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Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn

Titel: Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn
Autoren: Theo Schwartz
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ein paar Aufnahmen von ihr. Bibi hatte es sich nicht anders überlegt und winkte fröhlich in die Kamera.

    »Bibi auf der Blütensänfte!«, rief Karla Kolumna. »Wunderbar! Das ist wirklich titelblattreif.«
    Als die Urwaldprinzessin Bibi Blocksberg mit den Bewohnern aus Bubus Dorf zu den anderen Siedlungen aufgebrochen war, die ebenso dringend Wasser benötigten, machten sich auch Karla Kolumna und Barbara Blocksberg auf den Weg. Die rasende Reporterin wollte für ihre Zeitung den berühmten Medizinmann Kalunga interviewen.
    Sie trafen ihn vor seiner Hütte. Er sah die beiden Frauen feindselig an, aber Karla Kolumna ließ sich nicht ins Bockshorn jagen. Sie hatte schon so oft mit schwierigen Menschen zu tun gehabt, warum sollte sie heute kein Glück haben? Sie kniete sich ohne zu fragen neben Kalunga nieder, zückte Notizblock und Stift und redete drauflos wie immer.
    »Also, großer Meister, ich bin von weit her gekommen, weil Ihr Ruf bis in das ferne Deutschland gedrungen ist und ich habe weder Kosten noch Mühe gescheut… Huch! Verstehen Sie mich überhaupt? Rede ich zu schnell?«
    Der Medizinmann Kalunga verzog keine Miene. »Ich verstehe jedes Wort«, sagte er.
    »Na wunderbar!«, erwiderte Karla Kolumna fröhlich. »Dann kann das Interview ja beginnen. Darf ich zunächst kurz bekannt machen: Die Dame an meiner Seite ist Barbara Blocksberg, ihres Zeichens eine erfahrene He…«

    »Halt, halt, Frau Kolumna!«, unterbrach Frau Blocksberg die Reporterin. »Das muss doch nicht sein!«
    »Na gut, na gut, dann eben nicht.« Karla Kolumna wandte sich wieder dem Medizinmann zu. »Also, Mister Kalunga, erzählen Sie mir doch etwas über die Geheimnisse der Wildnis.«
    »Über Geheimnisse spricht man nicht«, antwortete Kalunga düster.
    »Natürlich, natürlich«, pflichtete ihm die Reporterin bei, »aber es muss ja nicht ganz so geheim sein. Was ist mit dem feuerroten Nashorn?«
    »Es ist der Rachegeist der Steppe und des Urwalds!«, verkündete Kalunga mit drohend erhobener Stimme. »Man muss ihm Opfer darbringen und ihn verehren, dann ist er friedlich und tut uns nichts.«
    »Was opfert man denn so?«
    »Alles, was nicht in den Urwald passt. Neue Kleidung, Armbanduhren, Schmuck, natürlich auch Geld.«
    »Aha.« Karla Kolumna schrieb eifrig mit. »Und all das beruhigt diesen Rachegeist?«
    »Die Geister wollen das Alte erhalten!«, rief Kalunga. »Alles Moderne muss weg!«
    »Merkwürdig! Sehr merkwürdig!«, stellte die Reporterin fest. »Aber Sie sacken es erst einmal ein, wenn ich Sie richtig verstanden habe?« Der Medizinmann nickte. »Na ja, die Geister müssen es ja wissen. Können Sie denn nichts gegen dieses grässliche Untier tun?«
    »Nein. Nichts.« Kalunga schüttelte bedauernd den Kopf.
    Karla Kolumna wollte gerade die nächste Frage stellen, als plötzlich im Dorf eine große Unruhe entstand. Von allen Seiten strömten die Bewohner zusammen und stießen wilde Beschimpfungen aus.
    »Betrug!« – »Die weiße Prinzessin hat falsches Wasser gezaubert!« – »Nehmt sie gefangen!« – »Die weißen Frauen auch!« – »Alle sind Betrüger!«
    »Momentchen! Momentchen, Leute!«, rief Karla Kolumna und sprang auf. »Was ist denn passiert? Warum guckt ihr so böse?«
    Da erhob sich auch der Medizinmann. Er breitete die Arme aus und befahl seinen Leuten zu schweigen. Dann wandte er sich Karla Kolumna und Barbara Blocksberg zu.
    »Das Wasser, das euer Mädchen in den Brunnen gezaubert hat, ist schlecht!«
    Karla Kolumna schaute Frau Blocksberg ratlos an.
    »Unsinn! Das gibt es nicht!«, sagte Bibis Mutter. »Wenn der Brunnen plötzlich versiegen würde und das Wasser weg wäre, das könnte ich ja verstehen, weil Hexsprüche manchmal nicht lange halten…, aber schlecht?« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein! Das ist unmöglich!«
    »Wir können ja mal ein Schlückchen probieren«, schlug Karla Kolumna vor und trank vorsichtig aus einem der Krüge, welche die Dorfbewohner als Beweis für ihre Behauptungen mitgebracht hatten. Sofort verzog sie angewidert das Gesicht und spuckte das Wasser aus. Barbara Blocksberg nahm ebenfalls einen Schluck. Das Brunnenwasser schmeckte wirklich scheußlich!
    »Jetzt habt ihr es selbst gemerkt! Das Zauberwasser ist vergiftet!«, rief Kalunga triumphierend. Dann wandte er sich an die Dorfbewohner. »Es ist, wie ich es vorhergesagt habe! Nun wird das feuerrote Nashorn über euch kommen! Es sei denn…«, er machte eine kleine Pause, »wir opfern die Urwaldprinzessin. Wollt
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