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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
Autoren: Harriet Lerner
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sein oder in einer Beziehung auszuharren, in der er nicht er selbst sein kann. Oberflächliche Affirmationen, »positiv zu denken« und sich »auf die Lichtseite zu konzentrieren«, können fraglos wirklichen Schmerz und emotionale Vielschichtigkeit kaschieren und uns dazu ermuntern, eine Lüge zu leben, was schlimmer ist, als jemanden anzulügen.
    Doch hier ist das Paradoxon: Wir sind zuweilen so in unserer negativen Haltung gefangen, dass wir das, was wahr oder möglich oder »noch da« ist, nur erkennen können, indem wir unser sogenanntes wahres Selbst zügeln. Wir müssen uns alle von unserer gewohnten, unproduktiven Art befreien, auf unseren Partner zu reagieren. In einer Partnerschaft mit Verstellung zu experimentieren, kann zu hervorragenden Erfolgen führen – das heißt solange Sie sich nicht aus Angst oder dem Wunsch verstellen, tatsächliche Probleme zu leugnen.
    Wenn Sie in einer negativen Haltung feststecken, sollten Sie darüber nachdenken, zehn Tage lang ein Experiment zu wagen, indem Sie kreativ »so tun, als ob«. Tun Sie so, als sei Ihr Partner oder Ihre Partnerin bereits derjenige Mensch, den Sie sich wünschen. Täuschen Sie Dankbarkeit und Respekt, ja sogar Freude vor. Dieses Experiment kann Ihnen helfen, neue positive Wahrheiten über sich selbst, Ihren Partner und die Beziehung zwischen Ihnen beiden zu entdecken.
    Goethe schrieb: »Wenn wir, sagtest du, die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.« Ich bin nicht der Ansicht, dass wir unseren Partner zu dem machen können, was er »sein sollte«, womit wahrscheinlich gemeint ist, wie wir ihn haben möchten. Ich weiß aber, dass die Person, die mein Partner mit mir zusammen ist, damit zu tun hat, wer ich mit ihm bin.

Regel Nr. 9 – Achten Sie auf die kleinen Dinge
    Das Gute liegt oft im Kleinen.
    Wenn Sie sich bereit erklären, etwas zu tun – und sei es auch nur die kleinste Kleinigkeit –, dann tun Sie es. Wenn Sie ihr gesagt haben, dass Sie am Sonntag den Kühlschrank sauber machen werden, tun Sie es am Sonntag. Ist dann schließlich Sonntag und Sie sind zu beschäftigt, dann erklären Sie ihr aus eigenem Antrieb: »Es tut mir wirklich leid, aber ich schaffe es heute nicht. Ich mache es morgen.«
    Viele Männer erzählen mir, sie würden nicht verstehen, warum ihre Frau sich so ärgert, wenn sie »nicht daran denken«, den Deckel wieder auf die Zahnpastatube zu schrauben. »Ich tue tausend Dinge für sie«, sagte mir einer von ihnen. »Ja, ich übernehme sogar mehr als die Hälfte. Warum macht sie eine so große Sache daraus?«
    Hier ist die Antwort: Es ist eine große Sache.
    Wenn Ihre Partnerin eine faire Bitte äußert, muss sie wissen, dass sie bei Ihnen Gehör findet. Es spielt keine Rolle, wie trivial die Sache ist. Halten Sie Ihre Bitte für ungerecht, sollten Sie in Ihrer Beziehung die Frage »Wer tut was?« neu verhandeln. (»Ich weiß, dass ich mich einverstanden erklärt habe, mittwochabends den Müll rauszubringen, doch das ist mein längster Arbeitstag, und ich fände es gut, wenn du das übernehmen würdest.«)
    Gehen Sie nie davon aus, dass Ihr Gesamtbeitrag zu einer Beziehung oder einem Haushalt Ihr Versagen, das zu tun, was Sie zu tun versprochen haben, wettmacht. Entschuldigen Sie sich, wenn Sie einen Fehler begangen haben. Machen Sie es beim nächsten Mal besser. Missbrauchen Sie nicht Ihr Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (oder irgendeine andere Diagnose) als Entschuldigung für unverantwortliches Verhalten.
    Wenn Sie sagen, dass Sie den Deckel auf die Zahnpastatube schrauben werden und es dann nicht tun, geht es nicht mehr um eine kleine Sache (Zahnpasta), sondern um eine große (Verlässlichkeit und Respekt). Natürlich werden Sie es hin und wieder versäumen. Was zählt, ist jedoch, was Sie meistens (nicht immer) tun.
    Wenn Sie sich bereit erklären, etwas zu tun – und sei es auch nur die kleinste Kleinigkeit –, dann tun Sie es.

Regel Nr. 10 – Verändern Sie sich als Erster
    Wenn Sie das Gefühl haben, lieblos behandelt zu werden, ist es nur natürlich, dass Sie es Ihrem Partner mit gleicher Münze heimzahlen wollen. (»Warum sollte ich ihm sagen, wie sehr ich ihn schätze, wenn er mich nicht schätzt?«)
    Warum sollten ausgerechnet Sie sich ändern? Es ist doch wohl nicht fair, wenn nur einer der Partner in Ihrer Beziehung die gesamte emotionale Arbeit übernimmt – oder
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