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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten
Autoren: Tina Caspari
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ihr freundlich Reste seiner Mahlzeit ins Gesicht und wandte sich wieder der Krippe zu. Bille strich ihm noch einmal kräftig über Hals und Kruppe, dann ließ sie ihn allein, um ihren Morgenrundgang durch den Stutenstall und die Kinderstube zu machen und gleichmäßig ein paar Streicheleinheiten zu verteilen.
    „Irgendwas Besonderes?“ fragte sie Hubert im Vorübergehen.
    „Der Chef will um zehn Uhr mit Nathan ins Gelände. Simon und Tom übernehmen die anderen. Du mochtest dich um die Schulpferde kümmern.“
    „Okay, mach ich. Ich schau nur schnell mal zu den Fohlen rüber. Wo ist Tom?“
    „Keine Ahnung. Er schläft wohl noch.“
    „Das darf doch nicht wahr sein. An so einem traumhaften Tag! Na warte, dem werde ich gleich mal auf die Beine helfen! “
    Bille verzichtete auf den Besuch bei den Fohlen. Sie lief den Stall entlang bis zur Südseite, an der neuerdings eine breite, überdachte Holztreppe auf eine geräumige Veranda hinauf — führte, von der aus man in die neue Wohnung kam, die Hans Tiedjen kürzlich mit seinem Sohn bezogen hatte.
    Die Haustür stand weit offen, und aus der Küche krochen blauschwarze Rauchschwaden, die Bille einen Geruch von verbranntem Toast und zu lange gebratenem Speck entgegentrugen.
    „Tom? He, Tom, wo steckst du?“

    Bille stürmte in die Küche und fand sie leer, abgesehen von den alles einhüllenden Rauchwolken aus Toaster und Pfanne. Sie riß den Stecker aus der Wand und die Pfanne vom Herd, schaltete die Platte aus und öffnete das Fenster. Im Wohnzimmer hörte sie Tom murmeln. Natürlich, er telefonierte mit Bettina!
    Mit spitzen Fingern zog sie die verkohlte Brotscheibe aus dem Toaster, ging ins Wohnzimmer hinüber und hielt Tom das schwarze Etwas kopfschüttelnd vor die Nase.
    „Ich muß Schluß machen, Schätzchen, mein Toast ist fertig!“ flötete Tom in den Apparat. „Bis später.“
    „Du hast Nerven! Wolltest du die Wohnung samt Stall abbrennen, oder wie soll ich das verstehen?“
    „Was willst du? Ich esse meinen Toast immer so schwarz.“
    „Hahaha“, machte Bille gelangweilt. „Dann solltest du ihn in Zukunft im Hof auf dem offenen Feuer rösten. Das ist weniger gefährlich.“
    „Ich habe doch gedacht, Frau Engelke... Wo ist sie überhaupt?“
    „Ich habe sie nicht gesehen.“
    „Ach, verdammt!“ Tom biß sich auf die Lippen. „Sie ist in die Stadt gefahren, einkaufen für die Party heute abend . Sie hat mir noch zugerufen, daß sie jetzt weg muß, und ich sollte…“
    „... den Toast und den Speck nicht anbrennen lassen. Was für eine Party heute abend?“
    „Begrüßungsabend für den Direktor des Internats und die Lehrer und Erzieher, die schon heute kommen. Du bist auch eingeladen, soll ich dir von Daddy bestellen. Um halb acht geht’s los. Mach dich hübsch, du darfst wieder Tochter des Hauses spielen. Drinks anbieten und so.“
    „Wo ist Daddy jetzt?“
    „Im Schloß drüben, sehen, wer schon angekommen ist, und ob alles in Ordnung ist. “
    „Jetzt wird’s ernst“, seufzte Bille. „Ich kriege richtig Ameisen im Bauch. Vier Tage noch, dann sitze ich im Schloß drüben auf der Schulbank. Ein komisches Gefühl.“
    Bille ging in die Küche hinüber und warf den verkohlten Toast in den Abfalleimer. Dann stellte sie die Pfanne mit dem Speck auf die Herdplatte zurück und öffnete den Kühlschrank.
    „Wie viele Eier?“
    „Drei bitte. Warte, den Toast mache ich.“
    „Damit er dir auch schwarz genug wird, wie? Wehe, du läßt ihn aus den Augen!“
    Während die Eier in der Pfanne brutzelten und Tom mit beschwörendem Blick in den Toaster starrte, deckte Bille den Tisch. Sie baute Milch, Butter und Marmelade vor Toms Platz auf und ließ Eier und Speck auf den Teller gleiten.
    „Wenn das kein Service ist!“ murmelte sie. „Aber Gesellschaft leisten kann ich dir nicht, ich muß in den Schulstall. Bin verdammt spät dran. Wir sehen uns später in der Halle drüben, okay?“
    „Alles klar.“
    Der Schulstall, der extra für die Schüler des neugegründeten Internats gebaut worden war, lag jenseits des Parks auf der Westseite des Schlosses. Ein breiter Gürtel aus hohen Buchen und Eichen trennte die dem Reitschulbetrieb dienenden Anlagen von Schloß, Gestüt und Wirtschaftsgebäuden. Vor dem Schulstall hatte man einen kleinen Longierplatz angelegt, daneben erhob sich das weiträumige Gebäude der neuen Reithalle. Auf der anderen Seite des Schulstalls wartete die große Außenbahn auf ihre Vollendung. Hier mußte noch Kies
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