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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube
Autoren: Catherine Bybee
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alles gedacht. Er war beeindruckt. Gelinde gesagt.
    »Ich brauche den Schriftsatz bis fünfzehn Uhr heute Nachmittag. Dann erhalten Sie bis spätestens siebzehn Uhr eine Liste mit Kandidatinnen. Wenn Ihr Terminplan es zulässt, können wir für morgen gleich die ersten Treffen vereinbaren.«
    Blake bückte sich nach ihrer Tasche und reichte sie ihr.
    Sie strich sich eine widerspenstige Locke aus den Augen und hängte sich die Tasche über die Schulter. »Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen, Mr Harrison? Oder ist Ihnen Eure Durchlaucht lieber?«
    Sie ließ die Anrede provokant von ihrer Zunge rollen. An ihre geradezu hypnotische Stimme konnte er sich gewöhnen. Er wollte sie unbedingt bald einmal am Telefon hören … »Wie wär ’ s mit Blake?«

    Sam schob sich hinters Steuer. Sobald sie sich unbeobachtet fühlte, konnte sie ein selbstgefälliges Grinsen nicht unterdrücken. Ihr Hintern vollführte einen wenig damenhaften Tanz auf dem weichen Sitzleder. »Wurde ja auch Zeit, verdammt!«, flüsterte sie.
    Der attraktive Aristokrat war ihre Eintrittskarte in eine andere Liga. Bei der Gründung von Alliance hatte sie sich vorgestellt, dass Kunden wie Blake Harrison bei ihr Schlange stehen würden: reiche Männer, die eine Ehefrau brauchten, weil das nun mal auf ihrer To-do-Liste stand. Sie suchte Frauen für Männer, die nicht die Zeit oder die Lust hatten, sich auf den Dating-Zirkus einzulassen. Diese Männer wünschten sich nicht die große Liebe, sondern eine passende Gefährtin. Einige wollten auch eine Ehefrau, damit ihre Geliebten sie nicht ständig wegen eines Rings nervten. Bislang hatten ihre Kunden vor allem durch persönliche Empfehlung zu ihr gefunden. Sie hatte inzwischen geschäftlich Fuß gefasst und kam ganz gut über die Runden.
    Mit den geschätzten Einnahmen aus dem Harrison-Deal konnte sie den größten Posten ihrer laufenden Ausgaben sicher zwei oder drei Jahre lang bestreiten. Das hoffte sie zumindest.
    Harrison brauchte das Geld seines verstorbenen Vaters nicht. Er war selbst millionenschwer. Aber es wäre doch zu schade, wenn ein Betrag, mit dem man ein kleines Land hätte aufkaufen können, in den großen Topf für mildtätige Zwecke fließen oder an den Cousin fallen würde, von dem Blake gesprochen hatte. Bei all den Skandalen, in die Stiftungen und Hilfsorganisationen in letzter Zeit verwickelt gewesen waren, konnte man nie wissen, wo das Geld tatsächlich landen würde oder wer sich damit letztlich die Taschen füllte.
    Sam wusste aus erster Hand, dass Spenden oft in obskuren Kanälen versickerten. Harrison stellte allerdings eine besondere Herausforderung dar. Sein Adelstitel konnte zum Problem werden. Sie musste die Kandidatinnen genau unter die Lupe nehmen, um sicher sein zu können, dass sie nicht in den Kleinmädchentraum verfielen, Herzogin zu werden und zu bleiben. Bei Leuten, die in ihrer Kindheit zu viele Disneyfilme gesehen hatten, hatte man mit solchen Spätfolgen zu rechnen. Auch Harrisons blendendes Aussehen machte die Sache nicht leichter. Frauen, die tatsächlich ausschließlich auf sein Geld oder seinen Titel scharf waren, mussten schon blind sein.
    Die Fotos, die sie von ihm gesehen hatte, blieben weit hinter der Wirklichkeit zurück. Dass sie zu Männern aufblicken musste, war sie mit ihren eins zweiundsechzig gewöhnt. Aber Blake war mindestens eins fünfundachtzig groß. Und dazu diese athletisch breiten Schultern. Sie hatte Paparazzibilder von ihm gesehen, die an einem Strand auf Tahiti geschossen worden waren. Doch darauf konnte man den durchtrainierten Körper unter dem Anzug nur erahnen. Als er ins Kaffeehaus gekommen war, hatten sich alle Augen auf ihn gerichtet. Anscheinend war ihm das gar nicht aufgefallen. Er hatte sich einfach nur nach Sam Elliot umgesehen. Bei jedem anderen Kunden wäre sie sofort aufgesprungen, aber bei Blake hatte sie einen Augenblick gebraucht, um sich zu fassen. Das energische, kantige Kinn und die umwerfenden grauen Augen hatten sie völlig durcheinandergebracht und ihr Herz einen Schlag lang aussetzen lassen.
    Sein Aussehen war ein Problem. Am besten, sie suchte ihm eine Frau, die in einem weit entfernten Land lebte. Länger in seiner Nähe zu sein, würde jedes weibliche Wesen mit einem messbaren Puls in Versuchung führen, mit ihm zu schlafen.
    Sam zog das Handy aus der Tasche und rief ihre Assistentin an.
    »Alliance – Eliza am Apparat.«
    »Hey, ich bin ’ s.«
    »Wie ist es gelaufen?« Eliza kam gerne schnell zur
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