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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior
Autoren: Kris Kennedy
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und er. Zusammen – oder keiner.
    Aber so oder so sollte Rardove auf sich achtgeben. Denn die irischen Stämme würden die Hügel hinunterstürmen und seine Burgen von Lent bis Yuletide belagern. Und Finian persönlich würde diese Festungen bis auf die Grundmauern niederbrennen. Und wenn er dazu aus seinem Grab würde auferstehen müssen.

Kapitel 2
    E s sollte nicht so lange dauern«, murmelte Senna, als sie bei Sonnenuntergang die Grenze zur Festung Rardove passierte. Vier Tage waren vergangen, seit ihr Schiff in Dublin vor Anker gegangen war und sie ihrem Schicksal überlassen hatte.
    Es war ein langer, langsamer Ritt gewesen. Den größten Teil der Strecke hatte Senna geschwiegen, hatte den Geräuschen ihrer neuen Welt gelauscht: dem Heer der Reiter, die sie begleiteten, knarrenden Sätteln, gedämpften Stimmen, dem Wind, der über die irische Erde seufzte. Und die meiste Zeit rechnete sie nach, wie viel Geld dieses geschäftliche Bündnis ihr wohl einbringen würde, falls es Früchte trug.
    Es war eine neue Hoffnung, und das war praktisch unbezahlbar.
    Irgendwo weiter hinten folgten vierzig blökende Schafe dem Tross, die erste Abschlagzahlung ihres Geschäftsangebots. Über ihren scharfkantigen Hufen trugen die Schafe die weichste und saugfähigste Wolle westlich des Morgenlandes; es war eine Rasse, die Senna bis zur Vollkommenheit gezüchtet hatte, seit sie das Unternehmen vor zehn Jahren von ihrem Vater übernommen hatte.
    Das Geschäft mit der Wolle war ein höchst einträgliches. Das Geschick eines Dutzends kleinerer Handwerksbetriebe und einiger bescheidener Fürstentümer hing vom Handel damit ab. Manche Messen in Frankreich waren ausschließlich auf den Wollhandel ausgerichtet, und man sandte das begehrte Gut aus England auf die reichen südlichen Märkte, geradewegs nach Jerusalem und noch darüber hinaus.
    Senna wollte sich ihren Weg in diesen Markt bahnen. Wenn die Wolle, die für gewöhnlich auf den Märkten angeboten wurde, die Begeisterung der Händler entfachte, dann würde die von Sennas Schafen stammende sie in entzücktes Erstaunen versetzen. Denn diese Wolle war saugfähiger als andere Sorten, zudem war sie leichter und brauchte weniger Beize, um die Färbemittel anzunehmen.
    Sie wusste, dass sie mit ihren stinkenden pelzigen Schafen einen ganz besonderen Besitz mit sich führte. Und sie wusste auch, dass sie kein Geld mehr hatte.
    Rardove konnte ihr welches geben. Er besaß die Mittel, um das Geschäft retten zu können, mit dessen Aufbau Senna die vergangenen zehn Jahre verbracht hatte – während ihr Vater jedes Silberstück ebenso ruchlos wie unablässig verspielt hatte.
    Angestrengt starrte Senna geradeaus und versuchte, durch den abendlichen Nebel etwas zu erkennen. Sie war neugierig auf den ersten Anblick der Festung. Zudem brachte ihr das angestrengte Geradeausschauen zusätzlich den Vorteil, den Gestank nicht wahrnehmen zu müssen, den die in Leder gekleideten Reiter ausströmten.
    »Ist der Nebel immer so undurchdringlich?«, fragte sie den Reiter dicht neben ihr und kniff sich die Nasenlöcher zu, als sie näher kam, um seine Antwort zu hören.
    Statt einer Antwort grunzte und nieste der Mann. Vielleicht hatte er aber auch »Hier gibt’s nichts anderes« gesagt. Sowohl die eine als auch die andere Antwort war gleichermaßen erhellend.
    Senna zog die Brauen hoch und stieß mit ihrer hellen, fröhlichen Stimme ein »Aha« aus, während sie ihr Pferd einige Schritte gegen den Wind lenkte.
    Sie spürte, wie die Blicke des kräftigsten Soldaten sich ihr in den Rücken bohrten. Balffe hieß er und war der Anführer von Rardoves Wachen. Ein Krieger mit einem Oberkörper wie ein Klotz; sein Gesicht sah aus wie die Sünde, und seit zwei Tagen hatte er die Augen nicht mehr von ihr gelassen. Dabei ging es gar nicht um ein anzügliches Grinsen, sondern eher darum, dass er ihr abgeneigt schien, was lächerlich war, da sie ihm nichts getan hatte.
    Noch nicht. Über die Schulter warf sie ihm einen finsteren Blick zu. Er erwiderte ihn.
    Was scherte sie sich um die Soldaten. Sie drehte sich wieder nach vorn. Lord Rardove zählte und sonst niemand. Es war bedeutungslos, dass sie gehört hatte, er sei von hochmütiger Art und sein Gesicht sei so glatt wie das eines Engels. Schließlich war sie nicht auf der Suche nach einem Ehemann. Nein, sie war auf der Suche nach guten Geschäften.
    Als sie sich Rardoves Burg näherten, gaben sich im Nebel mehr und mehr gespenstisch wirkende Dörfer zu erkennen,
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