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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
Autoren: Alexander Merow
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Freund zuversichtlich.
    Frank lächelte verhalten und starrte Bäumer an. Die wachsende Menschenmasse bewegte sich derweil unter lautem Singen und Schreien bis zum Regierungsgebäude, wo sie weitere Mitstreiter erwarteten, die immer wieder „Artur Tschistokjow!“ skandierten.
    „Hier sind keine GCF-Truppen! Niemand!“, sagte Kohlhaas verwundert und blickte zum Regierungsgebäude hinüber.
    „Vermutlich haben sie sich zurückgezogen. Das hatte ich eigentlich nicht erwartet“, erwiderte Alf verdutzt.
    Die Menschenmenge wuchs inzwischen immer weiter an. Artur Tschistokjow tauchte auf, winkte und wurde mit frenetischem Jubel begrüßt. Als er schließlich mit seiner Rede begann, hatten sich Zehntausende von Letten um ihn herum versammelt.
    „Ich verkünde hiermit, dass Lettland von heute an frei ist und aus dem Weltverbund austritt!“, rief er und ein Chor der Begeisterung donnerte ihm entgegen.
    Die Freiheitskämpfer der Rus rückten nach Arturs zweistündiger Rede in das verlassene Regierungsgebäude ein und besetzten es. Andere Trupps nahmen derweil strategisch wichtige Ziele im ganzen Stadtgebiet ein.
    Es fiel kein einziger Schuss an diesem Tag. Sie hatten das winzige Lettland im Handstreich genommen und keinerlei Widerstand war ihnen entgegengetreten.
    Wenige Tage nach der erfolgreichen Übernahme erfuhren sie, dass Sub-Gouverneur Maximilian Feynbergow und sein Kabinett Riga schon in der Nacht zuvor verlassen hatten und die wenigen GCF-Besatzungssoldaten nach Russland abgezogen waren.
    Artur Tschistokjow setzte Lukas Alanin, den Leiter der lettischen Sektion der Freiheitsbewegung, als neuen Präsidenten des Landes ein. Dann ordnete er Maßnahmen zur Behebung der sozialen Krise an und überließ es Peter Ulljewski und seinen Männern, die restlichen Machtstrukturen der Weltregierung, samt ihren Trägern, in Lettland auszuschalten.
    Am 10.07.2036 verkündete Tschistokjow in Riga den vorläufigen Abschluss der Revolution vor einer riesigen Volksmenge und es folgte wenig später eine weitere Großveranstaltung in Minsk, bei der er den Sieg über die Weltregierung in Lettland zelebrieren ließ. Frank und Alf kehrten nach dem berauschenden Fest in der weißrussischen Hauptstadt erst einmal nach Ivas zurück und gönnten sich zwei Wochen Ruhe.

    „Was wollte Wilden denn schon wieder?“, stöhnte Frank und ließ sich die Abendsonne auf den Bauch scheinen.
    Alf stellte sein Handy aus und legte es auf den Tisch. Er wirkte ebenfalls genervt.
    „Wir sollen nächste Woche wieder nach Minsk kommen. Es gibt viel zu besprechen“, gab Bäumer mit einem frustrierten Stöhnen zu verstehen.
    „Auch die besten Kämpfer haben sich mal ‘ne Pause verdient“, bemerkte Sven vom anderen Ende des Tisches und nippte an seiner Bierflasche.
    Frank hielt sich müde den Kopf und sagte nichts. Dann stand er auf. „Ich gehe jetzt nach Hause. Kommst du mit, Alf?“
    Bäumer winkte ab. „Ich bleibe noch eine Runde bei Sven. Wir wollten noch Skat spielen.“
    „Alles klar! Bis morgen!“, sagte Kohlhaas und schlich fort.
    Der junge Mann schlenderte noch eine Weile durch das bereits halbdunkle Dorf und ging dann ins Haus. Entkräftet schleppte er sich zu seinem Bett und schlief sofort ein.
    Mit seliger Miene lag er da und wirkte zwar erschöpft, aber dennoch irgendwie glücklich. So hatte man Frank lange nicht mehr gesehen. Er fand in dieser Nacht einen ruhigen und erholsamen Schlaf, während ihn sein Geist wieder einmal mit auf eine seltsame Traumreise nahm…

    Ein alter Mann und ein kleiner Junge schritten über eine sonnendurchflutete Ebene voller fremdartiger Pflanzen und Gräser. Über ihnen leuchtete ein lilafarbener Himmel, auf dem die Umrisse dreier Monde zu erkennen waren.
    „Großvater, wie lange leben schon Menschen auf dieser Welt?“, fragte der kleine Junge den weißhaarigen Mann.
    „Hier? Auf Sakar IV? Nun ja, vor etwa hundert Jahren haben sich die ersten menschlichen Kolonisten auf diesem Planeten niedergelassen …“, antwortete dieser.
    „Von woher kommen wir Menschen überhaupt?“, wollte der Junge wissen und betrachtete den Alten mit einem forschenden Blick aus seinen wachen Augen.
    „Woher?“, der Großvater lächelte. „Nun, Sylcor, wir Menschen stammen vom heiligen Planeten Terra. Er ist die Wiege unserer Art und weit, weit weg von hier in einem anderen Teil der Galaxis!“
    „Wie weit denn, Großvater?“
    „Sehr weit! Tausende von Lichtjahre liegen zwischen Sakar IV und Terra. Es ist unglaublich
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