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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever
Autoren: Elizabeth Scott
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macht den Mund auf, um etwas zu sagen, aber dann tätschelt er meine Hand. »Du sollst nicht ... ich glaube, du magst dich zu wenig, Abby.«
    Ich schlucke. »Das stimmt nicht«, bringe ich schließlich hervor. »Ich mag mich mehr als genug. Aber danke, dass Sie einverstanden sind.«
    »Ist schon in Ordnung«, wiegelt er ab. »Ich wollte Eli sowieso aus dem Laden rausnehmen. Er verschenkt zu viel Kaugummi. Und er braucht eine Ewigkeit, um die Zeitschriften abzuzählen.«
    »Sortieren, meinen Sie.«
    »Nein, keineswegs«, sagt Clement. »Wenn ich abzählen sage, dann meine ich abzählen.«
    »Ist ja gut«, sage ich und halte in gespielter Zerknirschung die Hände hoch. Clement kramt das nächste Hustenbonbon aus seiner Tasche und da winke ich ihm zu und gehe.
    »Bitte, gern geschehen«, ruft er hinter mir her, und als ich das Krankenhaus verlasse, fühle ich mich so leicht wie seit Monaten nicht mehr.
    Alles wird gut. Ich weiß es. Tess wacht auf, weil ich ihr gebe, was sie braucht. Ich muss nur warten, bis sie die Augen aufschlägt, dann ist alles wieder wie früher, als wir noch eine Familie waren.
    Wenn Tess wach ist, komme ich endlich von ihr los. Dann muss ich nicht mehr stundenlang dasitzen und in ihr stilles Gesicht starren.
    Und ich muss vor allem nicht mehr in ihrem Schatten leben.

Kapitel 10
    Ich sehe Claires Wagen ein paar Autos vor mir, als ich auf die Fähre warte, aber ich versuche gar nicht erst, mich zu ihr durchzuschlängeln. Die Leute hier passen genau auf, dass alles der Reihe nach geht, und ich hab keine Lust, mich anbrüllen zu lassen, weil ich »mich vordrängle«, auch wenn ich mit meinem Rad höchstens ein Viertel von dem Platz brauche, den die Autos wegnehmen. Aber auf der Fähre zählt jedes Fahrzeug gleich viel.
    Und ich muss auch den vollen Preis bezahlen.
    Also warte ich, bis ich heraufgewinkt werde und alle ordnungsgemäß geparkt haben. Erst als die Fähre endlich von der Anlegestelle wegtuckert, gehe ich zu Claire vor.
    Claire steht vorne beim Führerhaus und streicht sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht. Claire ist nicht hübsch, aber sie fällt auf mit ihrem leuchtend roten, fast orangem Haar, das ihr bis knapp über die Ohren reicht. Früher hat sie es superkurz getragen, fast ein Bürstenschnitt. Ich war zehn und Tess dreizehn, als Claire zum ersten Mal mit diesem Schnitt auftauchte. Tess war begeistert und hat sofort ein Foto gemacht, auf dem sie mit Claire posiert und das ewig lang an ihremKommodenspiegel steckte. Claires Kopfhaut schimmerte durch die Haarstoppeln durch und sah genauso sonnengebräunt aus wie ihre Nase.
    Ich weiß nicht, was Tess mit dem Foto gemacht hat, als sie den Kontakt zu Claire abgebrochen hat. Ich hab sie nie danach gefragt. Zu dieser Zeit – Tess war achtzehn und ich fünfzehn – hab ich nur mit ihr geredet, wenn es unbedingt sein musste.
    »Hey«, sage ich zu Claire und stelle mich neben sie an die Reling. Die Fähre pflügt durch eine Welle und die Gischt spritzt mir ins Gesicht.
    »Hey«, sagt Claire. »Du warst heute im Geschenkeshop, hab ich gehört. Also ehrlich, Abby, das hätt ich nicht von dir gedacht, dass du dich so weit herablässt und diesen Arsch klarmachst.«
    »Diesen Arsch klarmachst? Tickst du noch richtig?«
    »Das hat Rick immer gesagt«, erklärt sie mit einem winzigen Lächeln, das bei dem Namen »Rick« sofort wieder erlischt. »Na ja, er hat’s anders gemeint. Dass er meinen Arsch klargemacht hat, der Idiot. Oh Mann, ich darf gar nicht an ihn denken – gestern Abend ruft der Blödmann mich doch tatsächlich an und will wissen, warum Cole überhaupt Geld braucht, wo er doch noch so klein ist.«
    »Wahnsinn«, sage ich. »Und du warst so begeistert, dass du dich sofort wieder mit ihm eingelassen hast, stimmt’s?«
    »Ja, genau«, sagt Claire und grinst mich an. »Und weißt du, was das Beste war? Ich knall ihm den Hörerauf und da ruft er glatt noch mal an und will weiterreden, weil er dachte, wir seien unterbrochen worden. Ich weiß echt nicht, was ich je an dem Typ gefunden habe.«
    »Ich auch nicht, ehrlich gesagt.«
    »Na ja, vielleicht weil er nur Sex wollte, und das war viel einfacher für mich, als wenn ich richtig verliebt war ...« Sie verstummt.
    »Hey, Moment – dann warst du damals verliebt? In wen?«
    Claire blinzelt mich an, dann schaut sie aufs Wasser hinaus.
    »Ja, schon, nur wurde ich leider nicht zurückgeliebt«, sagt sie schließlich. »Jedenfalls nicht genug.«
    »Und ist der Typ noch hier in
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