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Biologisch Gaertnern

Biologisch Gaertnern

Titel: Biologisch Gaertnern
Autoren: Christa Weinrich
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gegen die Schaderreger im Boden aufnehmen. Die Bedeutung der so entstehenden Raubpilze für die biologische Nematodenbekämpfung ist schon länger bekannt. Dass außerdem Krankheitserreger abgebaut und Fäulnisprozesse während der Rotte gestoppt werden, ist ebenfalls belegt.
     
Regeln für die Bereitung von hochwertigem Kompost
    Regeln für die Bereitung von hochwertigem Kompost
     
    Doch gilt das alles nur für Kompost, der aus gesunder Rotte hervorgegangen ist, keineswegs für faulende organische Massen oder minderwertigen Kompost, der durch Insekten, vor allem Fliegenlarven entstand. Denn Kompost ist nicht gleich Kompost. Wo Abfälle nur in einer Ecke des Gartens aufeinander geworfen werden, entsteht oft Fäulnis und viele Nährstoffe gehen verloren.
     
    Folgende Regeln sollten beim Kompostbau beachtet werden:
    Die Mischung des Ausgangsmaterials muss stimmen. Als Faustregel gilt, dass Feuchtes mit Trockenem, Frisches mit Abgelagertem, Stickstoffreiches mit Stickstoffarmem gemischt wird. Dabei spielt das C/N-Verhältnis, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, eine große Rolle. Für die Kompostierung liegt der günstigste Wert zwischen 30/1 und 25/1. Ist es größer, z. B. bei Weizenstroh (100/1), so müssen die Mikroorganismen durch viele Lebenszyklen gehen, um überschüssigen Kohlenstoff zu oxidieren. Der Rotteprozess dauert dadurch um vieles länger und es wird weniger Humus erzielt. Liegt das C/N-Verhältnis tiefer, also unter 25/1, so treten starke Stickstoffverluste auf.
     
    C/N-Verhältnisse der wichtigsten im Garten verwendeten Stoffe:

Küchenabfälle: 12/1-29/1
Holzschnitt: 100/1-150/1
Laub: 30/1-60/1
Gartenabfälle: 20/1-60/1
Rasenschnitt: 12/1-25/1
Hühnermist: 13/1-18/1
Rindermist: 20/1
Sehr strohiger Mist: 25/1-30/1
Gemüseabfälle: 13/1
Weizenstroh: 160/1
Haferstroh: 60/1
     
    Die Sauerstoffzufuhr im Komposthaufen muss möglich sein. Hat man zu viel weiches, zusammenklebendes Material, so fügt man kleine Reisigstückchen ein, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.
    Ist der Kompost aufgesetzt, soll die Temperatur nach dem ersten Tag ansteigen bis 60 °C und nach zwei Tagen wieder fallen, damit dann die Kompostwürmer einziehen und ihr Werk beginnen können. Die hohe Anfangstemperatur bewirkt ein Abtöten der Unkrautsamen und Krankheitserreger.
     

    So verläuft die Umwandlung: Erstzersetzung, Zerkleinerung, Abbau, Aufbau, Mischung. (© Monika Biermaier)
     
    Die Feuchtigkeit im Komposthaufen soll der eines ausgedrückten Schwammes gleichen. Ist das Material zu trocken, muss man gelegentlich Wasser übergießen, bei starkem Regen ist der Haufen abzudecken, damit er nicht vernässt und die Nährstoffe nicht ausgewaschen werden.
     
Der Bau des Komposthaufens
    Der Bau des Komposthaufens
     
    Wird der Komposthaufen frei im Garten aufgesetzt, muss zuerst die Grundfläche von 1 m 2 abgemessen werden. Mit einem Stock werden die Seitenlinien in den Boden eingeritzt, an die Ecken steckt man jeweils einen Stock zur Markierung.
    Die Grundfläche wird nun mit der Grabgabel aufgelockert. Dadurch kann überschüssige Flüssigkeit leichter abfließen und die Kompostzersetzer und Regenwürmer leichter vom Boden in den Komposthaufen überwechseln.
    Nun wird die erste Lage aufgeschichtet. Am besten legt man zuunterst gröberes, sperriges Material, z. B. Ast- oder Rosenschnitt. Auf diese Weise wird noch zusätzlich für Belüftung gesorgt. Anschließend wird das gut gemischte und gegebenenfalls zerkleinerte Material etwa 20 cm hoch aufgeschichtet und mit etwas guter Gartenerde oder alter Komposterde bedeckt. Über die Erde wird nun etwas Gesteinsmehl, Tonmehl und Kalk gestreut. 700-800 g Kalk sind für einen Komposthaufen von 1 m ausreichend.
     
    Der Einsatz verschiedener Präparate zur Kompostbeschleunigung kann gerade für den Anfänger sehr hilfreich sein. Im Klostergarten der Abtei Fulda wird seit dem Jahr 1950 erfolgreich mit dem Kräuteraktivator Humofix gearbeitet (s. Schnellkompostgewinnung → ).
     
    Damit sich die Erde besser mit den pflanzlichen Abfällen vermischt, hebt man nun das Kompostmaterial etwas an, damit Erde, Gesteinsmehl oder Kalk in die Zwischenräume hineinrieseln. Natürlich kann auch das zerkleinerte Material gleich mit Erde, Gesteinsmehl und Kalk vermischt und locker bis zur vollen Höhe aufgebaut werden, doch das Aufsetzen in Schichten hat den Vorteil, jeweils das richtige Mengenverhältnis zu haben. Zudem ist im Kleingarten meist nur für eine oder zwei Schichten Material
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