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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde
Autoren: Tina Caspari
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und die Jungen wieherten vor Vergnügen. Billes Abneigung gegen die drei Brüder verschwand im gleichen Maße, wie die Jungen sich für Zottel und seine Heldentaten begeisterten.
    Nun waren die Jungen an der Reihe, ihre Pferde vorzuführen. Daniel gehörte der schwere Schimmel Asterix, ein Holsteiner von enormer Größe, der Körperlänge seines Herrn angemessen. Simon ritt eine zierliche Goldfuchsstute, die bei ihrer Geburt so klein und zart gewesen war, daß man ihr den Namen Pünktchen gegeben hatte. Und Florians Pferd war ein kräftiger kleiner Rappe, kaum größer als Zottel, namens Bongo. Bald waren die vier Pferdenarren so ins Fachsimpeln geraten, daß sie Bettina vollkommen vergessen hatten. Erst als sie versuchen wollte, sich davonzuschleichen, fiel Bille wieder ein, warum sie eigentlich hier war.
    „Entschuldige, wir quatschen und quatschen, und das alles interessiert dich nicht, stimmt’s ?“
    „Oh, laßt euch nicht stören“, sagte Bettina kühl, „ich gehe schon mal hinein, ich friere.“
    „Dann komme ich mit“, erklärte Bille schweren Herzens. Es schien ihr unbegreiflich, wie man in einem Pferdestall frieren konnte.
    „Nicht nötig“, wehrte Bettina ab. „Ich werde mich hinlegen und ein bißchen schlafen. Ich fühle mich schrecklich erschöpft.“
    Bille zuckte hilflos die Achseln. „Soll ich ein andermal wiederkommen?“ fragte sie unsicher.
    „Mach das, wie du möchtest“, sagte Bettina undurchdringlich und wandte sich zum Gehen. Bille sah ihr wie ein begossener Pudel nach.
    „Laß sie, es hat keinen Zweck. Sie will nun mal mit niemandem was zu tun haben“, sagte Simon lakonisch.
    Da drehte sich Bettina noch einmal um.
    „Komm doch morgen wieder, wenn du Lust hast“, rief sie jetzt Bille zu.

Was soll ich mit Bettina machen?

    „Na, wie war’s?“ fragte Mutsch , als Bille sich aufseufzend an den Küchentisch fallen ließ, um sich die Reitstiefel von den Füßen zu zerren.
    „Schwierig.“
    „Was meinst du mit ,schwierig’ ?“
    Bille stemmte den linken Fuß mit aller Kraft gegen den rechten Stiefel. Endlich gab er nach, sauste quer durch die Küche und landete mit einem dumpfen Knall an der Tür.
    „Es gab Apfeltorte mit Schlagsahne“, sagte Bille ausweichend.
    „Was ist daran so schwierig?“ bohrte Mutsch weiter.
    „Ich wünschte, Herr Tiedjen hätte nicht gebeten, daß ich mich um diese Bettina kümmere“, platzte Bille heraus. „Sie ist vollkommen gleichgültig gegen alles. Sie kommt mir vor wie eine wandelnde Mumie, ganz erstarrt! Und dann dieses Haus...“ Sie benehmen sich alle so gut, hatte sie eigentlich sagen wollen, hielt es aber für klüger, das Gespräch nicht auf ein so heikles Thema zu lenken.
    „Na, was ist mit dem Haus? Nun erzähl doch schon!“
    „Ach, was soll ich da groß erzählen...“
    „Alles“, sagte Mutsch trocken.
    Also erzählte Bille. Den Verlauf des ganzen Nachmittags, mit allen Einzelheiten. Und zum Schluß sagte sie noch einmal seufzend: „Ich wünschte, ich müßte nicht wieder hin.“
    „Aber du hast es versprochen. Und was man versprochen hat...“
    „Ja doch!“ unterbrach Bille ungeduldig. „Tu ich ja auch! Ich weiß nur nicht, was ich mit dieser Bettina machen soll! Frau Henrich möchte, daß wir möglichst sofort mit dem Reiten anfangen — damit Bettina sich bewegt und endlich Appetit bekommt. Ich bezweifle nur, daß ich sie überhaupt auf Zottels Rücken kriege, schließlich kann ich sie nicht zwingen. Pferde scheinen sie überhaupt nicht zu interessieren...“
    Auf dem Flur näherten sich schwere Schritte, dann wurde die Tür aufgestoßen. Onkel Paul kam herein, zu sehen war nur die untere Hälfte, der Rest verschwand hinter einem riesigen Stapel Musterbücher für Tapeten und Stoffe. Er tastete sich vorsichtig mit den Füßen vorwärts und ließ seine Last klatschend auf den Küchentisch fallen.
    „ N’Abend , meine beiden Hübschen!“ dröhnte er. „Heute gibt’s Arbeit. Wir müssen uns jetzt entscheiden, was für Tapeten und Gardinen Stoffe wdr nehmen...“
    „Nein, nicht schon wieder“, stöhnte Bille. „Sucht was für mich aus, ich geh rauf in mein Zimmer und pauk noch ein paar Vokabeln.“
    Seit Wochen taten Mutsch und Onkel Paul nichts anderes, als sich mit der Einrichtung des neuen Hauses zu beschäftigen. Man konnte meinen, es ginge um die Ausstattung eines Sechshundert-Betten-Luxushotels und nicht um Onkel Pauls umgebautes Junggesellenheim, in das sie nach der Hochzeit umziehen wollten.
    Mutsch
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