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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
Autoren: PeP eBooks
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ist, dass er straffällig wird. Und damit die Auslastung stimmt, könnten wir auf ein paar Beamte aus dem bayerischen Landwirtschaftsministerium zurückgreifen.
    gell, Herr Miller, bei Ihnen gibt’s ein paar Beamte, die gewisse Voraussetzungen mitbringen. Für die scheint es nicht ganz einfach zu sein, gesetzliche Vorschriften und Regeln durchzusetzen.
    Das ist eigentlich erfreulich, wenn Beamte eine menschliche Seite haben. Da soll es bei Ihnen welche geben, die den Landwirten zu falschen Angaben geraten haben, um auf diese Weise an Agrarsubventionen zu kommen. Das nenne ich praktische Bürgernähe. Bescheißen unter behördlicher Anleitung. Das hat Stil.
    Da kriegt die Wertedebatte einen neuen Drive. Der Oberste Rechnungshof meint, die Agrarverwaltung sei auf allen Ebenen bestrebt gewesen, »erforderliche Rückzahlungen zu vermeiden«. Konsequent sind sie auch noch. Diese Beamten gehören befördert. An Stellen, wo sie noch mehr gutes tun können. Die sollten ihre Milde im Finanzministerium entfalten können. Was meinen Sie, was das für eine Sympathiewelle gibt für die Beamtenschaft!
    »Wir sind geworden wie der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht bis heute.« Sagt der heilige Paulus im 1. Korintherbrief. Das täte er in seinem ersten Brief an die Bayern nicht sagen. Er würde vielleicht schreiben: »Brüder, ihr seid geworden, wie ihr immer wart: hinterfotzig und bauernschlau. Vorbilder für alle Rechtschaffenen. Richtige Bazis also.«
    Prost, gemeinde!
    In Bayern haben wir damit keine Schwierigkeiten, da genießt der Bazi ein hohes Ansehen. Sein Tun und Handeln wird mit Humor aufgenommen. Humor haben wir hier in Bayern ja gott sei Dank. Das heißt aber nicht, dass wir immer nur lachen, nein, wir können auch traurig sein. Dafür haben wir die SPD in Bayern.
    Wo sitzt denn die SPD? Links! Ihr müssts ja immer ganz links sitzen. In Bayern sowieso. Auf die CSU müssts aufpassen, das machts ihr aber sowieso seit Jahren, gell, aber wollt ihr euch nicht auch mal an der Wirklichkeit orientieren? Der Stiegler geht mit gutem Beispiel voran, er erkennt die Zeichen der Zeit und weiß, was zu tun ist, um den politischen gegner zu demütigen. Der Stiegler hält Reden bei der CSU in Ansbach. Haben die gemerkt, dass Sie von der SPD waren? Was war denn das? Soll das heißen, dass ihr euch der CSU ergebt?
    Nein. Ihr probiert nur alles, um irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, in Bayern an die Macht zu kommen. Wenn es sein muss, täten viele von euch sogar CSU wählen, um nur ja an die Macht zu kommen. Ich glaub sogar, dass ihr bereit wärts, euer Parteiprogramm aufzugeben, wenn es Erfolg versprechend wäre und zu einer Mehrheit in Bayern führen tät.
    Und als neulich die CSU bei einer Umfrage unter 50 Prozent in der Wählergunst gesunken war, da hat der Maget schon wieder gejubelt: »Das ist unsere Stunde.« Es war halt leider auch bloß eine Stunde. Und schon war der Traum von der Macht in Bayern wieder ausgeträumt. 22 Prozent etwa täten momentan der SPD ihre Stimme geben. Stiegler und Stoiber haben ungefähr die gleichen Sympathiewerte. Das ist für den Stiegler ein Kompliment.
    Aber Ministerpräsident in Bayern täte ja im Falle einer Mehrheit für die SPD nicht der Stiegler werden, sondern der Maget. Da ist er aber in der Zwickmühle, unser Maget, weil er muss ja auch noch Nachfolger vom Ude werden.
    In der Passauer Neuen Presse habe ich ein Interview mit Ihnen lesen dürfen beziehungsweise müssen. Sie haben gesagt: »Natürlich wäre ich, sollte Ude nicht mehr antreten, gern OB-Kandidat.« Kandidat? Na ja, das ist dann halb so wild. Wenn Sie sich geschickt anstellen, dann müssen Sie vielleicht gar nicht OB werden. »Wenngleich man schon sehen müsste«, fahren Sie dann fort, »wie es dann in der SPD-Landtagsfraktion weitergeht.« Ja, da haben Sie recht, das müsste man sehen. Das wäre noch mal eine Steigerung. Und viele können es jetzt schon nicht mehr mit ansehen. Herr Maget, Sie machen das schon richtig, sprachlich, meine ich, wäre, sollte, müsste, hätte, täte, könnte …
    Da könnte einiges auf den Maget zukommen, aber es könnte auch sein, dass der Maget gar nicht können dürfen sollte. Das wär vielleicht nicht schlecht, wenn Sie das noch mal mit Ihrer Partei abstimmen täten. Aber der Maget ist hart im Nehmen. Das kann der alles. In der SPD wirst du schnell was, wenn sicher ist, dass du es nie werden wirst. So ist das in der bayerischen SPD. Wenn die mal einen haben, bei dem sicher ist,
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