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Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Titel: Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn
Autoren: Theo Schwartz
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ihr das?«
    »Ja! Ja!« – »Wo ist sie?« – »Holt sie her!« – »Diese Betrügerin!«
    »Ruhe, Leute!« Der Medizinmann hob die Hand und alle schwiegen. »Bevor ihr zur Tat schreitet und die Prinzessin opfert, müsst ihr alles Neuzeug, das ihr noch versteckt habt, herbringen und es vor meine Hütte legen, damit ich das Nashorn besänftigen kann. Wollt ihr das tun?«
    Die Dorfbewohner nickten, schienen aber nicht begeistert davon zu sein, dass sie all die schönen, modernen Dinge nicht behalten durften, die sie auf dem Markt in der Stadt gekauft hatten.
    »Wo ist das kleine Mädchen?«, fragte der Medizinmann nun die beiden Frauen.
    »Keine Ahnung.« Karla Kolumna zuckte mit den Schultern. »Sie wird irgendwo unterwegs in den Dörfern sein.«
    »Wir werden sie finden!«, sagte Kalunga. Seine Stimme verhieß nichts Gutes. »Das Nashorn soll sein Opfer bekommen!«
    »Aber wir werden sie zuerst finden«, murmelte Barbara Blocksberg leise, so dass nur Karla Kolumna es verstehen konnte.

Bibi in großer Gefahr
     
    Bibi wurde von Dorf zu Dorf getragen und überall sagte sie bei den versiegten Brunnen ihren Hexspruch: » Eene meene Kinderchor, Wasser sprudele hervor. Hex-hex!«
    Sie hatte gerade zum dreizehnten Mal das Wasser fließen lassen, da geriet sie in eine gefährliche Situation. Die Dorfbewohner, die sich gerade an dem frischen Wasser erfreut hatten, wurden plötzlich still. Die fröhliche Stimmung war wie weggeblasen. Alle lauschten gespannt den dumpfen Klängen von Urwaldtrommeln, die aus der Ferne ertönten. Es klang, als würde jemand eine Nachricht mitteilen. Bubu, der die ganze Zeit über nicht von Bibis Seite gewichen war, wurde blass.
    »Die Trommeln sagen etwas!«, stieß er hervor. »Sie sagen, das Wasser der Urwaldprinzessin ist Gift!«
    »Was? Wieso denn? So ein Quatsch!« Bibi kniete sich vor den Brunnen, schöpfte mit der Hand einen Schluck Wasser und trank es. »Es schmeckt gut. Das Wasser ist völlig normal. Hier, koste es!«
    Doch Bubu reagierte nicht.
    »Die Trommeln sagen auch, dass die Urwaldprinzessin dem feuerroten Nashorn geopfert werden soll!«, flüsterte er und blickte angsterfüllt zu den Dorfbewohnern, die sich ihnen mit drohenden Gebärden und gezückten Speeren näherten und wilde Beschimpfungen ausstießen.

    »Nehmt die Betrügerin gefangen!« – »Wir müssen sie fesseln!« – »Trinkt nicht von dem Wasser, es ist vergiftet!«
    Bubu sah seine Freundin voller Verzweiflung an. Würde sie sich wirklich gefangen nehmen und opfern lassen?
    Nein, Bibi dachte gar nicht daran.
    »Schnell, stell dich hinter mich und halte dich an mir fest!«, forderte sie Bubu auf. » Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei. Hex-hex!«
    Nichts geschah. Was war los? Bibi versuchte es ein zweites Mal.
    » Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei. Hex-hex!«
    Aber der Besen flog auch beim zweiten Hexspruch nicht. Langsam wurde die Situation für die beiden gefährlich. Die Krieger des Dorfes kamen immer näher.
    Doch die Rettung war schon in Sicht. Barbara Blocksberg sauste mit Karla Kolumna im Tiefflug auf ihrem Besen Baldrian über die Wildnis und beide hielten Ausschau nach Bibi.
    »Sehen Sie was?«, fragte Karla Kolumna. »Ich kann nirgendwo eine Sänfte entdecken.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte Frau Blocksberg. »Aber wie ich meine Tochter kenne, wird sie die Sänfte mit Kartoffelbrei vertauscht haben, damit sie schneller vorankommt.«
    »Die Kleine dürfte ganz schön erschöpft sein vom vielen Hexen«, meinte Karla Kolumna mitfühlend.
    »Sie hat es so gewollt. Aber…«, Frau Blocksberg hielt inne, »es könnte durchaus sein, dass Bibi vom vielen Wasserhexen keine Hexkraft mehr hat um sich selber zu retten.«
    »Das wäre ja grauslich!«, rief Karla Kolumna erschrocken. »Können Sie denn nichts tun?«
    »Doch«, gab Barbara Blocksberg zu. »Ihre Kraft kann ich ihr allerdings nicht zurückgeben. Die muss von allein wiederkommen. Ich könnte sie nur mit einem Fernhexspruch ,heraushexen’ und das werde ich jetzt auch tun. Eene meene rumgekleckst, dieser Spruch ist ferngehext! Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei! Hex-hex!«
    Gleich darauf glaubte die Reporterin, dass unter ihnen ein Ufo aus ein paar Büschen herausschoss und in die Höhe stieg.
    »Das ist kein UFO, das ist Bibi mit Bubu auf ihrem Besen!«, rief Barbara Blocksberg erfreut. »Hach! Jetzt geht’s mir besser. Bibi! Bibilein!«
    »Hier sind wir!« Karla Kolumna winkte so heftig, dass sie fast von Baldrian gefallen wäre.
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