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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
Autoren: PeP eBooks
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schneller reagieren. Ja, was heißt das jetzt? Herr Ramsauer, Sie können bestimmt logisch denken, das heißt, je größer die Partei wird, desto langsamer reagiert sie. In Bayern ist die CSU die größte Partei - das wäre eine Erklärung für die Regierungsgeschwindigkeit der Staatsregierung. Ha?
    Der Söder hat natürlich auch gleich eine schöne Erklärung für die neue Rolle der CSU gehabt. Er hat gemeint, die CSU sei ein »Scharnier der sozialen Balance«. Ich glaub’s ja nicht, dass er damit sagen wollte, dass sich die CSU nicht aktiv bewegen kann, weil genau das kann ein Scharnier nicht. Oder aber, er hat was anderes damit gemeint, aber dann hätte er ein anderes Bild finden müssen. Weil Scharniere muss man auch ab und zu schmieren. Also gell, Söder, wenn wir das nächste Mal eine Metapher gebrauchen, dann denken wir vorher darüber nach.
    Aber wahrscheinlich stimmt Ihre Theorie schon, Herr Ramsauer. Sie wird als das Ramsauersche Theorem in die Politikwissenschaften eingehen.
    Die SPD in Bayern wäre jetzt nicht so groß, und doch brauchen sie manchmal ziemlich lang, bis sie reagieren. Das mag mit der großen Koalition in Berlin zusammenhängen. Wenn man selber mitregiert, dann reagiert man auch auf sich ganz anders. Es ist blöd, wenn man in München dagegen sein muss und in Berlin dafür.
    In Bayern sind wir gegen den Transrapid, in Berlin dafür.
    Wie schaut’s eigentlich in der Föderalismuskommission aus? Wisst ihr jetzt da schon, für was ihr da seid? Oder gegen was ihr seid? Es kann ja von heut auf morgen wieder ganz anders sein.
    Wie lang tut ihr jetzt damit schon rum? Für die Bildung sollen nur noch die Länder zuständig sein. Mei o mei! Soll das so sein? Da redet ihr immer von Chancengleichheit und dann lassts ihr denen in Bremen und im Saarland ihre eigene Bildung. Können wir das vor gott und den Menschen verantworten? Irgendwann merken sie es doch. Die kommen nach Bayern und kriegen mit, dass sie nicht mithalten können mit unserer Intelligenz. Ich kann mir vorstellen, was das für ein Riesenproblem in der Reformkommission bei den Verhandlungen ist, wenn da der goppel am Tisch sitzt. Da muss sich doch der Kollege aus Mecklenburg-Vorpommern von vorneherein, ich möchte nicht sagen blöd vorkommen, aber benachteiligt. Ich habe doch mit ihm auch schon gesprochen. Er ist einfach unheimlich gescheit, der Thomas goppel. Auf Dauer schadet Ihnen diese Klugheit, Herr goppel.
    Sie wissen, was Kunst ist. Das ist erfreulich. Zumindest was die Kunst am Haus der Kunst betrifft.
    Auch wenn es eine Werbung ist. Wenn am Haus der Kunst der Allianzschriftzug von der Fußballarena angebracht wird, da werden viele sagen: Ja da schau her, wird da jetzt auch Fußball gespielt? Oder hat der FC Bayern jetzt auch eine Kunstabteilung? Warum nicht, kann gut sein, dass der Beckenbauer noch das Malen anfängt. Und da ist es doch logisch, dass auf den Kunstwerken dann Allianz draufstehen muss. Entscheidend sind die baurechtlichen Vorschriften. Wenn ich einen Vorschlag zur Lösung machen dürfte: Ich würde die Entscheidung auf der grundlage der bayerischen Toilettenrichtlinie treffen. Ab zweihundert Bildern pro Ausstellung wird ein Dixi-Klo zusätzlich vorgeschrieben. Vor dem Haus der Kunst, wo selbstverständlich groß Allianz draufstehen muss.
    Herr Ude, was meinen Sie, da lässt sich doch etwas finden. Sie haben ja mit dem Verhindern von Werbung auf Bauwerken schon mal einen großen Erfolg gehabt. - Aber irgendwann ist der Stern halt doch über Neuhausen aufgegangen. Ja, das ist der Ude - der ist in der komfortablen Lage, sich seine Niederlagen aussuchen zu können. Herr Ude, wenn der Zusammenhang zwischen Werbung und Kunst unklar ist, dann hilft vielleicht ein Untersuchungsausschuss.
    Das ist das Spezialgebiet der grünen. Wo sind denn die grünen? Die versuchen sich gerade als Oppositionspartei zu finden. Einmal sind sie für einen Untersuchungsausschuss, dann sind sie wieder dagegen. Jetzt sind sie gerade wieder dafür. Ich versteh es ja, die grünen möchten gern vorher wissen, was hinterher keiner wissen soll. Es soll halt nichts rauskommen. Sie wollen halt auf keinen Fall, dass rauskommt, dass die grünen eine Friedenspartei sind, mit der man auch Krieg führen kann. Und seitdem sich der Fischer zurückgezogen hat, erklärt es ihnen auch keiner mehr. Dabei weiß doch inzwischen jedes Kind, dass ein Untersuchungsausschuss eingerichtet wird, damit nichts rauskommt.
    Da könnt ihr euch ein Beispiel an der CSU
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