen Stunde zwei wurden, ahnte Blake, dass sein Vertrauensbruch seine Frau viel tiefer getroffen hatte, als er gedacht hatte.
    Als noch eine Stunde später das Telefon klingelte, riss er sofort den Hörer von der Gabel.
    »Samantha?«
    »Nein, Jeff. Tut mir leid. Falls du einen Anruf erwartest, melde ich mich später noch mal.«
    Sein Anwalt war der Letzte, mit dem er jetzt sprechen wollte. Blake ließ den Triple Malt Scotch im Glas kreisen, bevor er sich die bernsteinfarbene Flüssigkeit in die Kehle goss. »Was gibt ’ s?«
    »Alles klar bei dir? Du hörst dich beschissen an.«
    »Danke.«
    »Okay, dann eben ohne Smalltalk. Ich dachte nur, es interessiert dich vielleicht, dass mein Privatdetektiv Vanessa heute dabei beobachtet hat, wie sie in einem Kaufhaus Samantha auf die Pelle gerückt ist. Er meint, Vanessa hätte ziemlich aggressiv gewirkt und Samantha sei am Ende nicht ärgerlich weggegangen, sondern verstört.«
    Vanessa?
    »Hat dein Mann gehört, worüber die beiden gesprochen haben?«
    »Nein. So nahe konnte er nicht ran. Ist alles in Ordnung?«
    Blake konnte sich nun manches zusammenreimen. Anscheinend hatte Sam bei dieser Gelegenheit erfahren, was in dem Testamentszusatz stand. Vanessa wusste offenbar Bescheid. Aber woher?
    Plötzlich erinnerte er sich an die Frau auf
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