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Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Titel: Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn
Autoren: Theo Schwartz
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kommen!«
    Als die Dorfbewohner diese Worte hörten, erschraken sie und wichen vor Bibi zurück.
    »Jetzt hört mir mal zu, Leute!« Bibi klatschte ein paar Mal in die Hände um sich Gehör zu verschaffen. »Ich weiß nicht, wie lange der Hexspruch hält. Aber die Hauptsache ist doch, dass ihr erst mal ausreichend Wasser habt!«
    Doch Kalunga ließ nicht locker.
    »Wasser braucht natürlichen Zauber, seit altersher!«, beschwor er die Zuschauer. »Man muss den Regen beschwören. Man muss die Kröte töten, die die Quelle
    verstopft! Alles andere bringt Unglück! Großes Unglück!«
    Bei den letzten Worten richtete sich Kalunga hoch auf, schwang seinen mit Federn und Perlen geschmückten Speer und warf feurige Blicke in die Runde. Dann drehte er sich um, eilte hastig davon und war kurz darauf im Urwald verschwunden.

Die Urwaldprinzessin
     
    Frau Blocksberg und Karla Kolumna hatten nach dem erfrischenden Bad im Swimmingpool ein wenig im Schatten geruht und saßen nun auf dem Balkon ihrer Zimmer. Sie beobachteten fasziniert die vielen Tiere, die sich um die Wasserstelle drängten.
    »Also nichts gegen Herrn Tierliebs Zoo in Neustadt«, meinte Karla Kolumna, »aber hier weht einem wirklich der Atem der Natur entgegen. Elefanten, Zebras, Gnus und über allem die Giraffen. Das ist Natur pur!«
    »Soll ich uns ein Fernglas hexen, Frau Kolumna?«, bot Barbara Blocksberg an.
    »Ach, ja, meine Liebe! Das wäre sehr aufmerksam.« » Eene meene Steppengras, für die Ferne hier ein Glas. Hex-hex!«
    Erfreut griff Karla Kolumna nach dem Fernglas und hielt es vor die Augen.
    »Ach, das ist ja entzückend! Da ist ja auch ein Nilpferd mit seinem Baby!«, rief sie und gab das Glas Frau Blocksberg, die nun ebenfalls hindurchschaute.
    »Wie süß!«, sagte sie. »Schade, dass Bibi das nicht sehen kann. Ich glaube, ich sollte mal nach meinem Töchterchen schauen.«

    »Recht haben Sie!« Karla Kolumna sprang von ihrem bequemen Stuhl auf. »Machen wir uns ein bisschen Bewegung. Auf zu Bibi und Bubu ins Dorf!«
    Wenig später fuhren die beiden Frauen mit dem Jeep über die gleiche Straße, die Bibi und Bubu zu Fuß genommen hatten, in das Dorf, wo Bubus Familie lebte.
    Hier dachte niemand mehr an die Drohungen des Medizinmannes. Alles drehte sich nur noch um Bibi. Sie stand ein wenig verlegen neben ihrem Freund Bubu und die Eingeborenen tanzten im Rhythmus der Trommeln um sie herum.
    »Sie wollen sich mit dem Tanz bei dir für den Wasserzauber bedanken«, erklärte ihr Bubu.
    »Ach, das war doch für mich kein Problem«, erwiderte Bibi bescheiden. »Aber warum halten sich denn die Leute beim Tanzen die Hand über die Augen? Da sehen sie doch nicht, wo sie hintreten!«
    »Das tun sie deinetwegen. Sie wünschen dir, dass du niemals dem feuerroten Nashorn begegnest.«
    »Pfff! Vor dem habe ich keine Angst!«, meinte Bibi unbekümmert. »Wenn dieses Ungetüm mir dumm kommt, dann verwandle ich es in ein grünes oder gelbes Nashorn. Du kannst dir die Farbe aussuchen«, setzte sie großzügig hinzu.
    Bewundernd blickte Bubu seine neue Freundin an. Noch nie hatte er ein so tapferes Mädchen gesehen, das sogar dem mächtigen Medizinmann Kalunga widersprach.
    »Du wirklich keine Angst?«, fragte er ungläubig. »Ich habe Angst. Wir alle haben Angst. Meine Großmutter hat gesagt, Angst hört erst auf, wenn eine Urwaldprinzessin mit gelbem Haar und weißer Haut in unser Dorf geflogen kommt und uns von dem bösen Ungeheuer befreit.« Er betrachtete Bibi prüfend und schüttelte dann bedauernd den Kopf. »Schade, dass du es nicht bist. Du bist zwar weiß und hast gelbe Haare…«
    »Bei uns sagte man dazu ,blond’«, verbesserte ihn Bibi.
    »… aber du kannst leider nicht fliegen!«, fügte Bubu traurig hinzu.
    Nicht fliegen? Oh, doch! Fliegen konnte Bibi noch besser als Wasser hexen und gleich wollte sie es beweisen.
    » Eene meene mei, Kartoffelbrei herbei! Hex-hex!«, rief sie schnell. Kaum hatte Bibi den Hexspruch beendet, da kam Kartoffelbrei aus Bibis Hotelzimmer angesaust, wie es seine Besitzerin befohlen hatte.
    »Komm, mein Wuschel, zeig’s ihm!« Ohne weitere Erklärungen setzte sich Bibi auf ihren Besen und sagte den Hexspruch: » Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei! Hex-hex!«
    Und schon ging es los – mit einem gekonnten Blitzstart! Kartoffelbrei strengte sich gewaltig an um sich den Leuten hier in Afrika, die noch nie einen Hexenbesen in Aktion erlebt hatten, von seiner besten Seite zu zeigen. Bibi zischte mit ihm steil in die
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