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Betongold

Betongold

Titel: Betongold
Autoren: Tom Westerhoff
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raus!«
    Â»Wohin?«
    Â»Na raus, Fußballspielen oder so!«
    Â»O.K., ich komme so um sechs, dann koche ich was!«
    Â»O.K., dann bis sechs!«
    Taylor, 15-jähriger Sohn eines US-Soldaten und einer Deutschen, war zum gleichen Zeitpunkt wie Tobi vor drei Jahren nach dem Umzug von Berlin nach Frankfurt in die Schulklasse der Realschule gekommen und die beiden unternahmen viel miteinander.
    Sie hatten am Anfang einen schweren Stand in der Klasse, mittlerweile wurden sie jedoch akzeptiert, Taylor war sogar im letzten Jahr Klassensprecher geworden und damit waren sie in der Klasse angekommen. Beide hatten sich in den Kopf gesetzt Abitur zu machen, danach Rechtsanwalt zu werden und dann eine gemeinsame Kanzlei zu gründen.
    Den Namen und den passenden Slogan hatten sie sich auch schon ausgesucht: »Black and White – Wir bringen Sie auf jeden Fall ins Gefängnis«, scherzten sie dann und schmiedeten die abenteuerlichsten Verteidigungsstrategien.
    Seinem Magen ging es mittlerweile etwas besser und er entschied sich für einen Espresso aus dem Kaffeeautomaten, der im Flur vor seinem Büro stand.
    Er hatte noch Zeit, bevor er sich um 17.00 Uhr mit Karsupke in dem kleinen italienischen Bistro schräg gegenüber von seiner Wohnung traf.
    Eventuell hat Dr. Schenkelberg ja schon erste Ergebnisse, ging es ihm durch den Kopf. Er entschloss sich, in der Gerichtsmedizin vorbeizuschauen. Nach zwanzig Minuten parkte er auf dem Innenhof des Instituts für Rechtsmedizin in der Kennedyallee. Es war eine Stadtvilla aus der Gründerzeit und man würde beim Anblick des mondänen Gebäudes nie erahnen, was hier alles untersucht wurde.
    Im 1. Untergeschoss war das Reich von Dr. Schenkelberg und seinen Kollegen; hochmodern und steril eingerichtet mit mehreren großen Untersuchungstischen, den neuesten Computern und diversen anderen, für ihn nicht definierbaren Apparaturen. Schenkelberg war gerade dabei, die Untersuchung bei Konrad Weishaupt abzuschließen, als Kunkel eintrat. Er stellte sich in einiger Entfernung neben Schenkelberg und schaute ihn abwartend an. »Das hätte ich mir ja denken können, dass Sie hier vorbeischauen, Herr Hauptkommissar, ich habe auch einige Neuigkeiten für Sie.«
    Â»Deswegen bin ich ja hier«, entgegnete Kunkel, »Was haben Sie denn für mich? Sie wissen ja dass Wolf nicht gerne wartet.«
    Â»Das Messer aus der Küche ist mit Sicherheit die Tatwaffe«, begann Schenkelberg seine Ausführungen. »Sämtliche Einstiche am Körper stimmen mit dem Schnittmuster auf dem Messer überein. Der erste Stich traf ihn in den Rücken, dann hat er sich gedreht, oder wurde umgeworfen, die anderen drei Stiche wurden in die Brust ausgeführt. Bis auf ein Hämatom im linken Brustbereich sind keine weiteren Kampfspuren festzustellen. Möglicherweise hat sich der Täter mit der Hand dort abgestützt.«
    Â»Könnte es auch eine Frau gewesen sein?«
    Â»Durchaus, die Stiche wurden zwar fest ausgeführt, aber das Messer war sehr scharf und die Stiche auch von einer Frau ausführbar. Wahrscheinlich war der Täter Linkshänder.«
    Â»Hinsichtlich des Todeszeitpunktes hat mir das Wasserbett gute Dienste geleistet. Anhand der Hautveränderungen am Körper durch das Wasser konnte ich den Zeitpunkt seines Ablebens relativ genau feststellen, vorausgesetzt der Täter oder die Täterin hat zum gleichen Zeitpunkt das Wasserbett zerstört. Er starb demnach zwischen 0.00 Uhr und 0.30 Uhr. Und, er hatte wahrscheinlich Geschlechtsverkehr vor seinem Tod, oder so etwas Ähnliches.«
    Â»Wie, so etwas Ähnliches ? Hatte er, oder hatte er nicht?«
    Â»Ich habe frische Spermaspuren gefunden, aber ob er auch tatsächlich Geschlechtsverkehr hatte, kann ich noch nicht sagen. Ich muss dazu weitere Laboruntersuchungen machen, das dauert.«
    Die Uhr im Untersuchungsraum zeigte 16.30 Uhr und Kunkel musste los.
    Â»Vielen Dank Doktor, das sind schon sehr gute Ergebnisse, sagen Sie mir dann noch Bescheid, ob er, oder ob er nicht?«
    Â»Sicherlich, das mache ich, und grüßen Sie mir den Wolf.«
    Von der Kennedyallee bis zu Pino musste er durch die halbe Stadt und das bei einsetzendem Berufsverkehr. Das Blaulicht wollte er nicht benutzen, wie hätte er es auch begründen sollen. Karsupke musste warten.
    Kurz nach fünf erreichte er das kleine italienische Bistro. Der Name »PINO«
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