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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior
Autoren: Kris Kennedy
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Bündnis?«
    Schritt zwei: Herausfinden, was Rardove wusste und wie viel. Und vor allem anderen: ihn daran hindern, noch mehr zu erfahren.
    Der Baron fuhr mit der Hand durch die Luft, machte eine vage Geste. »Eine geringere Kriegsgefahr in den Grenzgebieten meines Landes. Das Ende einer alten Fehde.« Er sprach langsamer. »Und vielleicht den Zugang zu einigen Eurer irischen Schriftstücke.«
    Und damit hatte Finian seine Antwort: Rardove wusste alles.
    Genau das hatte er die ganze Zeit befürchtet. Warum sollte einer der mächtigsten Lords Nordirlands um ein Bündnis mit genau jenem Volk betteln, das er einst erobert hatte? Zwanzig Jahre zuvor hatte Rardove ohne die Erlaubnis König Edwards das Land an sich gerissen und danach seine ganze Macht bewiesen, indem er den König dazu gebracht hatte, diese Untat abzusegnen. Einen König, der eigentlich nie etwas verzieh.
    »Ihr wisst über die Färbemittel Bescheid«, sagte Finian langsam.
    Die Wishmés, eine Schneckenart, waren über Jahrhunderte in Vergessenheit geraten, und die unzähligen Legenden, die sich um sie rankten, reichten bis in die Zeit der Römer zurück. In einer Zeit, als die Königswürde vorrangig mit dem Schwert erstritten wurde, war die Farbe Indigo ausschließlich den Herrschenden vorbehalten gewesen. Doch reicher noch als ein König konnte derjenige werden, der die Rezeptur zur Herstellung dieser Farbe besaß. Unendlich viel reicher. Und unendlich viel mächtiger. Zu einem großen Teil prägten Hörensagen und Gerüchte diese Legenden, doch hätten Worte überdies nicht beschreiben können, wie intensiv, wie atemberaubend und einer blau-schwarzen Flamme gleich das Wishmé-Indigo der irischen Westküste von innen her leuchtete.
    Rardove verzog die Lippen zu einem falschen Lächeln. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Ihr sprecht.«
    Dieser verdammte Dreckskerl.
    Die Wishmé-Farben waren tatsächlich der Stoff für Legenden. Atemberaubend. Selten.
    Tödlich.
    Langsam, so als ließe er sich an einem Seil nach unten gleiten, mäßigte Finian seinen Zorn und kämpfte gegen den fast überwältigenden Drang, Rardove einen Fußtritt ins Gesicht zu verpassen. Um ihm anschließend die Kehle aufzuschlitzen.
    »Weiß Euer König Edward Bescheid?«, fragte er gepresst.
    Rardove lächelte. »Im Augenblick sollte ich Eure größere Sorgen sein.«
    »Zerbrecht Euch nicht Euren Kopf, elender Wurm. Innerlich zittere ich wie ein neugeborenes Lamm«, erwiderte Finian geistesabwesend, denn er dachte über etwas anderes nach. Aus der Rücksichtslosigkeit, mit der Rardove einen irischen Edelmann gefangen genommen hatte, der in königlichem Auftrag zu einer Unterredung zu ihm gekommen war, sprach blanke Verzweiflung. Dringlichkeit. Was nicht überraschte, denn die Wishmés waren in vielerlei Hinsicht gefährlich.
    Als Färbemittel verwendet, ergaben sie eine Farbe, die jeden König auf die Knie sinken ließ. Aber das war kein ausreichender Grund für einen einzelnen englischen Lord in der irischen Gemarkung, seine Feinde mit solcher Hemmungslosigkeit zu reizen.
    Waffen dagegen schon. Und aus den Wishmés konnte ein Pulver gewonnen werden, mit dem sich das Dach von der Abtei in Dublin blasen ließ.
    Die Frage war nur: Wusste Rardove Bescheid?
    »Hübsch, nicht wahr?«, bemerkte Finian probehalber. Schluss mit den Tricks und Täuschungen.
    »Ich schätze den Farbton wirklich sehr«, stimmte Rardove zu, »aber sehr viel mehr schätze ich, wie sie explodieren.«
    Verflucht noch mal.
    Finian nickte. »Trotzdem, hier bin ich. Mag sein, dass Ihr die Wishmés habt, aber Ihr wisst nicht, wie man den Farbstoff herstellt. Ihr braucht die Rezeptur. Und jemanden, der es lesen kann.«
    Rardove lächelte und spreizte die Hände. »Und warum sollten wir uns aus diesem Grunde nicht verbünden, die Iren und ich?«
    Wahrscheinlich deshalb, weil die Iren die Wishmé-Rezeptur vor mehreren Hundert Jahren verloren hatten. Und, um aufrichtig zu sein, sich genau zu dieser Stunde auf einer verzweifelten Jagd danach befanden. Allerdings sah Finian keine Notwendigkeit, Rardove darüber zu unterrichten.
    »Euch gefallen die Bedingungen nicht?«, fragte der Baron.
    »Lasst es mich so sagen: Ihr gefallt mir nicht.«
    »Ts, ts.« Rardove schüttelte den Kopf. »Ihr müsst Manieren lernen, O’Melaghlin, wie alle Eure Leute.« Er schnipste mit den Fingern nach den Wachen. Eine übel riechende Hand griff zu, packte eine Strähne von Finians Haar und riss seinen Kopf zurück.
    Stöhnende
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