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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)
Autoren: Brenda Joyce
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„Kannst du mit Dot in die Küche gehen, damit ihr beide noch ein letztes Glas Milch trinkt?“ Als die zwei gegangen waren, sah er seine Frau an.
    Leigh Annes Gesichtsausdruck war nichtssagend. „Um was geht es, Rick?“
    „Ich glaube“, antwortete er nach kurzem Zögern, „du weißt so gut wie ich, dass wir uns unmöglich ein ganzes Wochenende lang ein kleines Cottage teilen können.“
    Sie setzte sich gerader hin und sagte schließlich: „Es wäre sicher schwierig.“
    Wieder ging ihm ein Stich durchs Herz. „Können wir uns ein einziges Mal offen und ehrlich unterhalten?“ Sie nickte stumm. „Den Mädchen gegenüber ist es nicht fair, dass sie uns so zerstritten erleben. Es ist nicht zu übersehen, dass ich dich unglücklich mache. Wenn ich hier in der Stadt bleibe, ist es wohl für alle besser. Außerdem habe ich immer mehr als genug Arbeit zu erledigen.“
    Erleichterung flackerte in ihren Augen auf. „Katie hasst die gereizte Atmosphäre, Rick. Du hast recht, es ist ihnen und uns gegenüber nicht fair.“ Sie hielt die Armlehnen ihres Rollstuhls fest umklammert.
    „Dann stimmst du mir also zu, dass es am besten ist, wenn du mit den Mädchen allein verreist?“
    „Ja.“
    Dies eine Wort sprach Bände. Sie wollte von ihm in Ruhe gelassen werden, und ihm erging es jetzt nicht anders. Seine Erleichterung wetteiferte mit einer Mischung aus Kummer und Bedauern. „Ich bringe euch zum Bahnhof.“
    „Peter kann uns …“
    „Nein, ich mache das. Ich möchte mich von den Mädchen verabschieden. Sie werden mir fehlen, und ich möchte ihnen versichern, dass alles noch so sein wird, wie sie es zurückgelassen haben. Ich werde hier sein und auf sie warten.“
    „Die Mädchen himmeln dich an“, stimmte sie ihm zu. „Und du wirst ihnen auch fehlen. Ja, du musst ihnen ein Gefühl von Sicherheit geben.“
    Es ist tatsächlich vorbei, dachte er. Ohne dass einer von ihnen das so ausgesprochen hatte, waren sie sich dennoch einig gewesen. „Wie sollen wir so eine Ehe führen, Leigh Anne?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete sie und sah ihm schließlich in die Augen. „Vielleicht solltest du eine Scheidung in Erwägung ziehen … oder eine Trennung.“
    Plötzlich gab es einen Hoffnungsschimmer. Es war ihm zuwider, wie sie jetzt lebten. Sie waren schon zuvor getrennt gewesen, und so konnte er sich weiter um seine Familie kümmern, ohne sich wie ein Eindringling in seinem eigenen Haus zu fühlen. „Ich würde niemals in eine Scheidung einwilligen. Das wäre moralisch verwerflich.“
    Sie schaute zur Seite. „Aber du wirst über eine Trennung nachdenken? Mit getrennten Wohnungen?“
    Was sie wollte, war so schrecklich deutlich, doch vielleicht war das die einzig machbare Lösung. „Ja, ich werde darüber nachdenken.“
    „Ich hätte da eine Idee“, fuhr sie fort und zitterte leicht. „Es ist keine dauerhafte Lösung, aber eine, die uns über den ersten Augenblick hinwegbringt. Würdest du mich den Sommer mit den Mädchen im Cottage verbringen lassen? Sie werden den Strand und die Bucht lieben, und die Stadt ist im Sommer erdrückend heiß. Außerdem werden wir dir dann nicht im Weg sein. Die arme Katie wird nicht noch mehr Streit miterleben müssen, und ich falle dir nicht zur Last.“ Dann fügte sie an: „Es ist nur für zwei Monate. Viele Paare machen getrennt Sommerurlaub, und du hättest so Zeit, um über eine Trennung nachzudenken.“
    Ihr Vorschlag traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, doch dann begann er, zu überlegen. Viele Paare verbrachten den Sommer getrennt – verheiratete Paare wie er und Leigh Anne, die außer dem Namen nichts gemeinsam haben wollten. Tatsächlich würde es ihnen eine dringend benötigte Verschnaufpause gewähren. Ihm wurde bewusst, dass ihm diese Idee gut gefiel, auch wenn sein Leben düster und grau vor ihm lag wie ein endloser, in Schatten getauchter Tunnel.
    „Rick?“
    Es kostete ihn Mühe, sich auf Leigh Anne zu konzentrieren. Es gab auch Licht in seinem Leben, auch wenn er sich erst vor Augen halten musste, dass es so war. Er hatte seinen Beruf, seinen Ehrgeiz, die vielen Dinge, die er einer Reform unterziehen wollte, und dazu seine gute Freundin Francesca. „Ich werde alles Notwendige in die Wege leiten“, antwortete er.
    Anstatt sie aus seiner Kutsche aussteigen zu lassen, nahm Hart sie in die Arme.
    „Was hast du vor?“, fragte Francesca.
    „Ich trage dich über die Schwelle in unser Zuhause“, erklärte er scheinbar ruhig, während seine Augen funkelten
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