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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen
Autoren: Brown Sandra
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Handumdrehen hatte Tobias die Situation erkannt und schrie: »Waffen weg! Lasst sie los!«
    Die Reservatspolizisten verteilten sich im Halbkreis an den Wänden. Einige zielten auf Bruder Gabriel, andere auf den bewaffneten Mann, in dem Tobias Hancock vermutete.

    Obwohl Chief unbewaffnet war, wirkte allein seine Stimme bedrohlich genug, als er mit wenigen Schritten bei Hancock war und ruhig sagte: »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bring ich dich um.«
    Tobias wusste, dass er es ernst meinte. »Hart, lassen Sie mich das machen.«
    Hart schien ihn nicht gehört zu haben. »Gillian, alles in Ordnung?«
    Â»Gillian?«
    Dieser Ausruf kam von Bruder Gabriel, den Tobias bisher ignoriert hatte. »Lass sie los!«, befahl er dem Mann, der Gillian Lloyd noch immer eine Pistole an den Kopf hielt.
    Bruder Gabriel sprach erneut. Angesichts des Schocks, den er verdauen musste, klang er bemerkenswert gefasst. »Mr. Hancock, Sie können sie jetzt unbesorgt loslassen. Vor so vielen Augenzeugen wird sie mich nicht erschießen. Ihre Männer sind gerade noch recht gekommen.«
    Einen Augenblick wirkte Hancock unentschlossen, senkte dann aber auf eine Geste von Bruder Gabriel die Pistole und ließ sie schließlich zu Boden fallen.
    Der nächste von Tobias’ Helfern stieß sie mit dem Fuß außer Reichweite. Christopher Hart trat vor. Er und Gillian streckten sich die Hände entgegen. So zog er sie in Sicherheit. Sie wechselten einen Blick, bei dem es selbst einem eingefleischten Junggesellen wie Tobias eng ums Herz wurde. Er dauerte höchstens eine Millisekunde, sagte aber alles.
    Dann riss sie die Augen von Hart los und wandte sich an den Prediger. »Ich bin Gillian.«
    Â»Du lügst.«
    Â»Vor fast einer Woche wurde ich künstlich befruchtet. Ein einfacher Bluttest wird beweisen, ob ich schwanger bin oder nicht.«
    Â»Es ist wahr, du Dreckskerl«, sagte Chief, »sie ist Gillian.«
    Â»Glauben Sie ihnen«, meinte Tobias. »Ich habe heute Abend den Autopsiebefund gelesen. Richtig gelesen, und nicht nur
überflogen wie bisher. Die Leiche, die der Pathologe untersucht hat, besaß weder Gebärmutter noch Eierstöcke.«
    Â»Das habe ich übersehen«, gestand Lawson. »Melina Lloyd hatte eine Totaloperation.«
    Â»Er weiß es«, erklärte ihnen Gillian. »Hancock hat das bei seiner Recherche über sie herausgefunden.«
    Bruder Gabriel lächelte erfreut. »Gut, gut, was für eine Überraschung. Sie sind Gillian. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen.«
    Â»Fahr zur Hölle.« Und zu Hart gewandt, meinte sie: »Wenn Longtree nicht die erste Kammer leer gelassen hätte, wäre ich schon tot. Er hat bereits abgedrückt.«
    Hart machte einen drohenden Schritt auf Hancock zu, aber Tobias rief ihn scharf an, und er blieb, wo er stand. Vielleicht lag das aber auch weniger an seinem Befehl als an Gillians Hand auf Harts Arm.
    Als Tobias von ihnen zu Bruder Gabriel schaute, merkte er erstaunt, dass dieser lächelte. »Wir wurden einander noch nicht richtig vorgestellt. Ich nehme an, Sie sind Agent Tobias.«
    Â»Das ist richtig.«
    Â»Wir haben doch erst morgen unseren Termin. Warum sind Sie schon heute Abend gekommen?«
    Â»Unter dem Vorwand, Ihr Leben zu retten.«
    Â»Vorwand?«
    Lawson sagte: »Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, bezüglich der Morde an Melina Lloyd, Linda Croft und Jem Hennings.«
    Der Prediger drehte sich zu ihm. »Und Sie müssen Lawson sein.« Mit einem Blick erfasste er Lawsons zusammengewürfelte Garderobe und sein zerknittertes Aussehen. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, Herr Kommissar. Es ist mir schleierhaft, warum Sie mich befragen möchten. Als diese Personen ihr Schicksal ereilte, war ich weit von Dallas entfernt.«
    Lawson hätte ihn beinahe angeknurrt.
    Bruder Gabriel ließ ihn links liegen und wandte sich wieder
an Tobias. »Ms. Lloyd – besser gesagt, Gillian – hat sich heute Abend mit List hier eingeschlichen und unter heftigen Anschuldigungen mein Leben bedroht.«
    Â»Er lügt«, sagte sie ruhig.
    Â»Sie hat eine Pistole auf mich gerichtet. Bei Ihrem Eindringen hatte Mr. Hancock sie gerade entwaffnet.«
    Â»Bei meiner Ankunft sind hier drei Busse voller Kinder weggefahren«, sagte Gillian. »Ich bin überzeugt, dass Sie darunter auch das Anderson-Baby finden werden.«
    Â»Video- und
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