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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel
Autoren: Tina Caspari
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Staatsempfang kommt der Sache am nächsten“.
    meinte Bille verlegen. „Da ist so ein Besuch gekommen, irgendein hohes Tier, ein Wissenschaftler. Und deshalb habe ich gedacht, es war besser, wenn . . .“
    „ . . . wenn wir dem ordentlich Eindruck machen, wie?“
    „So ungefähr.“
    Petersen grinste.
    „Gut, daß ich das weiß. Wenn ich in Zukunft den Stall mal so richtig sauber haben möchte, sag ich euch, wie bekämen einen hohen Gast.“
    „Wissen Sie, wer das ist?“ erkundigte Bille sich eifrig.
    Der alte Petersen schmunzelte.
    „Ich kenn ihn noch nicht persönlich. Aber es ist ein sehr wichtiger Mann. Na, du wirst ihn wohl gleich kennenlernen.“
    „Sie kommen, die Pferdeställe zu besichtigen?“
    „Klar. Wo du doch so schön geputzt hast!“
    „Ich fürchtete schon, er interessiere sich nur für Kühe und Schweine. Hubert hat so was gehört. . .“
    „So so, Hubert. Hat er den wichtigen Mann schon kennengelernt. Wo ist er überhaupt?“
    „Hubert? Ich glaube, im Fohlenstall drüben . . .“
    Der alte Petersen begann, das Kraftfutter in die Krippen zu verteilen, und Bille bückte sich besorgt nach ein paar Haferkörnern, die auf den Boden gefallen waren und die makellose Sauberkeit auf dem Gang beeinträchtigten. Gleich würde der wichtige Besuch den Stall betreten. Bille spürte leises Lampenfieber in sich aufsteigen. „Sehr wichtig!“ hatte Petersen gesagt. Vielleicht war er doch von der Regierung?
    Bille überlegte, was man noch tun könne, um auf den hohen Gast einen guten Eindruck zu machen. Sollte sie nicht wenigstens das Fenster in der Sattelkammer putzen?
    Aber dazu kam es nicht mehr. Karlchen erschien in der Stalltür und machte ihr wilde Zeichen. Und ehe sie noch begriffen hatte, was er wollte, schob sich Herr Lohmeier an ihm vorbei,
    öffnete die Tür weit und machte eine einladende Geste.
    „Bitte, mein Lieber, treten Sie näher. Nur keine Hemmungen. Wir kommen jetzt in die gute Stube des Betriebs, oder sagen wir besser: in den Salon. Hier stehen Herrn Tiedjens Turnierpferde. Also - Ehrfurcht, junger Mann!“
    Wie redete der denn mit dem Wissenschaftler? Als sei es ein guter Bekannter, ein Stammtischbruder! Aber Petersen hatte doch gesagt. . .
    „Am besten, ich stelle Ihnen erst mal die Mannschaft vor. Der Boß des Vereins hier ist Herr Petersen. Herr Petersen, das ist Herr Schüler. Dann haben wir da Hubert Brodersen und seinen Bruder Karlchen, der hilft im Stall aus. um sein Taschengeld aufzubessern. Und unsere Bille, Sybille Abromeit, sie ist eine Schülerin vom Chef, na, sagen wir ruhig, seine Lieblingsschülerin! Sie ist aus dem Stall so wenig wegzudenken wie die Pferde ...“
    „Ach ja, der Cowboy von vorhin“, murmelte der junge Mann und lächelte Bille etwas gequält zu, „mit dem Mustang.“
    Der hatte vielleicht eine Ahnung von Pferden! Nicht zu fassen!
    „Übrigens hat unsere Bille ein Maskottchen . . .“ Herr Lohmeier sah sich suchend um. „Wo ist er denn?“
    „Zottel? Ich habe ihn heute zu Hause auf der Koppel gelassen“, berichtete Bille eilfertig.
    „Hm - na, Sie werden ihn noch zur Genüge kennenlernen. Hüten Sie sich vor ihm, Schüler, er ist ein Schlitzohr und macht die tollsten Streiche!“ Herr Lohmeier lachte dröhnend.
    Herr Schüler schüttelte jedem der Anwesenden die Hand und murmelte Unverständliches. Bille glaubte so etwas wie „gute Zusammenarbeit“ herauszuhören.
    „Na, wie ist es, Bille“, polterte Lohmeier drauflos. „Willst du mir nicht die Führung abnehmen? Du verstehst doch mehr von Pferden als ich. Herr Schüler studiert an der landwirtschaftlichen Hochschule und beginnt morgen sein Praktikum bei uns.“
    Der alte Petersen hüstelte und verbarg sein Grinsen hinter einem handtuchgroßen Schnupftuch. Bille und Karlchen starrten sich an, als hätten sie sich auf der Stelle in überlebensgroße Frösche verwandelt. Es war schwer zu sagen, wessen Gesicht die schönere Farbe angenommen hatte: Bille sah aus, als hätte sie ihres in Himbeersaft getaucht, Karlchen erinnerte eher an Tomatenketchup.
    „Jjj-ja natürlich . . . gern“, stotterte Bille und sah den langen Herrn Schüler von unten herauf beschämt an, als könne der Gedanken lesen. So eine Blamage! Den Stall geputzt wie für einen Besuch der Königin von England, und dann stellte sich heraus, daß der hohe Besuch nicht viel mehr war als sie selbst -ein Praktikant!
    Bille wies in den langen Gang des Seitenflügels, in dem sich die Boxen der Mutterstuten befanden.
    „Fangen
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