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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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Schließlich standen die für gewöhnlich erst am Anfang ihres Berufslebens und ihrer Ehe. Sophie hingegen war bereits Witwe geworden, hatte außerdem Zwillinge geboren und es trotzdem irgendwie geschafft hatte, eine erfolgreiche Laufbahn als Lehrerin einzuschlagen.
    Das alles hatte sie James geschildert, bevor sie widerstrebend auf seinen Wunsch eingegangen war, sich mit ihm auch privat zu treffen, also wusste er über all ihre Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten Bescheid. James war der stellvertretende Rektor der Schule, an der Sophie unterrichtete. Er war ein freundlicher Mensch mit blondem Haar, das sich langsam lichtete, und er kam ihr alles andere als bedrohlich vor – deswegen hatte sie ja auch schließlich in eine Verabredung eingewilligt.
    Nun war sie also drauf und dran, wieder eine Beziehung einzugehen … da war es ihr nur allzu recht, dass kein brennendes Verlangen mit im Spiel war, das ihren Puls zum Rasen brachte. Schließlich würde es alles nicht nur komplizierter machen, sondern ihr dazu noch große Angst einjagen. Immerhin war es schon Furcht einflößend genug, sich überhaupt wieder mit einem Mann zu verabreden.
    Sophie war James gegenüber absolut ehrlich gewesen und hatte ihm ganz deutlich erklärt, dass sie die Verabredungen mit ihm als eine Art Versuch sah: Sie wollte feststellen, ob sie schon wieder bereit war, sich in diesen Bereich vorzuwagen. Und James hatte ihr auf seine geduldige Art zu verstehen gegeben, dass er sich sehr wohl klar darüber war, welche Haken es haben könnte, sich mit einer allein stehenden Mutter von Zwillingen zu treffen. Allerdings war er sich sicher, so meinte er, dass er der Situation gewachsen war.
    Nun, heute Abend würde sich herausstellen, wie klar ihm das alles wirklich war …
    „Ich verliere hier langsam die Geduld, ihr zwei“, rief Sophie gerade nach oben, da klingelte es zu allem Überfluss auch noch an der Haustür. Schnell warf Sophie James einen entschuldigenden Blick zu. Wie es ihm wohl damit ging, dass in ihrem Leben immer wieder etwas Unvorhersehbares geschah?
    Sie teilte dieses Haus mit ihrer Mutter und den sechsjährigen Zwillingen, dazu gesellten sich noch die vier-und zweibeinigen Streuner, die die Mädchen und Sophies Mutter immer wieder mitbrachten. So kam Sophie ihr Zuhause oft eher wie ein Zoo vor als wie das makellos hergerichtete Heim, das jemand wie James bestimmt gewohnt war.
    Erneut klingelte es an der Tür. „Ich kümmere mich schon darum“, sagte James entschlossen und strich sich erst die Krawatte und dann die perfekt geschnittene Anzugjacke glatt. „Eigentlich ist es schon viel zu spät, um noch Besucher zu empfangen“, fügte er stirnrunzelnd hinzu, während er sich auf den Weg zur Tür machte. Es klingelte erneut, als er gerade dort ankam.
    Er öffnete und erstarrte. Fassungslos betrachtete er den zerzaust aussehenden Mann, der dort im Türrahmen lehnte und einen abgewetzten, ledernen Seesack über der Schulter trug.
    „Herrje“, brachte James schließlich hervor und blinzelte angestrengt. „Ich … ich … ich dachte … Ich dachte, Sie wären …“
    „Tot? Da muss ich Sie leider enttäuschen, Kumpel, aber Sie haben gerade den anderen Zwillingsbruder vor sich. Ich bin Max, nicht Michael McCallister“, erwiderte der Mann und drängelte sich entschlossen an dem immer noch äußerst verstört wirkenden James vorbei, um ins Wohnzimmer zu gehen. „Sophie!“ Max lächelte über das ganze Gesicht, ließ den Seesack zu Boden gleiten und ging auf sie zu.
    „Max.“ Sophies Herz machte einen Satz. „Du liebe Güte, Max, was um alles in der Welt tust du hier?“, fragte sie voller Freude, als er den Raum mit drei großen Schritten durchquerte und sie zuerst fest an sich drückte, um sie anschließend herumzuwirbeln.
    Max war fünfunddreißig, und das Alter stand ihm gut. Mit jedem Jahr sah er kultivierter aus. Seine tiefblauen Augen, die so sehr denen seines verstorbenen Bruders und ihrer Töchter glichen, waren von dichten, tintenschwarzen Wimpern umgeben.
    Trotz seiner Größe von einem Meter fünfundneunzig hatte Max noch nie schlaksig gewirkt, wie manch andere große Männer. Vielmehr war sein Körper schlank und gelenkig und gleichzeitig an den richtigen Stellen mit Muskeln ausgestattet. Max strahlte ein Selbstbewusstsein aus, von dem eine ungemeine Anziehungskraft ausging. Mit seinem vollen, welligen Haar, dem etwas wilden und gleichzeitig eleganten Äußeren sowie seiner Vorliebe für Abenteuer war er der
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