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Betörend wie der Duft der Lilien

Betörend wie der Duft der Lilien

Titel: Betörend wie der Duft der Lilien
Autoren: AMANDA MCCABE
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dem Feuer in deinen Augen erkannt, das mich unwiderstehlich angezogen hat. Du bist eigentlich eher eine Sirene als eine Muse.“
    „Eine dickköpfige Sirene?“
    „Ich liebe deinen Starrsinn. Ich bewundere dich dafür, dass du deine Liebsten und deine Überzeugungen so vehement verteidigst.“
    Lachend legte Calliope ihm die Arme um den Nacken. „Meinen Starrsinn hat noch niemand geliebt. Und du findest mich wirklich hübsch?“
    „Du bist die schönste Frau Englands.“
    „Und was ist mit Griechenland? Ich wette, dort gibt es wunderschöne Frauen, Göttinnen gleich.“
    „Aber keine wie dich, Erste unter den Musen. Du bist, was ich immer gesucht und auf all meinen Reisen nie gefunden habe. Meine wilde Athene.“
    „Ich finde, es wird Zeit für eine andere Göttin: Aphrodite. Komm.“ Sie nahm seine Hand und führte ihn durch den Garten zum Wäldchen hinüber. Nur hier, auf ihrer magischen Lichtung, konnte sie ihm wirklich zeigen, was sie für ihn empfand.
    Sie drehte sich zu ihm um und setzte an: „Cameron, ich …“
    Weiter kam sie nicht, denn er versiegelte ihren Mund mit seinen Lippen. Und wieder drehte sich alles, die Welt verschwand, und es gab nur noch ihn.
    Ihr Verlangen erwachte, und sie schlang seufzend die Arme um ihn, als er mit ihr zu Boden glitt. Wie sehr hatte sie diese Gefühle zu unterdrücken versucht! Mit umso größerer Macht brachen sie nun erneut hervor. Sie brauchte ihn, liebte ihn; nichts anderes zählte.
    Ungeduldig zerrte Calliope den Rock von seinen Schultern und machte sich am Krawattentuch, der Weste und dem Hemd zu schaffen, bis sie endlich seine bloße warme Haut berühren konnte. Sie fuhr mit den Fingernägeln an seinem Rückgrat entlang, fast bis zum festen Gesäß hinab und wieder hinauf in seine seidigen Locken. Ihr schöner griechischer Gott!
    Cameron stöhnte auf und küsste sie noch einmal, nicht routiniert und verführerisch, sondern unbeherrscht und gierig. Calliope versuchte sich mit einer Hand ihrer hinderlichen Kleidung zu entledigen, und Cameron half ihr, ohne den Kuss zu unterbrechen. Er befreite sie von ihrem Umhang und ihrem Kleid, bis sie im Hemd dalag.
    Sie schlang fest die Beine um ihn. Hier, in ihrem Wäldchen, in der Umarmung ihres Liebsten, war sie endlich frei.
    Als Calliope die Augen aufschlug, zeigte das graugelbe Licht zwischen den Baumkronen, dass der Tag sich allmählich dem Ende zu neigte. Doch sie wollte ihre süße Trägheit noch nicht abschütteln. Ihre Kleidung lag ringsum verstreut. Sie trat nach einem Strumpf, der sich leicht in der Brise bewegte, und drehte sich dann zu Cameron um. Mit geschlossenen Augen und einem sanften Lächeln auf den Lippen lag er da, ganz entspannt, wie Apoll nach vollbrachten Taten.
    Sie schmiegte sich an ihn, küsste ihn sanft auf die Wange und hauchte: „Danke.“
    „Sollte ich nicht dir danken, Aphrodite?“, murmelte er heiser.
    „Wirst du mir immer noch dankbar sein, wenn die Leute das Aufgebot lesen? Wenn du mir nicht mehr entkommen kannst?“
    „Ich sollte eine Sonderlizenz beantragen, bevor du es dir wieder anders überlegt. Diese wetterwendischen Musen …“
    Calliope streichelte seinen Arm und bewunderte seine Muskulatur. „Keine Sorge, meine flatterhaften Tage sind vorbei. Und meine Tage als Verbrecherjägerin auch. Das Risiko unliebsamer Entdeckungen ist mir zu hoch.“
    „Gut zu wissen.“
    Sie stützte den Kopf auf den Ellbogen. „Das heißt nicht, dass wir ein gesetztes Leben führen werden. Ich habe meine abenteuerlustige Seite gerade erst entdeckt, und ich will nicht gleich wieder in geregelte Bahnen zurückkehren.“
    „Zu dumm, denn ich bin jetzt ein alter, träger Earl, der am liebsten zu Hause im Salon herumsitzt. Meine Wanderjahre sind vorbei.“
    „Gut, dann muss ich wohl alleine herumziehen.“
    „Niemals!“ Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Dann doch lieber … eine Hochzeitsreise nach Griechenland?“
    „Nicht schlecht, für den Anfang.“
    „Und danach erschaffen wir ein paar neue Musen.“
    Calliope lachte. „Willst du dir das wirklich antun? Töchter können anstrengend sein, vor allem, wenn sie die Eigenwilligkeit der Chases erben.“
    „Wenn sie alle so schön werden wie ihre Mutter, soll es mir recht sein.“
    „Wenn das so ist …“, Calliope drückte ihn auf den Rücken, legte ihm die Hand auf die Brust und ließ sie langsam nach unten wandern, „… fangen wir am besten gleich an.“

EPILOG

    Das Boot hatte am Gestade von Delos angelegt, und Cameron
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