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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung
Autoren: Alexander Merow
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die der Weltverbund in den von uns befreiten Ländern postiert hatte. Bald kommt die richtige Armada, warte es ab“, sagte der General.
    Bäumer sah das anders. „Du überschätzt die Weltregierung, mein Lieber. Wir werden ihre Sklavenarmeen hier in Europa zu Boden schlagen und dann kümmern wir uns um das ganze Verräterpack.“
    „Lassen wir das, Alf! Ich lege mich jetzt schlafen. Morgen geht es nach Potsdam. Ich hoffe es wird alles so einfach laufen, wie du es dir wünschst. Ja, das hoffe ich wirklich!“, bemerkte Kohlhaas, legte sich in sein Feldbett und drehte sich zur Seite.

    Der Rat der Weisen hatte sich nach seinem Besuch in Mount Reaver diesmal kurzfristig zu einer weiteren Unterredung zusammengefunden und die versammelten Herren waren außer sich vor Zorn.
    „Diese verfluchten Rus haben unser Satellitennetzwerk lahmgelegt. Die Leute in Mount Reaver haben gesagt, dass sie massiven Schaden angerichtet haben und die gesamte Anlage vermutlich nicht mehr repariert werden kann!“, grollte der Weltpräsident und ballte die Faust.
    „Und es ist unseren Leuten nicht einmal aufgefallen!“, fügte ein Ratsmitglied wütend hinzu.
    Der Oberste der Weisen hob die Hände, befahl den anderen Männern zu schwiegen. Dann sagte er: „Wir haben unsere Gegner unterschätzt. Auch in diesem Punkt. Dieser Tschistokjow hat uns damit ein äußerst wirksames Machtmittel aus der Hand geschlagen. Das müssen wir einfach zugeben. Seine Popularität in Europa wächst und wie ich gehört habe, stellen die Rus inzwischen große Freiwilligenverbände auf.
    Tausende Deutsche, Slowaken, Tschechen, Ungarn, Holländer, Franzosen, Skandinavier und so weiter sollen in den letzten Wochen von der Volksarmee rekrutiert worden sein. Und es werden immer mehr. Wenn das eines Tages ein Flächenbrand wird, dann bekommen wir ernsthafte Probleme. Weiterhin ist da auch ein neuer Moslemführer aufgetaucht, der uns eines Tages im Nahen Osten Schwierigkeiten bereiten könnte. Wenn er die arabische Welt vereinen könnte, dann wären unsere Zentren dort ernsthaft bedroht.“
    „Was schlagen Sie denn jetzt vor?“, fragte ein besorgt wirkendes Ratsmitglied und sah den obersten Weisen an.
    „Wir müssen härtere Maßnahmen ergreifen!“, zischte der Weltpräsident dazwischen. Er schlug mit der Faust auf den Tisch.
    „Ich fürchte, unser Bruder hat Recht. Wir sollten uns nicht mehr allein auf die konventionelle Kriegsführung verlassen. Es wird Zeit, ein Exempel zu statuieren!“, meinte der Ratsvorsitzende.
    „Vielleicht glaubt Tschistokjow inzwischen wirklich, dass wir ihm Europa überlassen werden, doch diesen Irrglauben sollten wir ihm austreiben. Soll sich dieser Narr ruhig noch eine Weile freuen. Bald wird ihm das Lachen im Halse stecken bleiben!“, knurrte das Oberhaupt des Weltverbundes und zog die Augen zu einem schmalen Schlitz zusammen.

    Artur Tschistokjow und Thorsten Wilden saßen in einem kleinen Besprechungsraum in der unteren Etage des Präsidentenpalastes. Schon den ganzen Tag über versuchte sich der russische Staatschef ein wenig zu entspannen. Er genoss es, mit seinem deutschen Freund zu philosophieren und zu plaudern. Auf diese Weise konnte er die Realität für einen Augenblick abstreifen.
    „Das wir beide uns gefunden haben ist eine Zeichen von den Schicksal, Thorsten“, meinte Tschistokjow und lächelte seinem grauhaarigen Gefährten zu.
    „Man sagt „Wink des Schicksals“ im Deutschen“, antwortete Wilden.
    „Ja, das wollte ich so formulieren. Es klingt sehr schön…Wink des Schicksals. Zwei Männer von zwei großen Völkern kämpfen zusammen. So sollte es sein“, sinnierte der Russe.
    „Und du glaubst, dass wir es schaffen können, Artur?“, fragte der Außenminister.
    „Vielleicht, ja, warum sollten wir es nicht schaffen? Vielleicht es geht alles gut. Und wenn wir es schaffen, dann bauen wir alles neu auf, Thorsten.“
    „Du wirst Europa dann so aufbauen, wie du es in „Der Weg der Rus“ beschreibst, nicht wahr?“
    „Ja, ein deutsch-russisches Bündnis soll die Grundlage sein für ein kommende, starke Europa, das gegen unsere Feind aushalten kann“, erklärte Tschistokjow auf Deutsch.
    „Die Völker Westeuropas wieder aufzurichten, wird allerdings ein langwieriger und schwerer Akt werden. Ich hoffe, dass das überhaupt noch möglich ist“, erwiderte Wilden.
    Der Anführer der Rus nickte und bemerkte: „Wir müssen die Reste der Völker, die wir für eine neue Aufbau gebrauchen können, wieder
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