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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy
Autoren: David Walliams
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Zwanzig-Pfund-Scheinen.
    Bob sah ihn freudlos an. »Ich will dein Geld nicht.«
    »Aber ich bin Billionär«, erwiderte Joe. »Und mein Vater besitzt Fantastillionen. Wie viel genau, weiß ich gar nicht. Es ist unvorstellbar viel. Bitte, nimm das Geld doch! Und das auch. Hier!« Er zückte einen Stapel Fünfzig-Pfund-Scheine.
    »Ich will nicht«, beharrte Bob.
    Joe starrte ihn fassungslos an. »Aber warum denn nicht?«
    »Weil mich dein Geld nicht interessiert. Ich fand es einfach schön, heute mit dir zusammen zu sein.«
    Joe lächelte. »Und ich fand es auch schön, mit dir zusammen zu sein.« Er räusperte sich. »Also, es tut mir wirklich leid. An meiner alten Schule war ich für die anderen immer nur der Arschfuzzi. Ich wollte einfach nur jemand ganz Normales sein …«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Bob. »Sollen wir … sollen wir vielleicht versuchen, noch mal von vorn anzufangen?«
    »Sehr gern«, antwortete Joe.
    Bob blieb stehen und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich heiße Bob«, sagte er.
    Joe schüttelte seine Hand. »Und ich heiße Joe Spud.«
    »Sonst noch irgendwelche Geheimnisse?«
    »Nein«, meinte Joe grinsend. »Das war alles.«
    »Gut«, sagte Bob und lächelte ebenfalls.
    »Du wirst den anderen in der Schule aber doch nicht erzählen, dass ich Billionär bin?«, fragte Joe. »Es ist echt peinlich. Vor allem, wenn sie dahinter kommen, wodurch mein Vater reich geworden ist.«
    »Wenn du es nicht willst, werde ich nichts sagen.«
    »Ich will es wirklich nicht. Absolut nicht.«
    »Okay. Dann sage ich nichts.«
    »Danke.«
    Die beiden gingen weiter die Straße entlang. Nach ein paar Schritten hielt Joe es nicht mehr aus. Er sah Bob an, der die Hälfte der Riesen-Schokotafel bereits verdrückt hatte. »Könnte ich auch etwas abhaben, bitte?«
    »Natürlich. Die reicht doch für uns zwei«, antwortete Bob und brach seinem Freund ein winziges Stückchen ab.

6. DIE GRUBBS
    »He! Blubb-Blubb!«, schrie es von hinten.
    »Geh ganz normal weiter!«, raunte Bob.
    Joe drehte sich kaum merklich um und erspähte zwei Zwillinge. Die beiden sahen ziemlich zum Fürchten aus, wie Gorillas in Menschenkleidung. Das waren wohl die berüchtigten Grubbs, von denen Bob gesprochen hatte.
    »Nicht umdrehen!«, warnte Bob. »Auf keinen Fall. Einfach weitergehen!«
    Allmählich begann Joe sich doch zu wünschen, wieder bequem und sicher im Rücksitz seines Rolls Royces zu fahren, als zu Fuß zur Bushaltestelle gehen zu müssen.
    »DICKWANST!«
    Jetzt hörten Joe und Bob Schritte hinter sich, und sie beschleunigten ihr Tempo. Obwohl es noch nichtspät war, verdunkelte sich der winterliche Himmel bereits wieder. Die Straßenlaternen gingen an und gelbe Lichtflecken sprenkelten das nasse Pflaster.
    »Hier entlang! Schnell!«, rief Bob. Die Jungen flitzten in eine Gasse und versteckten sich hinter einer großen Mülltonne auf Rädern.
    »Ich glaube, wir haben sie abgehängt«, flüsterte Bob.
    »Sind das die Grubbs?«, wollte Joe wissen.
    »Psst! Leise!«
    »Entschuldigung«, flüsterte Joe.
    »Ja, das sind die Grubbs.«
    »Die dich immer mobben?«
    »Genau die. Zwillinge. Eineiig. Dave und Sue.«
    » Sue ? Einer ist ein Mädchen?« Joe hätte schwören können, dass er bei beiden starke Gesichtsbehaarung gesehen hatte.
    »Ganz richtig, Sue ist ein Mädchen«, sagte Bob, als wenn Joe ein bisschen blöd gewesen wäre.
    »Dann können sie nicht eineiig sein«, flüsterte Joe. »Wenn einer ein Junge ist und eine ein Mädchen …«
    »Von mir aus, wie auch immer. Aber auseinanderhalten kann sie niemand.«
    Jetzt hörten Joe und Bob wieder Schritte. Sie kamen näher und näher.
    »Hier stinkt’s nach fetten Jungs!«, schallte eine Stimme von der anderen Seite der Mülltonne. Im selben Moment wurde der Container auch schon beiseite geschoben. Die beiden dahinter kauernden Jungs wurden sichtbar und Joe hatte Gelegenheit, die Grubb-Zwillinge genauer in Augenschein zu nehmen. Bob hatte Recht. Die Grubbs sahen komplett gleich aus. Sie trugen die gleichen Bürstenhaarschnitte und hatten einer wie der andere behaarte Fingerknöchel und Schnurrbärte. Was für beide nicht gerade vorteilhaft war.
    Spielen wir mal »Original und Fälschung« mit den Grubbs.
    Kannst du zehn Unterschiede zwischen den beiden entdecken?

    Nein. Kannst du nicht. Sie sehen nämlich absolut identisch aus.
    Ein kalter Wind pfiff durch die Gasse. Eine leere Dose rollte über den Boden. Irgendetwas raschelte im Gebüsch.
    »Wie war denn heute der Geländelauf,
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