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Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Titel: Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]
Autoren: Panini
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als würde sie tief unter Wasser gezogen, wo immer stärkerer Druck auf sie einwirkte. Schon wartete sie darauf, dass es in ihren Ohren knacken und der plötzliche Schmerz sie erlösen würde. Doch so kam es nicht, und ihre Blicke wanderten zurück zu den beiden Sith.
    Die Frau, deren schmächtige Gestalt sich in der Formlosigkeit ihrer dunkelblauen Robe zu verlieren schien, funkelte sie mit fahlen, verkniffenen Augen an. Ihre langen dunklen Haare hatte sie zu einem Knoten zusammengebunden, dessen Schleife wie eine Henkersschlinge von ihrem Kopf hing. Der hagere Mann, der neben ihr saß, hatte die gleiche blasse Haut wie die Frau und die gleichen fahlen Augen, die sie ebenfalls anfunkelten. Aryn nahm an, dass sie Geschwister waren. Seine dunklen Haare und der Bart – den er zu zwei spitzen Zöpfen geflochten hatte – konnten sein Gesicht nicht verbergen, das derart von Wundmalen und Pockennarben zerfurcht war, dass es Aryn an ein Schlachtfeld nach Artilleriebeschuss erinnerte. Ihr Blick fiel auf den dünnen Griff seines Lichtschwerts und das klobige, kantige Gegenstück dazu, das die Frau trug.
    Sie stellte sich vor, wie ihre Eltern das Machtpotenzial von Bruder und Schwester entdeckt hatten, als sie noch klein waren, und sie zur Indoktrination nach Dromund Kaas bringen ließen. Ihr war bekannt, dass man im Imperium auf diese Art mit Machtbegabten verfuhr. Falls das stimmte, wären die beiden Sith, die ihr gegenübersaßen, eigentlich nicht der Dunklen Seite verfallen ; sie hätten nie die Chance gehabt, sich zu erhöhen und irgendetwas anderes zu werden.
    Sie fragte sich, was wohl aus ihr geworden wäre, wenn sie im Imperium zur Welt gekommen wäre. Hätte sie eine Ausbildung auf Dromund Kaas angetreten und ihr Einfühlungsvermögen in den Dienst von Folter und Schmerz gestellt?
    â€žBemitleide sie nicht“, riet ihr Syo auf Bocce, so als hätte er ihre Gedanken gelesen. Bocce kam ihm nur ungelenk über die Lippen. „Und zweifle nicht an dir.“
    Sein Verständnis überraschte sie nicht. Er kannte sie gut. „Wer hat jetzt das Einfühlungsvermögen?“, erwiderte sie in derselben Sprache.
    â€žSie haben ihren Weg gewählt. Wie wir alle.“
    â€žIch weiß“, antwortete sie.
    Aryn schüttelte den Kopf über das vergeudete Potenzial, und die Augen der beiden Sith folgten ihrer Bewegung mit dem wachsamen, konzentrierten Blick eines Raubtiers, das seine Beute verfolgt. Die Akademie auf Dromund Kaas hatte Jäger aus ihnen gemacht, und durch die Augen von Jägern sahen sie auch das Universum. Vielleicht war das die Erklärung für diesen Krieg im Kleinen.
    Aryn fand jedoch keine Erklärung für das Friedensangebot.
    Vielleicht war das der Grund für ihr Unbehagen.
    Der Vorschlag des Sith-Imperators, über ein Ende des Krieges zu verhandeln, war so unerwartet gewesen, dass er wie ein Blitz einschlug und einen Ruck durch die Regierung der Republik gehen ließ. Imperium und Republik hatten sich auf ein Treffen auf Alderaan geeinigt, dem Ort eines vorangegangenen Sieges der Republik in diesem Krieg, und man hatte strenge Begrenzungen und Vorgaben zu Personenzahl und Zusammensetzung der beiden Delegationen festgelegt. Zu ihrer Überraschung gehörte Aryn zu den ausgewählten Jedi, auch wenn sich ihr Platz dabei ständig außerhalb der Verhandlungsräume befand.
    â€žDiese Wahl ist eine Ehre für dich“, hatte Meister Zallow zu ihr gesagt, bevor sie das Schiff nach Alderaan bestieg, und sie wusste, dass dies der Wahrheit entsprach. Dennoch fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut, seit sie Coruscant verlassen hatte. Es lag nicht daran, dass sie bereits auf Alderaan gekämpft hatte. Es war … irgendetwas anderes.
    â€žEs geht mir gut“, versicherte sie Syo, in der Hoffnung, es auszusprechen würde wie ein Zauberwort dafür sorgen, dass es auch so war. „Wahrscheinlich habe ich nur zu wenig geschlafen.“
    â€žBleib ganz ruhig“, sagte er. „Es wird sich alles regeln.“
    Sie nickte und versuchte, daran zu glauben. Sie verschloss die Augen vor den Sith und besann sich auf die Lehren von Meister Zallow. Sie spürte die Macht in sich und um sich herum, ein Gewebe aus leuchtenden Linien, das sich aus der Verbindung aller lebenden Dinge ergab. Wie immer leuchtete die Linie von Meister Zallow hell wie ein Leitstern vor ihrem geistigen Auge.
    Sie vermisste ihn,
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