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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
Autoren: Arian Devell
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kluge Menschen, deshalb siegt hier die Masse über Klasse.
    Die stärkere Währung setzt sich durch. Aber das Problem geht viel tiefer. Talent und Klugheit ist kein Code, den man sofort lesen kann. Sie sind das Bonusmaterial, das den Wert der ganzen Ausgabe natürlich anhebt, aber sie sind nicht der Hauptfilm. Schönheit fächert sich auf in viele verschiedene Codes, die folgendermaßen zu lesen sind: Natürlich müssen Sie nicht schön sein im klassischen Sinn, im griechischen, das sind nur die wenigsten: Stattdessen müssen Sie müssen versuchen, so gut wie möglich auszusehen: Klare, reine Haut signalisiert Gesundheit, gepflegte Haare und Kleidung signalisieren Verlässlichkeit und Disziplin. Schlankheit signalisiert Fitness und Durchhaltevermögen, weiße Zähne eine gesunde Ernährung, klare Augen Wachheit, Stimme und Haltung signalisieren Vitalität und Durchsetzungsvermögen.
    Make-up Kreativität und Persönlichkeit … usw. Schon Jean Harlowe wusste: „Menschen, die ein gutes Herz haben, haben fast immer eine schlechte Figur.“
     
    Das sind die Merkmale, die Ihnen Vorteile verschaffen, weil die Menschen unbewusst nach solchen suchen. Sie mögen die schöne Haut bewundern, aber sie fühlen unbewusst, dass da jemand gesund ist. Es könnte auf mich abfärben. Sie sehen eine kräftige Statur: da kann jemand arbeiten. Sie sehen schöne Kleidung, das Signal für Wohlstand schlechthin. Schönheit existiert also nicht um ihrer selbst willen, sondern um anderen Menschen Signale zu geben, dass das, was sie suchen hier sei. Schönheit, so wird es ausgedrückt, ist soziale Macht.
     
    Sie signalisiert zugleich Errungenschaften. All die oben beschriebenen Attribute sind erarbeitet, von Natur aus schön sind nur die wenigsten. Und das müssen sie auch nicht sein.
    Man bewundert nicht nur Ihre Schönheit, sondern auch die Arbeit, die sie Ihnen macht. Schönheit ist wie ein kleiner Palast, den Sie besitzen und von dem sich die Menschen gerne blenden lassen: Wer darin sitzt, ist erst mal nicht so wichtig, auch Nicolae Ceausescu und Saddam Hussein wurden in ihren Palästen zugejubelt.
    Wir haben das verinnerlicht und es sogar auf die Hässlichen angewandt. Es ist ein gefährlicher Umkehrschluss, den wir da ziehen, was nicht schön ist, ist krank, schwach, nicht willensstark, wenig überlebensfähig – es geht für viele Menschen sehr viel mehr um das Überleben, als Sie denken.
    Auch wenn niemand den Druck zugibt, er ist da und jeder greift nach dem besten Strohhalm. Schönheit ist ein Signal für Erfolg geworden. Wenn Sie mithalten wollen, halten Sie sich daran. Wer Ihnen sagt, es mache ihm nichts aus, dass Sie dick und unsportlich sind, lügt oder ist mit Ihnen schon lange verheiratet. Das Thema Schönheit ist ein unangenehmes Thema, weil es den Sieg der Oberflächlichkeit beschreibt und eigentlich sollte man dies nicht unterstützen, aber auch hier wollen wir einfach nur die Realität beschreiben, ohne groß zu werten.
    Wenn Sie nun sagen, diese Oberflächlichkeit interessiere Sie nicht, dann ist das zwar schön für Sie … da sie aber die meisten anderen Menschen interessiert, müssen Sie sich wohl oder übel damit abfinden, dass nicht Ihre Haltung zu den Dingen die Wahrnehmung der Menschen bestimmt, sondern das Diktat der Mehrheit das Zepter schwingt.
     
    Schon Goethe hat es durchschaut:
    "Was glänzt, ist für den Augenblick geboren. Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren" aus: Faust. Aus dem Vorspiel auf dem Theater. 1808.
     
    Schönheit ist wie eine glänzende Münze, man nimmt sie gerne und wird sie schnell wieder los. Ohne allzu philosophisch zu werden, das gilt für den, der schön ist und den, der Schönheit sucht.
     
    Das Obige sprach der Dichter in Faust . Der Narr antwortet darauf hin:
     
    "Wer macht der Mitwelt Spaß,
    den will und soll sie doch haben,
    besonders aber lasst genug geschehen
    man kommt zu schauen, man will am liebsten sehen
    wird vieles vor den Augen abgesponnen
    so dass die Menge staunend gaffen kann
    da habt ihr in der Breite gleich gewonnen,
    ihr seid ein viel geliebter Mann
    die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen."
     
    Es sind auch hier wahre Worte, die Goethe formuliert:
    Das Geld und die Schönheit sind die Währung unser Zeit. Sie verzichten ja auch nicht auf Geld, nur weil Sie es für oberflächlich halten.
    Aber wie ich schon beschrieben habe: Suchen Sie nach gutem Bonusmaterial, damit kann man sich auch viel länger beschäftigen.
     
    Böser Ratschlag Nr. 20:
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