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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
Autoren: PeP eBooks
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Stadtgesellschaft begreift und regelmäßig an muslimischen Festen teilnimmt. Daran nehmen wir uns ein Beispiel: Der politische Aschermittwoch findet nächstes Jahr wieder in Passau statt, aber diesmal als muslimisches Fest zusammen mit alleinerziehenden Lesben und Patchworkfamilien, schwul erziehenden Aussiedlern und integrationsunwilligen Oberfranken. Und wenn der Ministerpräsident einzieht, erklingt selbstverständlich der bayerische Defiliermarsch.
    Und am Ende der Veranstaltung müssen alle wie aus einer Kehle schreien: »Mia san mia.« Und wer da nicht mitmacht, fällt auf, und dann braucht er auch gar keinen Fragebogen mehr ausfüllen.
    Der Herr Beckstein möchte ja jetzt auch die integrationsunwilligen Migranten gern fragen, ob sie da herpassen! Ich finde diese Fragebögen gar net schlecht. Selbst wenn die falsche Angaben machen, dann wissen wir ja nachher, wenn’s rauskommt, dass die Angaben falsch waren. Des is doch gut! Nur der Sepp Dürr, der regt sich da brutal drüber auf. Kann ich aber verstehen, der wird schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Fragebögen - in den 70er-Jahren. Zur Zeit der Wohngemeinschaften. Wenn man da in eine Wohngemeinschaft einziehen wollte, da bist du ausgefragt worden, dagegen ist dem Beckstein sein Fragebogen eine freundliche Kontaktanzeige.
    Es müssen selbstverständlich die richtigen Fragen gestellt werden. Zum Beispiel fände ich die Frage gut: Sind Sie für einen Verfassungsbruch, wenn der Bundesfinanzminister Steinbrück dafür ist?
    Unterstützen Sie die Schuldenpolitik der Bundesregierung, wenn das gesamtwirtschaftliche gleichgewicht gestört ist?
    gell, Herr Steinbrück, das sind relevante Fragen.
    Kaufen Sie Bundesschatzbriefe?
    Das ist eine hinterfotzige Frage, weil jeder, der Bundesschatzbriefe kauft, dem Steinbrück Geld leiht. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, wenn einer so viel Schulden hat wie er, tät ich ihm nichts mehr leihen.
    Obwohl der Steinbrück an sich schon ein großartiger Finanzminister ist, weil er Zusammenhänge herstellen kann. Ja, Kohäsion ist auch sein Spezialgebiet, der Zusammenhang zwischen Exporten und Importen, der bei der gesamtverschuldung eines Landes berücksichtigt werden sollte. Und da sind Sie der Meinung, dass der Leistungsbilanzüberschuss eines Landes anderen Ländern bei der Kreditsuche helfe. Das klingt super, gell. Es versteht kaum einer und alle haben das gefühl, der kennt sich aus. Aber was ist, wenn es ein Schmarrn ist? Macht auch nichts, weil geglaubt wird, was der Minister sagt. Auch im Fall des Schmarrn gilt: »Cuius regio eius religio.«
    Die grünen sind ja gegen Fragebogen generell, aber selber stellen sie dauernd unangenehme Fragen. Die haben versucht, unsern Herrn Schneider, unsern Kultusminister, mit dem hinterfotzigen Mittel einer Landtagsanfrage in Verlegenheit zu bringen. Die wollten wissen, wie viel Leute bei der Veranstaltung Visions of Football waren. Und der Schneider hat die gelegenheit beim Schopfe gepackt und eine Vermutung der grünen, nämlich, dass sie von der Staatsregierung vorsätzlich belogen wurden, bestätigt. Aber das ist wirklich erfreulich, dass der Kultusminister ehrlich ist. 1,6 Millionen haben sie da in den gepflegten Fußballrasen gesetzt. Das ist natürlich schon viel Geld für die Wahrheit. Herr Schneider, wenn jede Wahrheit in Bayern so viel kostet, dann glaube ich, verzichten wir lieber darauf. Da bräuchten wir ja einen Nachtragshaushalt. So viel E.ON-Aktien kann der Faltlhauser gar nicht verkaufen, dass wir da auf einen grünen Zweig kommen. Das wäre eine gaudi, wenn wir Schulden machen müssten, um die Wahrheiten bezahlen zu können, die die Staatsregierung verkündet.
    Frau Merk, Sie müssen auch sparen. Aber Sie sind ja gegen den Vorschlag vom Beckstein, im Ausland, ich glaub in Rumänien, gefängnisse für bayerische Häftlinge zu bauen. Das wäre gefangenen-Outsourcing und das täte nicht gehen. Obwohl sich das Modell international bewährt. Es muss ja nicht gleich guantanamo sein. Sie sagen, es täte sich erst ab 250 Häftlinge rentieren. Frau Merk, die bringen wir doch locker her. Den Faltlhauser zum Beispiel, den hätten Sie gleich auf Ihrer Seite. Der lässt jetzt von einem privaten Investor einen Knast bauen. Im Public-Privat-Partnership - das ist so was Ähnliches wie dem Huber sein Cluster. Private gefängnisse, dieses Modell hat Zukunft. Da bietet sich ein geschlossener Immobilienfonds an. Jeder Bürger wird verpflichtet, Anteile zu kaufen, weil es nicht auszuschließen
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