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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
Autoren: Arian Devell
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da sind. Dass Menschen einfach gehen, anstatt zu helfen, ist eine bittere Erfahrung, die wir heute immer wieder machen müssen. Aber vielleicht ist es auch einfach eine natürliche Entwicklung, die uns vorführt, dass wir eben immer noch andere Möglichkeiten haben. Dass wir nicht festgelegt sind und unter unserem Niveau und Wünschen agieren müssen. Seien Sie also mutig und gehen Sie!
    In diesem Fall müssen Sie sich diesem neuen gesellschaftlichen Diskurs einfach anpassen. Die Ironie dabei ist, dass es ja gar kein Diskurs ist. Der Diskurs, also die Diskussion wird überflüssig, da es fast immer Alternativen gibt. Die Freiheit lässt uns schweigen und weiterziehen.
     
    Böser Ratschlag Nr. 15:
    Sparen Sie sich Ihre Kritik. Gehen Sie ernsthaft mit sich zurate, ob es nicht besser ist, den faulen Apfel liegen zu lassen und einfach weiterzuziehen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, tun Sie es. Sehr oft wird diese Kritik am besten verstanden.
     

16.                     ORIENTIEREN SIE SICH NUR NACH OBEN!
     
    Uneigennützige Freundschaften gibt es nur unter Leuten gleicher Einkommensklasse.
    Jean Paul Getty
     
    Seifenblasen haben zwei Eigenschaften: Sie glänzen mehr, je näher sie der Sonne sind, und sie steigen immer nach oben. Je mehr Licht und Beachtung auf sie fällt, umso schöner werden sie und umso höher steigen sie.
    Stellen Sie sich vor: Sie sind eine Seifenblase und sehen nun eine andere Seifenblase etwas unter Ihnen. Die Sonne fällt so, dass ihr Muster besonders schön ist und während Sie innehalten, sehen Sie, wie diese Ihnen immer näher kommt. Schön nicht? Ja, das ist es … aber innehalten kostet Sie einiges, dabei sind Sie doch selber so schön … aber sehen Sie selbst, zu was das führt:
     
    Sie denken, es ist ein Zeichen von Offenheit und Aufgeschlossenheit, wenn man zu jedem nett ist und sich für die Menschen interessiert und nicht für das, was sie darstellen? Sie wollen hinter die Masken schauen und glauben, da ist mehr, als man denkt? Der Mensch hatte eben nur nicht die Chance, die er verdient und Sie sind nun bereit, sie ihm zu geben?
    Das heißt, Sie reden auch mit den Außenseitern? Mit den Ausgestoßenen, die, die sonst ignoriert werden? Den Nerds, den Freaks?
    Sie mögen diese unsichtbaren Grenzen nicht? Diese kleinen gesellschaftlichen Sperrbänder sind Ihnen zuwider? Oder Sie verstehen einfach nicht den Sinn? Und es fällt Ihnen leicht, mit solchen Menschen zu reden? Sie halten sich für einen starken Charakter, der die Menschen nicht nach Äußerlichkeiten und Zugehörigkeiten beurteilt?
    Sie glauben, diese Menschen sind etwas Besonderes und Ihr Interesse zeige Größe und Unvoreingenommenheit? Nun ja, theoretisch haben Sie recht.
    Tatsächlich machen Sie aber Fehler Nummer eins. Menschen reden nicht mit Menschen unter ihrer Klasse mehr , als es nötig ist.
     

 
    Das wusste schon der berühmteste gute Mensch der Deutschen Literatur, der Werther:
    "Leute von einigem Stand werden sich immer in kalter Entfernung vom Volk halten, als glauben sie durch Annäherung zu verlieren; und dann gibt`s Flüchtlinge und üble Spaßvögel, die sich herabzulassen scheinen, um ihren Übermut dem armen Volke desto empfindlicher zu machen." Aus: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werther , 1774.
     
    Ist Ihnen dieser Satz jemals aufgefallen, als Sie das Buch in der Schule lasen? Oder haben Sie vielleicht auch nur die Beschreibung der Natur als Spiegelbild für Werthers Seele in Erinnerung? Wollten das die Lehrer von Ihnen hören? Vermutlich. Aber Goethe hatte weitaus Wichtigeres zu sagen, wie diese Erkenntnis zeigt. Auch er sezierte die Gesellschaft und erkannte Verhalten, die für alle gelten. Für alle?
    Werther ist anders. Und Sie sind anders. Aber was hilft es? Die Gesetze der Gesellschaft gelten noch immer. Sie sind nur subtiler geworden, aber sie sind immer noch da. Schlimmer noch, sie haben sich verschoben. Jetzt bestimmen nicht mehr die Oberen den Klang der Überschreitung, sondern auch die Unteren.
    Denn die kennen ihre Grenzen genau. Schließlich bekommen sie sich immer wieder aufgezeigt. So was macht hart. Oder zumindest zäh.
    Haben Sie schon mal gesehen, wie es ist, wenn man einem misstrauischen Hund einen Knochen zuwirft? Er schnuppert vorsichtig daran und sieht sich genau an, wer ihn denn geworfen hat. Was das heißt? Sie können keine Gnade erwarten, wenn Sie sich mit jemandem unterhalten, der sich etwas unter Ihnen auf der sozialen Stufe
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