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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior
Autoren: Kris Kennedy
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Geräusche drifteten durch Spalten in den Steinmauern. Finian versuchte sich umzudrehen, aber es gelang nicht. Es spielte auch keine Rolle. Denn er wusste auch so, wer gestöhnt hatte: O’Toole, einer seiner besten Männer, dessen Bein bei dem Angriff gebrochen worden war.
    Jeder in seinem Gefolge wusste, dass der Auftrag unter Umständen tödlich enden konnte. Finian hatte darauf bestanden, dass jeder Mann sich ausdrücklich dafür entschied; auf dieser Mission galten keine Befehle außer seinen eigenen. Während seine Männer willens gewesen wären, ihr Leben dem Wohle Irlands zu opfern, war Finian noch nicht bereit, sich und seine Leute jetzt schon aufzugeben.
    »Und wenn ich mich einverstanden erkläre?«, sagte er leise. Vielleicht konnte er Unterwerfung vortäuschen und mit seinen Männern abziehen.
    »Nun, dann wärt Ihr frei zu gehen.«
    »Und dann?«
    »An jedem Tag, an dem Ihr nicht mit der Zustimmung Eures Königs zurückkehrt, werde ich einen Eurer Männer töten.«
    Finian riss den Kopf mit einem heftigen Ruck aus dem Griff des Wachmannes los. Dann fixierte er den Baron mit einem mörderischen Blick und fragte sich für den Bruchteil einer Sekunde, wie es eigentlich um die Weisheit eines Gottes bestellt war, der einem so bösen Mann das Gesicht eines Engels schenkte. »Meine Männer kommen mit mir.«
    Der Baron schüttelte gespielt traurig den Kopf. »Ihr müsst zugeben, dass ich ein Dummkopf wäre, ließe ich Euch alle frei. Denn welche Möglichkeit der Vergeltung hätte ich dann für den Fall, dass Ihr unsere Vereinbarung nicht einhaltet?«
    »Ich würde zustimmen, dass Ihr ein Dummkopf seid.«
    Wieder glitt ein dünnes Lächeln über die Lippen des Barons. »Lieber zwei am Tag«, grübelte er und betrachtete seine Fingernägel. »Einen Mann im Morgengrauen und einen, bevor ich mich ins Bett lege. Wie Gebete.«
    »Ich unterschreibe den Vertrag«, erklärte Finian kalt, »lasst meine Männer frei.«
    »Freilassen? Nein, ich denke nicht. Bevor sie freigelassen werden, unterzeichnen wir vor Zeugen die Papiere und sehen uns das Buch an. Und all das andere Zeug.«
    Finian wandte sich wieder zur Wand und schwieg grimmig.
    Rardove schwieg ebenfalls. »Nun, von einem Iren habe ich keine große Klugheit erwartet.« Er wandte sich den Wachen zu. »Kettet ihn an die Mauer und zieht ihm ein paar Striemen über den Rücken. Wir wollen sehen, ob er dann anders darüber denkt.«
    Die Wächter schleppten Finian bis zu der Wand, in die große Metallringe eingelassen waren. Dann fesselten sie seine Hände mit den Eisenmanschetten, die daran hingen. Wie ein Schild bedeckte sein dunkles Haar seine Schultern, als er den Kopf weit in den Nacken fallen ließ. Er presste die Handflächen gegen die nasskalte Fäulnis und spannte die Muskeln an, um sich auf die Peitschenhiebe vorzubereiten. Gerade noch brachte er ein kurzes Gebet über die Lippen, dass er es überleben möge, und noch eines, um bittere Rache zu schwören, dann erfolgte der Übergriff.
    Die schreienden Hiebe der Lederpeitsche rissen ihm das Fleisch auf. Mit aller Kraft biss Finian die Zähne zusammen, schob die Todesangst voller Verachtung beiseite und dachte nur noch daran, was es für den Kampfgeist seiner Männer bedeuten würde, wenn sie ihn zu Rardoves Füßen heulen hören würden. Zerschlagener Rücken, Bauch, Rippen; schon zweimal war er verprügelt worden, bis er nur noch ein blutiger Klumpen gewesen war. Was machte es also, wenn es ein drittes Mal geschah?
    Das laute Rufen eines Mannes, der die moosbedeckten Treppenstufen heruntergestürmt kam, sorgte dafür, dass die Schläge dieses Mal nach kurzer Zeit abbrachen.
    »Mylord«, keuchte der Kurier des Barons atemlos, »es geht das Gerücht, dass Senna de Valery auf dem Weg hierher ist.«
    »Ah, meine ... meine Verlobte.« Pause. »Bindet ihn los.«
    Finian sandte der Frau, die ihn vor weiteren Schlägen bewahrt hatte, ein stummes Dankgebet.
    »Wie lange noch, bis sie eintrifft?«, hörte er den Baron fragen. Die Wachen schlossen die schweren Eisenbeschläge um seine Handgelenke auf.
    »Sie wird bald hier sein, Mylord.«
    »Und?«
    Voller Abscheu schürzte Finian die Lippen, als er die schlichte, aber düstere Frage hörte. Die Soldaten rissen ihn herum. Eine Frau in Rardoves Obhut? Keine vier Wochen würde sie ihn ertragen.
    »Weder ihr Antlitz noch ihre Gestalt werden Euch enttäuschen, Mylord«, verkündete der Bote.
    »Ja, ich habe gehört, dass sie ein hübsches Ding sein soll, wenn auch nicht mehr
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