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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube
Autoren: Catherine Bybee
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Schachtel im Nachttisch der Grund für ihre Schwangerschaft war.
    Die Schachtel war noch da.
    Samantha suchte darauf nach dem Verfallsdatum. Die Kondome waren noch viele Monate lang verwendbar. Sie trug die fast leere Schachtel ins Bad und zog eine der kleinen Folienverpackungen heraus. Vorsichtig nahm sie das Kondom aus seiner Hülle. Es sah nicht aus, als wäre es beschädigt.
    Plötzlich hatte sie eine Eingebung: Sie hielt es unter den Wasserhahn und ließ es mit Wasser voll laufen. Zunächst passierte nichts.
    Aber als sie das Wasser abdrehte, löste sich plötzlich ein Tropfen von der Spitze des Kondoms. Dann noch einer.
    Pling, pling, pling. Mit jedem Tropfen, der ins Waschbecken fiel, wurde Samanthas Herz ein wenig leerer.
    Ihre Unterlippe bebte, ihre Hände fingen an zu zittern. Sie ließ das Kondom ins Waschbecken fallen und wiederholte den Test mit einem zweiten. Mit dem gleichen Resultat.
    Sie wollte weder ihren Augen trauen noch den Gedanken, die in ihrem Kopf um die Wette brüllten. Sam zog ein drittes Kondom aus seiner Folienhülle, knipste alle Lichter aus, legte die Folienverpackung über die Glühbirne der Nachttischlampe und schaltete sie an.
    Ein einzelner feiner Lichtstrahl drang durch ein einzelnes winziges Loch.
    All das Gerede über Ehrlichkeit. All die Versprechen von Offenheit. Dabei hatte Blake mit List und Tücke dafür gesorgt, dass er zu seinem Stammhalter kam, und sie glauben lassen, es handle sich um einen Unfall.
    Alles in ihr schrie. Wie hatte sie so naiv sein können? So gutgläubig? Tränen strömten ihr übers Gesicht, während sie die Kondome einsammelte und tief unter dem anderen Müll im Mülleimer vergrub.
    Ein noch verpacktes Präservativ verstaute sie in ihrer Handtasche, zwei ließ sie in der Schachtel auf dem Nachttisch.
    Nichts hasste Samantha mehr, als von einer anderen Person für deren eigene Zwecke benutzt zu werden.
    Wie konnte der Mann, in den sie sich verliebt hatte, ihr so et was antun?
    Wie sollte sie ohne ihn weiterleben?

    »Samantha ist schwanger.« Blake saß mit Jeff in dessen Büro.
    »Dann haben die Klatschblätter diesmal also recht.« Jeff wedelte mit einer bunten Zeitschrift und warf sie auf den Schreibtisch.
    Blake hatte den Artikel noch nicht gesehen. »Vaterfreuden für den hurtigen Herzog« prangte als Schlagzeile über der Seite.
    »Ich dachte nur, du solltest es von mir hören, anstatt dich auf Spekulationen stützen zu müssen. Nach meinem Geburtstag im nächsten Jahr müsste eigentlich alles laufen wie am Schnürchen.«
    »Ich werde Parkers Sekretärin bitten, mir die notwendigen Unterlagen zuzuschicken. Sicher haben wir nach deinem Geburtstag alles schnell unter Dach und Fach.« Jeff lehnte sich lächelnd zurück. »Ich kann gar nicht fassen, dass du das geschafft hast.«
    »Was denn geschafft?« Blake legte einen Knöchel übers Knie.
    »Sie zu einer Schwangerschaft zu überreden. Was hast du ihr dafür geboten? Noch mal zehn Millionen?«
    Jeffs Worte jagten Blake einen Schauer über den Rücken. »So war es nicht. Das Schicksal hat einfach nachgeholfen.«
    »Wirklich?«
    »Solche Unfälle passieren nun mal.«
    »Das behaupten die Frauen, die meine Mandanten auf Unterhalt verklagen, auch gerne. Aber meiner Meinung nach sind diese Unfälle Absicht.«
    Blake hatte den Kommentar kommen sehen. »Du vergisst, dass ich mehr von diesem Baby profitiere als Samantha. Ich bin mir sicher, dass sie nicht irgendwie nachgeholfen hat.«
    Jeff beugte sich vor. »Wirklich?«
    »Hundertprozentig.«
    Jeff streckte die Hand aus. »Gratuliere.«
    Nach dem Handschlag sprach Blake ein anderes drängendes Thema an. »Was ist aus den Überwachungskameras in Samanthas Haus geworden. Gibt es etwas Neues?«
    Jeff breitete ein paar Unterlagen auf seinem Schreibtisch aus. »Einmal ist Vanessa ja bei Samantha aufgetaucht. Das war, bevor wir aktiv wurden. Aber in der Zeit, in der wir sie beschattet haben, hat sie es nicht noch einmal versucht. Mit einem Privatdetektiv haben wir sie auch nicht gesehen. Unser eigener Mann hat ein paar Fotos gemacht, aber die Leute, mit denen sie darauf zusammen ist, sind alle unverdächtig.«
    Blake betrachtete Vanessas vertraute Züge, die dunkle Sonnenbrille, den Porzellanteint. Sie trank Kaffee, sie telefonierte. Auf einem Bild sah er sie mit einer Person, die ihm bekannt vorkam. Wer war die Frau, mit der Vanessa sich unterhielt? »Weißt du, wer das ist?«
    »Eine Jurastudentin … Oder eine Anwaltsgehilfin?« Jeff dachte laut nach. »Nein,
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