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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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hat das mit mir zu tun? Was zeigen mir diese Eigenschaften oder Menschen über mich? Was an mir will ich nicht wahrhaben? Und vor allem: Wie wäre mein Leben, wenn ich etwas von dem, was ich so sehr ablehne, integriere? Was, wenn ich nicht mehr die liebe Nette bin? Was, wenn auch ich mal so scheinbar rücksichtslos werde, mich unbeliebt mache und mich endlich um mich statt um die anderen kümmere?
    Was, wenn ich nicht mehr der kluge Lösungsorientierte bin, der schnell zum Punkt kommt? Wenn ich all meine diffusen Gefühle und unklaren Sehnsüchte mit meiner Partnerin teile?
    Wie der Frosch zum Prinzen (oder die Fröschin zur Prinzessin) wird
    B
isher haben wir uns hier vor allem mit Langzeitbeziehungen beschäftigt. Wobei Sie die meisten Dinge, die wir Ihnen in diesem Kurs nahebringen wollen, auch als Single ausprobieren können. Denn der Trick bei »Liebe dich selbst« ist ja die innere Haltung, und nicht so sehr, was Sie im Außen haben, tun oder scheinbar nicht finden.
    Vielleicht sind Sie Dauersingle oder irren als Beziehungshopper immer wieder auf der Suche nach Ihrem Idealpartner umher, um dann enttäuscht festzustellen, gerade schon wieder nicht Mr. Right oder Mrs. Perfect getroffen zu haben. Sie sollten lieber einfach mal stehen bleiben und ehrlich nachspüren. Sie suchen und hoffen – aber wollen Sie sich tief im Herzen wirklich einlassen? Oder müssen Sie sich vielleicht eingestehen, dass Sie irgendwo da hinten, weit unten eine Heidenangst vor echter Nähe und Verletzung haben? Erkennen Sie, dass während ein Teil von Ihnen immer weiter sucht und hofft, ein anderer dann doch immer wieder ein Haar in der Suppe oder einen unerreichbaren Partner findet?
    Wagen Sie ein Beziehungsabenteuer und küssen Sie endlich den Frosch. Entscheiden Sie sich dafür, sich auf einen der Durchschnittsmenschen – vielleicht einen direkt vor Ihrer Nase – einzulassen. Dabei geht es nicht um Torschlusspanik oder darum, sich dem oder der Erstbesten vor die Füße zu werfen. Es geht darum, sich auf eine reale Beziehung jenseits Ihrer übermenschlichen, kindlichen, idealisierten Vorstellungen einzulassen. Auch wenn Sie entdecken sollten, dass Sie es mit einem überaus mittelmäßigen und fehlerhaften Wesen zu tun haben.
    Wenn Sie mit diesem Menschen authentisch weitergehen, könnten Sie Ihren Ängsten, aber auch der Liebe ein großes Stück näherkommen. Liebe meint dann allerdings so verstaubt anmutende Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Annahme, Mitgefühl, Verzeihen, Geduld und Offenheit. Das Faszinierende daran ist: Sie werden weicher mit sich selbst und lernen, mit den eigenen Unsicherheiten ganz gut umzugehen.
    »Je öfter man sich dafür entscheidet, auch die eigenen Schwächen zu lieben, desto liebenswerter und einzigartiger wird wie nebenbei auch der andere.«
    Das kann man allerdings nicht mit dem Kopf verstehen. Das kann man nur ausprobieren. Simone beispielsweise war seit Ewigkeiten unfreiwilliger Single. Sie hatte viele Partner abserviert. Was sie dann im Laufe unserer Gespräche als größten Beziehungskiller entdeckte, verblüffte sie selbst. Sie, die scheinbar alles allein geregelt bekam und Männern forsch den Laufpass gab, hatte unbewusst vor allem eines: Angst davor, verlassen zu werden. Ihre hohe Messlatte half ihr, sich nicht wirklich einlassen und womöglich verletzen lassen zu müssen. In Simones Leben ging es nun darum, zuerst die eigenen, verdrängten Ängste hinter der coolen Fassade kennenzulernen. Und dann auch Männern die Frau zu zeigen, die Vorsicht und Einfühlungsvermögen braucht, um sich einlassen zu können. Die Überraschung dabei: Simone begegnete nun völlig anderen Männern als früher. Sie entsprachen zwar auf den ersten Blick nicht ihrem Ideal, konnten aber im realen Leben mit Gefühlen umgehen.
    In diesem Zusammenhang müssen wir am größten Beziehungsheiligtum rütteln: der großen Liebe! Wenn wir von der großen Liebe träumen, dann träumen wir ehrlich gesagt von Beziehungsshopping. Wir erwarten einen perfekten Partner, der all unsere Bedürfnisse erfüllt. Das versteckte Programm heißt: Ein anderer muss etwas Besonderes sein, damit er meine eigene Unsicherheit ausgleicht. Daran aber muss eine Beziehung scheitern.
    Genauso irrläufig ist der Gedanke: »Jetzt heiraten wir, und alles wird ganz toll.« Noch mal Beziehungsmathematik: Je näher mir ein anderer kommt, umso näher kommt er auch meinen Ängsten und Verletzungen. Ein weiser Mann hat das so zusammengefasst: »In dem Moment, in dem
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