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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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reden. Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Mit einem anderen Menschen tiefer und tiefer zu gehen.
    Wenn Sie gerade vor der Frage stehen, ob Sie sich trennen sollen, dann fragen Sie sich ehrlich, ob Sie weglaufen, ohne die ganze Wahrheit ausgetauscht zu haben. Ob Sie gehen wollen, ohne wirklich eine persönliche Entwicklung durchlaufen zu haben. Ob Sie gehen wollen, bevor Sie zum ersten Mal wirklich den Mut aufgebracht haben, sich mit allem, was Sie ausmacht, zu zeigen. Ob Sie gehen, ohne wirklich im Alltag neue Grenzen gesetzt und konsequent eingehalten zu haben. Ob Sie damit den Weg des geringsten Widerstandes wählen. Ob Sie glauben, damit alles Unbequeme loszuwerden.
    »Kaum ein Leben reicht für das Abenteuer, Ihr ganzes inneres Potenzial und das Ihres Partners zu entdecken.«
    Eines können wir Ihnen versichern: Es gibt für die gemeinsame Vertiefung einer Beziehung keine Grenzen. Die Möglichkeiten einer Partnerschaft hängen einzig davon ab, wie weit beide bereit sind, sich zu öffnen, über gewohnte Grenzen hinauszugehen und ihr Inneres zu erkunden. Aber Achtung: In Zeiten der Krise geht das selten in Einklang und Gleichschritt. Da muss sich einer oft mutig allein auf seinem Weg voranwagen. Und entdecken, dass kein Jammern und Zerren, sondern erst sein Mut, seine Eigenständigkeit und seine neu gewonnene Kraft den anderen in Bewegung setzen.
    Wenn Sie vor den Turbulenzen und Klippen dieses Erkundungsprozesses an einem bestimmten Punkt immer wieder ausbüchsen, dann erleben Sie nur einen kleinen Teil von sich – und vom anderen.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Listen Sie einmal Ihre wichtigen vergangenen Beziehungen auf. Fragen Sie sich bei jeder einzelnen: Was war genau der letztendliche Auslöser für die Trennung – egal von wem sie ausging? Was hat mir in dieser Beziehung gefehlt? Warum haben wir uns getrennt? Was hat das alles bei mir bewirkt? Zu welcher persönlichen Entwicklung wurde ich durch die Trennung gezwungen? Welche Gefühle hat die Trennung hinterlassen?
    Die wichtigsten Fragen folgen nun: Kann ich einen roten Faden in meiner Beziehungshistorie entdecken, der mir etwas über mich und mein inneres Wesen zeigt? Kann ich heute mit einer neuen Sicht vielleicht Abläufe erkennen, die mir am Ende zu persönlicher Entwicklung verholfen haben? Kann ich sehen, dass eine Aufgabe wieder und wieder gekommen ist, um mich zu einem mutigen Schritt, zum Loslassen oder zum Wachstum zu bewegen? Kann ich mit Abstand den tieferen Sinn für mein Leben in all dem erkennen?
    Unterdrückte Gefühle bleiben immer noch Gefühle
    I
m Laufe jeder längerfristigen Beziehung werden um des lieben Friedens willen und aus Angst vor Konfrontation und Verlust viele kleine Gefühle und Regungen weggepackt. Dabei geht allerdings jede Menge Lebendigkeit und echte Nähe verloren. Stattdessen beginnen wir – ohne dass wir es so recht merken – zu erstarren, Rollen zu spielen und uns nur noch in kleinen Teilen wirklich zu begegnen. Unterschwellig wachsen Verunsicherung und Groll, fühlen wir uns immer unwohler, fremd und ausgehungert.
    An der Oberfläche unseres Beziehungsalltags merken wir aber meist gar nicht so richtig, welche zerstörerische Dynamik da am Werk ist. Wir agieren nur zunehmend hilfloser. Im Laufe der Zeit macht einer der Partner meist immer weiter dicht und verlagert sein Leben langsam nach draußen – in der Hoffnung, dort etwas zu finden, was ihm intern fehlt. Und der andere klammert aus dem unsicheren Gefühl, seinen Partner nicht mehr erreichen zu können. Betont vor sich und seinen Freunden womöglich: Ich tue doch alles für unsere Beziehung. Aber mein Partner kümmert sich nicht. Er ist einfach nie da … flirtet mit anderen … arbeitet zu viel … Aber das alles hat tatsächlich nur eine Ursache: Zwei Menschen haben aufgehört, ihre echten Gefühle zu teilen. Und sie stattdessen in den Untergrund verbannt.
    Stellen Sie sich dazu doch einfach mal vor, Sie wären ein gewaltiger Eisberg, Ihr Partner ebenso. Hier dümpelt irgendwo eine Eisbergspitze im Meer, die nach mehr Nähe fleht. Die andere Eisbergspitze scheint davon ungerührt auf Distanz zu sein. Doch was ist tief unter der Wasseroberfläche? Da ist gar keine Distanz. Da sind zwei Riesenrümpfe, die ineinandergreifen, selbst wenn oben nur zwei entfernte Spitzen zu sehen sind.
    Da unten treffen all die weggepackten und nicht zugelassenen Gefühle aufeinander. Während Sie oben klammern oder flüchten, begegnen sich unten in den unbewussten
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