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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin
Autoren: Jo MacDoherty
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Günstling des englischen Königs und Cousin des Herzogs von Bedford, des eigentlichen Herrschers Englands, zweifellos die Konsequenzen würde tragen müssen.
    Oh nein, der Grund, und zwar der einzige Grund für ihren rasenden Pulsschlag, für das Rauschen des Blutes in ihren Ohren, das Prickeln tief in ihrem Leib, die Röte ihrer Wangen war, wie könnte es anders sein, ein Mann, nein, der Mann …
    Aylinn schüttelte den Kopf, trat an das Fenster ihres Gemachs und blickte in die Nacht hinaus. Die Fackeln im Hof blakten und warfen tanzende Schatten über die gelblichen Sandsteinmauern des Königlichen Palastes in Perth.
    Aylinn hatte nicht einschlafen können und sich lange unruhig im Bett gewälzt. Schließlich hatte sie die schwere Decke von sich geworfen, unter der es ihr plötzlich unerträglich heiß wurde. Sie war aufgestanden, und als sie jetzt am Fenster stand, strich sie mit den Händen über ihren glühenden Körper. So heiß, es war so heiß; selbst ihr hauchdünnes Nachtgewand aus reiner Seide schien sie zu beengen, und sie merkte nicht, wie sie sich die dünnen Träger von den makellos weißen, runden Schultern streifte, eine ihrer wohlgeformten Brüste entblößte, deren Knospen sich langsam verhärteten, ob durch die kühle Nachtluft, die so wohltuend über ihren Körper glitt, oder wegen der Bilder, die sich ungewollt und unerwünscht, aber sehr lebhaft in ihre Gedanken mischten, vermochte sie nicht zu sagen …
    Aylinn blieb wie angewurzelt stehen, als die Tür ihres Gemachs leise knarrte und sich Sekunden später mit einem ebenso leisen Knarren wieder schloss.
    Sie schloss die Augen, als die Hitze in ihr hochflammte wie ein Feuer, das Rinde und Zweige eines trockenen Baumes erfasste und im Nu bis zur Krone empor fauchte. Sie spürte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, und sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer ihr nächtlicher Gast war. Sie verspürte keine Sekunde lang Angst oder Unsicherheit, als sie jetzt seine Schritte hörte, mehr fühlte, wie er sich ihr näherte …
    Sie wusste sehr genau, was geschehen würde, was geschehen musste, und sie sehnte es so sehr herbei, wie sie kaum jemals in ihrem Leben etwas ersehnt hatte. Sie, die selbstbewusste, einflussreiche, umworbene und verwöhnte Tochter eines der mächtigsten Adligen Schottlands fühlte sich plötzlich ganz schwach und auf eine köstliche Art und Weise hilflos. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie wahrnahm, wie er die Hand ausstreckte, öffnete den Mund, der plötzlich wie ausgetrocknet schien, leckte sich die Lippen und stieß ein leises Stöhnen aus, als sie die Spannung kaum noch ertragen konnte, das Warten auf die Berührung seiner eleganten, schlanken Finger, die dennoch so kräftig waren …
    *
    Aylinn stöhnte unwillkürlich auf und hielt sich an der Fensterbank fest, als die Erinnerung an diese Szene vor fast einem Jahr so lebhaft in ihr aufstieg, so real wirkte, dass sie unwillkürlich die Arme um sich schlang, als erwarte sie, seine Hände auf ihren Schultern zu spüren, seinen heißen Atem auf ihrer Haut zu spüren und seine erregte Männlichkeit zu fühlen, die sich gegen die weiche Rundung ihres Pos drückte. Sie bog den Rücken durch, schob ihr Becken zurück und fuhr mit der Zunge über die Lippen. Sie lächelte …
    *
    …
diese wundervollen, sehnigen Finger, die sich jetzt auf ihre weichen, warmen Schultern legten, sie packten und sie sanft herumdrehten. Aylinn hielt die Augen noch einen Moment lang geschlossen, als ihr seidenes Gewand leise raschelnd von ihrem Körper glitt, wie eine Liebkosung ihre Haut streichelte und sich um ihre Füße legte, sodass sie nackt vor ihm dastand, vollkommen nackt, und ohne auch nur eine einzige Sekunde so etwas wie Scham oder Verlegenheit zu empfinden.
    Sie hörte, wie er scharf die Luft einsog, und seine Finger schienen sich in flüssiges Feuer zu verwandeln, als sie über ihren Körper glitten, sie liebkosten, an den geheimsten Stellen, und sie so sehr erregten, dass sie glaubte, es keine Sekunde länger ertragen zu können.
    Plötzlich fand sie sich auf dem Bett wieder, ihrem Bett; sie waren beide nackt, und ihre Haut glühte. Sie wusste nicht, wie sie dorthin gekommen waren, aber das spielte auch keine Rolle. Sie hatte die Augen geöffnet und sah unmittelbar vor sich zwei scheinbar endlos tiefe blaue Becken, in denen ein unglaubliches Licht schimmerte. Aylinn lachte kehlig, als sie begriff, was dieses Licht bedeutete. Es war Liebe, reine, wahre, unsterbliche Liebe,
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