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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
Autoren: Arian Devell
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böser: der kommerziellen Überschwemmung der Ware Empfindung durch die Gefühlsindustrie (Songs, Filme, Stars) vergoldet worden und somit durchweg akzeptiert … Sie schwärmen für den und den, gut dann sind Sie wenigstens weg von der Straße … zumindest ist er ein Vorbild.
    Ist Ihnen mal aufgefallen, wie viele Prominente sich um Vorbildstatus bemühen? Könnte dies eine Legitimation ihrer Existenz sein? Spielt vielleicht gar nicht mehr Kunst die entscheidende Rolle für Wahrnehmung, sondern die Vermittlung, die Präsentation? Verkauft die Ihnen nicht auch eine schöne Anteilnahme, einen Weg zum Glück?
    Diese Schwärmerei ist tatsächlich harmlos und jeder weiß, dass er oder sie nicht mit Brad Pitt oder Angelina Jolie im Bett oder vor dem Altar landen wird, aber wir haben sie auf unseren Alltag übertragen. Wir haben gelernt, in Projektionen, in Möglichkeiten zu denken. Wir können Gefühle auf Wunschträume anwenden und somit rechnen wir auch mit einer möglichen Realisierung.
    Die Medien haben hier einen großen Teil dazu beigetragen. Das Zeigen der Möglichkeit verführt zum Glauben an die Realisierung. „Ich glaube nur das, was ich sehe“, sagt der Volksmund.
    Besser nicht, wusste schon Immanuel Kant, der entdeckte, dass wir die Welt nach unseren Vorstellungen konstruieren und nicht nach ihrer Beschaffenheit. Die biedere Moral, der sauertöpfische Gegenentwurf dabei ist: Akzeptiere, was du bist, und verhalte dich so. Auch das ist falsch, denn dies verneint völlig unsere Entwicklungsmöglichkeiten. Wir müssen also einen Mittelweg suchen. Lebe hoffnungsvoll, aber nicht in Hoffnungen. Wenn das mal so leicht wäre, denn wo ist da der Unterschied? Den Unterschied zeigt Ihnen die Realität.
    Das, was du glaubst, was passieren könnte, ist völlig irrelevant, es hat mit der Gegenwart und der Realität nichts zu tun.
    „Noch nichts“, sagt der Hoffnungsvolle. Noch ist leider noch nirgendwo eine akzeptierte Währung. Das kleine schöne Wort kommt oft in Verbindung mit nichts vor. Alles, was Sie weglassen können und nichts an der Situation verändert, ist überflüssig.
    Deshalb: Bewerte Situationen und Beziehungen nur nach Fakten, mache dir selbst keine falschen Versprechen und Hoffnungen. Dies betrifft insbesondere die Beziehungen zu dem anderen Geschlecht. Wo Liebe auf beiden Seiten ist, gibt es selten falsche Hoffnungen. Sie passiert einfach.
     
    Wer ist denn nun der Tote aus dem obigen Beispiel? Eine prominente Figur aus der Literaturgeschichte wurde hier von ihrem Schöpfer in wenigen Strichen gut skizziert. Es ist der Werther über den Goethe hier, durchaus mit Stolz, schreibt.
    Werther ist ein Musterbeispiel für falsche Hoffnungen, Spekulationen, Schwärmereien und Fantasien, die kräftig nach hinten losgehen. Aber immerhin war Goethe groß genug, dem Werther ein konsequentes Ende zu bereiten. Hier log nicht der Autor und ließ die Hoffnung triumphieren.
    So wahr lässt sich der Misserfolg aber in der heuten Zeit nicht mehr mit der Schwärmerei verbinden. Wenn heute öffentlich geschwärmt wird, erfahren Sie nie, wie das Topmodel oder der Superstar arbeitslos wird. Das Kleingedruckte kann man im Fernsehen sowieso nicht sehen, also wozu erwähnen?
     
    Also: Bewerte nur das, was passiert, nicht das, was möglich sein könnte. So leicht gibt die Hoffnung aber nicht auf.
    Das erkannte auch Friedrich Schiller:
     
    Hoffnung
     
    Es reden und träumen die Menschen viel
    Von bessern künftigen Tagen,
    Nach einem glücklichen goldenen Ziel
    Sieht man sie rennen und jagen.
    Die Welt wird alt und wird wieder jung.
    Doch der Mensch hofft immer Verbesserung
    Die Hoffnung führt uns ins Leben ein,
    Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
    Den Jüngling locket ihr Zauberschein
    Sie wird mit dem Greis nicht begraben,
    Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
    Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.
    Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirne des Toren,
    Im Herzen kündet es laut sich an:
    Zu was Besserm sind wir geboren!
    Und was die innere Stimme spricht,
    Das täuscht die hoffende Seele nicht.
     
    Jep, da ist sie wieder. Sie schleicht sich immer wieder ein in unsere Pläne, durchkreuzt diese und macht uns ein verlockendes und günstiges Angebot. Es klappt doch auch sonst so schön mit der Schwärmerei … wer will denn schon verbittern?
    Hier lügt die Hoffnung … Sie verbittern nicht, wenn etwas nicht passiert, womit Sie sowieso nicht gerechnet haben. Erst wenn Sie den Köder
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