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Bis das Blut gefriert

Bis das Blut gefriert

Titel: Bis das Blut gefriert
Autoren: Jason Dark
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Frau Wein eingeschenkt hatte, runzelte die Stirn. Ich ahnte, welche Gedanken ihn bewegten, und auch Sheila wusste Bescheid. »Sag nur nicht, dass du mitwillst?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Ach!« Sheila regte sich auf und bekam einen roten Kopf. »Warum sind wir dann nach Rom gefahren? Du hast mir versprochen, einiges zu besichtigen. Ich wollte auch etwas Shopping machen, mit dir die schönen Sommerabende genießen, und jetzt hast du alles wieder vergessen, nur weil du der Idee nachhängst, John Sinclair zur Seite stehen zu müssen. Ich habe geahnt, dass es so kommen würde. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn bei uns mal alles normal ablaufen würde. Immer gibt es irgendwelchen Ärger.«
    »Moment mal, Sheila. Die Kirchen, das Pantheon oder die Engelsburg laufen uns ja nicht weg. Die stehen auch noch morgen und in späteren Jahren an ihren Plätzen. Aber das gefrorene Blut ist auf seine Art und Weise einmalig. Zudem habe ich noch etwas Erfahrung, das weißt du selbst.«
    »Hast du, Bill.«
    »Außerdem sind wir seit Jahren auch involviert. Das war früher sogar noch stärker. Denk an die Zeit, als die Wölfin noch bei uns lebte. Da haben wir manchmal mehr Angst gehabt. Zudem war Johnny noch klein.«
    Sheila hatte sich wieder beruhigt. Sie lächelte ihren Mann an. »Klar, Bill, wenn ich dich nicht kennen würde, dann lägen die Dinge ganz anders. Außerdem möchte ich keinen Mann an meiner Seite haben, der mit den Gedanken woanders ist. Meinetwegen kannst du mit John fahren. Ich komme hier allein zurecht.«
    »Es dauert bestimmt nicht lange – oder?« Der Reporter schaute mich an.
    »Das weiß ich nicht, Bill. So etwas kann man nie voraussagen. Aber lassen wir das.« Ich sprach Sheila an. »Wenn es dich zu sehr stört, dann wird Bill...«
    »Ach nein.« Sie winkte ab und schüttelte den Kopf. »Es stört mich ja nicht so stark. Ich kenne doch meinen Gatten. Wenn der durch die Kirchen und Museen laufen soll, bekommt er ganz schnell dicke Füße und muss unbedingt ein Lokal aufsuchen. Da gehe ich lieber allein, als einen Nörgler neben mir zu haben. Fahrt ihr zusammen mit Father Ignatius in die Berge. Wenn etwas ist, ich lasse mein Handy immer eingeschaltet.«
    »Gut, dass du es so siehst.«
    »Bill und ich kennen uns schließlich lange genug.«
    Sie erhielt von ihrem Mann einen Kuss auf die Wange, danach kam Bill wieder zum Thema. »Wann soll es denn los in die Berge gehen?«
    Ich schaute auf die Uhr. »Ignatius wollte so schnell wie möglich hier sein. Ich habe ihm gesagt, wo er uns finden kann. Dann geht es los.«
    »Was ist mit deinem Gepäck?«
    »Das lasse ich im Gästehaus der Weißen Macht zurück. Ich denke nicht, dass es Tage dauern wird.«
    Im Gegensatz zu mir wohnten die Conollys im Hotel. Ignatius hatte es sich nicht nehmen lassen, mir eine Bleibe zu besorgen, und man konnte gut dort wohnen.
    »Wie heißt denn der Ort, in dem ich euch finden kann?«. erkundigte sich Sheila.
    Ich musste einen Moment überlegen. Dann fiel mir der Name wieder ein. »Limano.«
    »Nie gehört«, meinte Bill. Auch Sheila schüttelte den Kopf. »Gibt es da denn etwas Besonderes, was auf ein Gefrieren des Blutes hindeuten kann?«
    Ich sah meinem Freund in die Augen. »Nein, eigentlich nicht. Zumindest hat mich Ignatius darüber nicht aufgeklärt. Kann auch sein, dass er mir nicht alles gesagt hat. Das weiß man ja nie. Aber ich denke schon, dass wir da an der Quelle sind.«
    »An der Blutquelle.«
    »Klar, Bill. Die hast du doch erlebt.«
    Er verdrehte die Augen. »Und wie.«
    »Habt ihr ein Auto?«, fragte Sheila.
    »Ignatius wird eines besorgen.« Ich schüttelte mir den Rest Wasser ins Glas und hatte es kaum angehoben, als sich die Gesichter meiner Tischnachbarn zu einem Lächeln verzogen. Da wusste ich, dass Father Ignatius eingetroffen war. Sein Schatten fiel über den Tisch. Er setzte sich auf einen freien Stuhl und wirkte in seiner dunklen Kleidung ein wenig deplaziert. Sehr herzlich begrüßte er die Conollys und erfuhr sehr bald, dass Bill als Unterstützung mit in die Berge kommen wollte.
    »Das ist gut, denn du bist ja auch ein alter Hase.« Er wandte sich an Sheila. »Du, ich könnte dir einen Privatführer besorgen, der dir Orte zeigt, die den meisten Touristen verschlossen sind. Wäre das etwas für dich?«
    »Danke, Father Ignatius, das ist sehr lieb. Aber ich komme schon allein zurecht.«
    »Wie du meinst, Sheila. Dann werden wir uns eben um das gefrorene Blut kümmern.«
    Bill war neugierig und fragte:
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