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Bianca Extra Band 2

Bianca Extra Band 2

Titel: Bianca Extra Band 2
Autoren: Tracy Madison , Cindy Kirk , Tina Leonard
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einer absoluten Sicherheit, die sie nicht infrage stellte. Der Gedanke, Seths Ring nicht zu finden, war einfach unerträglich für sie.
    „Wo ist er?“, schluchzte sie.
    Sie fühlte sich so verloren, dass sie kaum hörte, wie die Haustür aufging und wieder ins Schloss fiel. Auch den erstaunten Ausruf ihrer Schwester nahm sie kaum wahr. Erst als Jocelyn ihr die Hand auf die Schulter legte, bemerkte Rebecca ihre Gegenwart.
    „W-warum h-hast du so l-lange gebraucht?“, fragte Rebecca mit tränenerstickter Stimme.
    „Dein Handy lag unter dem Bett. Hat ein paar Minuten gedauert, bis ich es gefunden habe.“ Jocelyn rieb ihr den Rücken. „Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe Seth angerufen.“
    „Du hast ihn erreicht? Was h-hast du gesagt? Ist er …“
    „Ich habe gesagt, dass du die Pfeife benutzt hast und dass er zurückkommen sollte.“ Jocelyn legte die die Hände um Rebeccas Oberarme. Sanft zog sie Rebecca nach hinten. „Komm schon, gehen wir rein.“
    „Seth ist auf dem Weg? Jetzt?“
    „Ja. Er war noch nicht weit weg.“ Jocelyn zog sie wieder am Arm. Diesmal etwas heftiger. „Wenn er dich so in den Rosen vorfindet, rastet er aus.“
    „Ich muss erst den Ring finden! H-hilf mir“, bat Rebecca. „Hilf mir den Ring zu finden.“
    „Okay, hör zu. Ich wollte dir das nicht erzählen, aber ich …“ Quietschende Reifen schnitten Jocelyn das Wort ab. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Oje. Er ist schon da.“

10. KAPITEL
    Als Seth in Rebeccas Einfahrt einbog, sah er als Erstes, dass die Frau, die er liebte, die Frau, die er anbetete, die Frau, mit der er ein Baby bekommen würde, halb unter einem Rosenstrauch lag. Dann merkte er, dass Jocelyn versuchte, ihre Schwester auf die Füße zu zerren.
    Was in aller Welt dachte sich Rebecca nur dabei? Oder genauer gesagt: alle beide? Hatte Jocelyn nicht zugehört , als er ihr erklärt hatte, dass Rebeccas Gleichgewichtsinn beeinträchtigt war? Hatte Rebecca vergessen, dass sie Wehen hatte und auf keinen Fall, unter keinen Umständen, mit ihren verdammten Blumen spielen sollte?
    Wütend und außer sich vor Sorge sprang Seth aus dem Auto und marschierte auf die beiden Verrückten zu.
    „Jocelyn“, befahl er, als er näher kam. „Geh nach oben und hole Rebeccas Reisetasche. Sie steht im Kleiderschrank bereit. Rebecca, Süße, ich habe keine Ahnung, was das alles soll, aber du musst sofort damit aufhören, bevor ich einen Herzanfall bekomme.“
    Keine der beiden Frauen reagierte.
    „Jocelyn“, wiederholte er. „Würdest du mir bitte Rebeccas Tasche holen, damit wir ins Krankenhaus fahren können?“
    „Sie hat keine Wehen“, sagte Jocelyn hastig. „Sie hat die Pfeife benutzt, aber sie hat keine Wehen. Und jetzt schaffe ich es nicht, sie wieder hineinzubringen.“
    In diesem Augenblick bemerkte er, dass Rebecca weinte. Sie schluchzte leise und herzzerreißend. Sie kauerte in sich zusammengesunken auf der Erde. Bei jedem Schluchzer, jedes Mal wenn sie nach Luft schnappte, lief ihr ein Schauder über den Rücken. Sie zitterte vor Anstrengung, während sie mit den Fingern verzweifelt und entschlossen die Blätter und Blüten durchkämmte. Oh, verdammt.
    „Alles klar, Jocelyn“, sagte er und deutete mit dem Kopf auf das Haus. Er hatte nicht das Gefühl, dass Rebecca im Augenblick Publikum brauchte. „Ich kümmere mich um sie.“
    Jocelyn nickte und drückte ihrer Schwester beruhigend die Schulter. „Seth ist jetzt hier, Becca“, sagte sie. „Alles wird gut. Du wirst schon sehen.“
    Jocelyn ging ins Haus, und Seth kniete sich neben Rebecca. „He, du“, sagte er vorsichtig. „Würdest du mir verraten, was du da machst?“
    Sie stieß einen langgezogenen, erstickten Schluchzer aus. „Geh weg. K-komm in … in einer Stunde wieder.“
    „Ich glaube, das geht nicht, Süße.“ Er umfasste sanft ihre Handgelenke. „Wenn ich gewusst hätte, dass du die Büsche so dringend zurückschneiden willst, hätte ich mich schon darum gekümmert. Wie wäre es, wenn ich das jetzt erledige?“
    „D-das will ich doch gar nicht. Bitte Seth. Ich muss mit dir r-reden. Aber erst wenn … erst wenn …“ Sie senkte den Kopf, weil ein neuerlicher Weinkrampf sie am Sprechen hinderte.
    Himmel, das brachte ihn noch um den Verstand. Vorsichtig zog er ihre Arme aus den Büschen. Von den Ellbogen bis zu den Fingerspitzen waren sie voller Kratzer und Abschürfungen. Kleine rote Pünktchen und Schlieren aus Blut und Schmutz zeichneten sich auf ihrer Haut ab.
    „Du bist ja
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