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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet
Autoren: Rachel Caine
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brauche ich nur wenige Sekunden. Wenn Amelie und ihr Hofstaat hier ankommen, werde ich schon ihr Blut aus deinem Schädel trinken.«
    »Sie könnten immer noch fliehen«, sagte Claire. Sie konnte kaum glauben, dass sie noch die Kraft zu sprechen hatte. Sie hatte Angst, aber nicht so sehr, dass sie sie lähmen würde. Nach allem, was sie erlebt hatte, war Bishop gar nicht mehr das Schlimmste. »Sie könnten eine Mauer durchbrechen und in dem Durcheinander verschwinden. Sie wissen, dass Amelie Sie umbringen wird, wenn sie Sie erwischt.«
    »In der Tat. Ich glaube, Oliver hat sie ziemlich davon überzeugt, dass ein Exempel an mir zu statuieren, eine schlechte Strategie war«, sagte Bishop. Er ging im Käfig hin und her, wobei der Abstand zwischen ihnen immer kleiner wurde. »Ich rechne damit, dass sie mich auf der Stelle exekutiert. Oder es zumindest versucht. Aber darin bin ich besser als sie – als jeder Einzelne von ihnen. Ich bin der beste Killer, der je gelebt hat.«
    »Ja, und das scheint Ihnen gar nichts auszumachen«, sagte Shane.
    »In dieser winzigen, luftleeren Zelle, in die sie mich einmauern ließ, hatte ich sehr viel Zeit, mir über meinen Platz in der Welt Gedanken zu machen. Ich hatte nichts zu essen, nichts zu hören, zu fühlen oder zu berühren. Nur endlose dunkle Ewigkeit. Wisst ihr, was ich da beschlossen habe?«
    Shane schüttelte den Kopf. Claire merkte, dass sie noch immer das kleine Silbermesser in der Hand hatte, und schob die schwarze Tasche jetzt weiter zu Shane, der auf sie hinuntersah.
    »Wenn ich es überleben würde, bis auf die Knochen ausgehungert zu werden, konnte ich auch das Schlimmste, was Amelie mir danach antun würde überleben«, sagte Bishop. »Ich brauche Wassily und Gloriana nicht. Ich dachte, ich bräuchte eine Armee, um diese Stadt einzunehmen, und sie stellten eine für mich auf – aus Menschen wie dir, Shane, die ohne mit der Wimper zu zucken Vampire auslöschen wollten. Aber ich brauche sie nicht. Ich brauche keinen von euch.« Seine Augen flackerten blutrot. »Höchstens als Treibstoff.«
    Shane ging in die Hocke und griff in die Tasche. Er zog einen Bogen heraus, aber es lag kein Pfeil darin. Es würde kostbare Sekunden dauern, bis er eingelegt und gespannt wäre, und die würde Bishop ihnen nicht gewähren.
    Bishop zertrümmerte den Bogen mit einer einzigen Handbewegung und schleuderte Shane mit dem Kopf voran in die Gitterstäbe.
    Claire schrie. Diese Attacke hätte Shane umgebracht, wäre er nicht vollgepumpt gewesen mit diesem mit Drogen versetzten Sportgetränk, das Wassily den Kämpfern verabreicht hatte. Stattdessen war Shane nur betäubt. Stöhnend fiel er zu Boden und versuchte, wieder aufzustehen. Bishop trat ihm in den Bauch und dann gegen den Kopf.
    Claire dachte nicht lang nach. Sie stürzte sich auf Bishop, und als seine starken bleichen Hände nach ihr griffen, um ihr die Kehle aufzureißen, stieß sie mit dem Silbermesser in ihrer Hand zu. Sie wusste nicht, was sie erwischt hatte, aber Bishop heulte auf und wich zurück. Dann stürzte er sich auf sie.
    Shane konnte nicht aufstehen, aber er wälzte sich direkt vor Bishops Füße, als dieser sich bewegte. Bishop fiel, drehte sich und packte mit seinen zerfleischten Händen Shanes Kopf.
    Claire versuchte, ihn daran zu hindern, kam aber nicht nah genug heran. Sie stach mit dem Messer nach ihm und zögerte dadurch hinaus, dass er Shane das Genick brach, aber es war sinnlos. Sie konnte nicht zu ihm gelangen, ohne ebenfalls getötet zu werden.
    Das war genau das, was Bishop wollte – einen von ihnen umbringen, während die anderen zuschauten.
    »Hey!«, schrie Eve auf der anderen Seite der Gitterstäbe. Sie hielt etwas in der Hand – etwas Langes, Dünnes, Spitzes. »Aufgepasst, CB!« Es kam auf sie zugeflogen und Claire fing es auf.
    Es war ein Schwert. Eines dieser Dinger, die Eve gegen Oliver verwendet hatte. Sie hatte ihn damals damit getroffen.
    Dieses hier war nicht abgerundet, sondern hatte eine Spitze und die dreieckige Klinge war an allen drei Seiten scharf.
    Claire umklammerte den Griff und warf sich damit nach vorne. Wahrscheinlich war das kein guter Ausfallschritt gewesen – nicht sicher genug –, aber dafür war er schnell.
    Sie rammte die Spitze direkt in Bishops Kehle.
    Er ließ Shane los und tastete hektisch nach dem Schwert. Claire ließ es los. Stattdessen packte sie Shanes Knöchel und schleifte ihn auf die andere Seite des Käfigs. Dann rannte sie zurück, aber Bishop erwischte die
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