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Bianca Extra Band 2

Bianca Extra Band 2

Titel: Bianca Extra Band 2
Autoren: Tracy Madison , Cindy Kirk , Tina Leonard
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es gut für sie war, stolperte Rebecca zum Bett, griff nach der Pfeife und steckte sie in den Mund. Sie ging zur Treppe und blies immer wieder die Pfeife. So laut sie konnte. Sie hoffte inständig, dass Jocelyn sie hören würde und Seth irgendwie aufhalten würde.
    Als sie unten angekommen war, stieß sie prompt mit ihrer Schwester zusammen. Die Pfeife fiel ihr aus dem Mund und auf den Boden.
    „Wo ist Seth?“, fragte Rebecca. „Hast du ihn aufgehalten?“
    „Hast du wieder Wehen?“, fragte Jocelyn mit weit aufgerissenen Augen. „Soll ich Mom und Dad anrufen?“
    „Nein, nein und noch mal nein.“ Rebecca ballte die Hände zu Fäusten. „Wo ist Seth?“
    „Äh … er ist gerade weggefahren. Warum? Was ist los?“
    „Oh Gott! Nein, nein, nein. Es darf nicht zu spät sein“, schrie Rebecca schluchzend und versuchte, sich an Jocelyn vorbeizudrängen. Aber Jocelyn hielt sie fest. „Hat er gesagt, ob er zu seinen Eltern fährt? Hat er gesagt, ob er zurückkommt? Hat er irgendwas gesagt, ob er heute noch mal wiederkommt?“
    „Er wollte zu seinen Eltern“, bestätigte Jocelyn. Die Sorge in ihren Augen schwand. Stattdessen schimmerte Verständnis auf. „Falls er noch mal vorbeikommen will, hat er das jedenfalls nicht erwähnt.“
    „Mein Handy! Ich muss mit Seth reden.“ Rebecca versuchte, ihre Schwester abzuschütteln. „Warum habe ich nicht an mein Handy gedacht? Ich hätte ihn von oben aus anrufen können und ihn aufhalten können und …“
    „Ist dein Handy oben im Schlafzimmer?“ Als Rebecca heftig nickte, ließ Jocelyn sie endlich los. Sie rannte nach oben. „Ich hole es dir. Eine Sekunde.“
    Alles wird gut, dachte sie. Es muss einfach. Sie legte die Arme schützend um ihren Babybauch und ging mit unsicheren Schritten auf die Haustür zu. Sie wusste, dass es zu spät war. Aber sie musste trotzdem nachsehen. Musste mit eigenen Augen sehen, dass Seth weg war.
    Ja, er war wirklich weg.
    Vor Enttäuschung und Schock fing sie an zu zittern. Am ganzen Körper. Sie rieb sich die Arme. Dann ging sie die Verandatreppe hinunter und starrte die Straße an. Verdammt. Zu spät. Natürlich, sie würde ihn wiedersehen. Nächstes Wochenende würde er wieder hier sein. Oder sogar noch früher.
    Aber aus irgendeinem Grund half ihr das kein bisschen.
    Wieder stiegen ihr heiße Tränen in die Augen. Wieder wischte sie die Tränen ab. Sie hasste es, so eine Heulsuse zu sein. Hasste es, so die Kontrolle über ihre Gefühle zu verlieren. Das letzte Mal, als sie so gelitten und so geweint hatte, das war … das war nach Jesses Tod gewesen. Als ihr klar geworden war, dass sie ihn nie wiedersehen würde und nie wieder seine Stimme hören würde.
    „Das hier ist ganz was anderes“, murmelte Rebecca. „Seth ist nicht Jesse. Seth ist nicht für immer fort. Das. Hier. Ist. Anders.“
    Sie drehte sich zum Haus um. Irgendwie musste sie sich beruhigen, damit sie nicht völlig hysterisch klang, wenn sie Seth anrief, wenn sie ihm ihr Herz offenbarte, wenn sie …
    Oh, dachte sie. Die Rosen. Seths Ring.
    Auf einmal wusste sie, was sie tun musste. Sie musste den Ring finden. Jetzt … auf der Stelle.
    Rebecca ging zum Rosenbeet. Die Rosen standen in voller Blüte. Ihr Duft war süß und stark, wundervoll und intensiv. Kleine, geschlossene Knospen und große, weit geöffnete Blüten übersäten die Büsche. Es war unmöglich zu erkennen, wo der Ring gelandet sein könnte.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete die Büsche. Gut möglich, dass sie die Rosen loswerden musste. Vielleicht musste sie systematisch alle Stiele, Blüten, Zweige und Blätter abschneiden. Sie würde keine Sekunde zögern. Würde keinerlei Bedauern verspüren.
    Aber zuerst würde sie es mit weniger drastischen Maßnahmen versuchen. Nachdem sie sich langsam und vorsichtig so nahe wie möglich vor den ersten Rosenstrauch hingekniet hatte, streckte sie die Arme so weit wie möglich unter die Rose. Ohne auf die kratzenden, stechenden Dornen zu achten, vergrub sie die Hände in der Erde.
    Jede Sekunde, die verging, ohne dass sie den Ring unter den Fingerspitzen spürte, verstärkte nur ihr Bedürfnis, ihn zu finden . Aus ihrem Ziel wurde eine fixe Idee. Je mehr sie sich in ihre Suche hineinsteigerte, umso heftiger wurden ihre Bewegungen. Obwohl sie geschworen hätte, dass das unmöglich war, weinte sie immer heftiger.
    Ihre Geschichte mit Seth würde – konnte – kein glückliches Ende nehmen, wenn sie den Ring nicht fand. Das wusste sie mit
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