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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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Frage, wie der Spaß ohne Droge und verklärte Vorstellung im wahren Leben, zwischen normalen Menschen, auf Dauer und mitten im Alltag funktioniert. Dass es wirklich und wahrhaftig geht, wissen Sie ja bereits.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Wenn Sie gerade nicht mehr verliebt sind, besteht Ihre Übung darin, dass Sie sich so detailliert wie möglich an die Phase Ihrer Verliebtheit erinnern. Tauchen Sie aber nicht voller schmerzlicher Sehnsucht dort hinein, sondern nehmen Sie diese Gefühle von damals als Ermutigung, mit Ihrem Partner durch die zwangsläufig anstehenden weiteren Entwicklungsphasen aktiv hindurchzugehen. Denn die weiteren Phasen folgen – auch hier im Buch. Und da haben Sie sicher ein bisschen was zu tun.
    Phasen einer Beziehung II: Der ernüchternde Machtkampf
    I
m letzten Teil waren wir zugegebenermaßen Spaßbremsen. Wir haben lang und breit erklärt, dass die Verliebtheit nur eine Droge ist und Ernüchterung immer vorprogrammiert sein muss. Ähnlich wie bei allen anderen Rauschmitteln gilt auch hier: Je öfter wir sie nutzen, je öfter wir uns also verlieben, desto schneller lässt der Rausch nach, desto tiefer ist der Absturz und desto höher muss die nächste Dosis werden.
    Sofern Sie sich nach dem Absturz nicht trennen, obwohl Ihr Partner Ihnen im nüchternen Zustand auf einmal so grau und alltäglich vorkommt, landen Sie mit ihm wahrscheinlich über kurz oder lang im Machtkampf. Aus den Besonderheiten, die Sie in Zeiten der Verliebtheit noch so magisch angezogen haben, sind jetzt Übel geworden. Er war so leicht und heiter – bei näherer Betrachtung stellt er sich als unzuverlässig heraus. Sie war so leidenschaftlich – jetzt sorgt sie für Dramen. Der einstige Fels in der Brandung ist zum unflexiblen Pingel geworden. Bei so viel Entzauberung und Ernüchterung geht nun das Gerangel los: Ich will aber, dass er meinen Vorstellungen wieder entspricht! Ich will, dass sie mich wieder glücklich macht!
    Je näher wir uns kennenlernen, umso weniger gibt’s von all den schönen Vorstellungen. Dafür aber immer mehr reale Erfahrungen, die uns verunsichern und verletzen. Das aber soll nicht sein – und der Kampf geht los. Allerdings kämpft ab jetzt jeder mit unterschiedlichen Mitteln: Damit ist nicht nur Ellenbogeneinsatz und Durchsetzungsvermögen gemeint. Machtkampf bedeutet auch Abtauchen, Verweigerung und die fiese Methode, den anderen am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Der eine versucht zu verändern, der andere zu verdrängen oder abzuwehren. Der eine räumt immer penibler die Wohnung auf, der andere lässt alles rumliegen. Der eine fordert mehr Sex, während der andere immer lustloser wird.
    Oft verstehen wir nicht, was nun eigentlich geschehen ist. Wie konnte aus unserem Traumpartner unser Todfeind werden? Vielleicht war der andere ja nur eine Mogelpackung, fragen wir uns. Aber in Wahrheit ist nur eines passiert: Wir haben uns gegenseitig näher kennengelernt und sind dabei unseren verletzlichen Ebenen und Abwehrmechanismen nähergekommen.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    In puncto Machtkampf gibt es nur eines: Steigen Sie aus, aus dem immer gleichen Spiel. Hören Sie auf, haben zu wollen, und erweitern Sie sich selbst. Nehmen Sie das, was Sie an Ihrem Partner so wahnsinnig macht, schauen Sie es sich auch bei sich selbst an und integrieren Sie es in Ihr eigenes Leben. Das heißt nicht: Werden Sie wie Ihr Partner. Das heißt nur: Erweitern Sie Ihr Repertoire.
    Also: Wenn Sie besonders ordentlich sind, lernen Sie es auszuhalten, etwas liegen zu lassen. Wenn Sie besonders verantwortungs- und gesundheitsbewusst mit Ihren Kindern sind, dann versuchen Sie mal, einen Videoabend mit Chips und Hamburgern in die Kategorie »Lustvolles Sich-gehen-Lassen« einzuordnen. Und Ordnung ist nicht per se spießig und kreativitätshemmend. Vielleicht ist sie ja genau das, was Sie endlich mal zum Punkt kommen lässt.
    Phasen einer Beziehung III: Unabhängig oder abhängig?
    Z
wei der wichtigen Entwicklungsphasen von Beziehungen kennen Sie jetzt bereits: die Verliebtheit und den Machtkampf. Viele Paare trennen sich bereits, wenn die rosarote Verliebtheit nachlässt, in der zweiten, kräfteraubenden Phase des Streitens, Zerrens und Rangelns.
    Wer den Machtkampf übersteht, ohne sich zu trennen, aber auch ohne ihn auf einer tieferen Ebene verstanden zu haben, der landet prompt im nächsten Sumpf. Jetzt wird nicht mehr gekämpft, jetzt wird es zäher. Jetzt geht es um Abhängigkeit und
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