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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen
Autoren: Brown Sandra
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Übertragungsgeräte«, erklärte Bruder Gabriel mit einem hilflosen Schulterzucken. »Wenn wir von entlegenen Orten senden, transportieren wir sie in Bussen.«
    Â»Außerdem gibt es einen Schlafsaal voll Kinder«, sagte sie.
    Â»Den gibt es tatsächlich«, gestand er lachend. »Sie gehören Männern und Frauen, die hier im Tempel leben. Sie hat Wahnvorstellungen. Der Tod ihrer Zwillingsschwester hat –«
    Â»Halt dein gottverdammtes Maul«, fauchte Lawson.
    Â»Lawson«, rief Tobias. Dann sagte er, zu Bruder Gabriel gewandt: »Warum haben Sie ihr eine Pistole an den Kopf gehalten? War das nötig, um sie zu bändigen?«
    Â»Mr. Hancock vertrat diese Ansicht. Zusammen mit unserem Colombo hier hegt sie die wirre Idee, ich sei irgendwie für den Mord an ihrer Zwillingsschwester verantwortlich. Mr. Hancock wollte sie nur so lange in Schach halten, bis Sheriff Ritchey eintrifft.«
    Â»Mich muss man nicht mehr holen.«
    Diese neue Stimme ließ alle zu dem uniformierten Mann herumfahren, der hinter den schweren Samtportieren hervortrat. Er hielt einen Dienstrevolver zwischen den Händen, der auf Bruder Gabriel gerichtet war. »Hier steht nicht die Aussage dieser Dame gegen deine. Ich kann ihnen alles sagen, was sie über dich wissen müssen.«
    Â»Sheriff Ritchey! Dort sind Sie also verschwunden.«
    Â»Wo du mich am wenigsten vermutet hättest«, höhnte der Sheriff. »Um ein Zitat von dir zu wiederholen.«

    Â»Wie ist Ihnen das gelungen?«
    Â»Ich kam rein, während du mit Hancock weg warst. Diese sogenannten Leibwächter, die du mitgebracht hast, haben nicht einmal hinter den Vorhängen gesucht.«
    Bruder Gabriel schaute zu Hancock hinüber, der seinerseits wütend den Sheriff anstarrte. »Diese Männer sollte man auswechseln.« Dann wandte er sich wieder an Ritchey und sagte: »Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Sie sich hinter den Vorhängen herumtreiben?«
    Ritchey packte die ausgestreckte Pistole fester. Trotzdem bebten seine Hände genau wie seine Stimme. »Ich will hören, wie du ihn sagst.«
    Scheiße, Scheiße, eine Entwicklung, die ich nicht bedacht habe , schoss es Tobias durch den Kopf. »Vorsicht mit der Waffe, Sheriff Ritchey.«
    Aber Ritchey hatte nur noch Augen für Bruder Gabriel. Tränen standen darin, ohne dass er es merkte. »Ich will hören, wie du ihren Namen sagst.«
    Â»Wessen Namen?«
    Â»Oletas Namen«, brüllte er aus vollem Halse. »Sie heißt nicht Mary . Und sie war keine Hure, als sie zu dir kam. Du hast mein liebes kleines Mädchen mit dem Lockenschopf zu einer Hure gemacht! Du hast gesagt, sie würde wie eine Prinzessin behandelt, wenn sie hier lebt. Sie hätte ein besseres Leben und bekäme eine bessere Ausbildung, als ich es mir leisten konnte. Aber du hast ihr nur eines beigebracht: Wie…« Seine Stimme brach. Er konnte den Satz nicht beenden.
    Â»Sheriff Ritchey, stecken Sie Ihre Waffe weg und –«
    Â»Nein, ich lasse nicht zu, dass er sich lächelnd herausredet.«
    Â»Wenn er sich zu Recht verantworten muss, dann wird das vor Gericht geschehen.«
    Mit einem heftigen Kopfschütteln wehrte sich Ritchey gegen Tobias’ ruhige Argumente.
    Vorsichtig wollte sich ihm einer der Reservatspolizisten nähern, aber er registrierte die Bewegung und warnte den Mann,
näher zu kommen. »Bleib zurück! Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Schießt ruhig, wenn ihr wollt, töten werde ich ihn sowieso. Aus dieser Entfernung kann ich ihn nicht verfehlen.«
    Bruder Gabriel warf Tobias einen hektischen Blick zu. »Sie sind das FBI. Um Himmels willen, tun Sie etwas.«
    Â»Wer ist Mary? Wovon redet er?«
    Â»Ich habe mein kleines Mädchen gegen einen Stern eingetauscht«, schluchzte Ritchey, »einen Stern. Du hast mir eingeredet, es sei gut für sie. Für ihr Seelenheil, hast du gesagt. Du sagtest, es sei für alle das Beste. Und dann hast du ihre Unschuld gestohlen und sie in eine Hure verwandelt.«
    Dieser Mann verfiel zusehends. Tobias wollte unbedingt Blutvergießen verhindern. »Ritchey! Stecken Sie Ihre Waffe weg. Sofort!«
    Â»Sheriff, Sie haben Agent Tobias gehört«, sagte Bruder Gabriel aalglatt. »Schluss mit diesem Unsinn. Mary war nicht von Natur aus unschuldig. Sie wurde zu dem geboren, was sie jetzt tut. Ich habe sie nie zu etwas gezwungen. Fragen
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