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Beth

Beth

Titel: Beth
Autoren: Vampira VA
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sich um ihn her auflöste.
    Das Weib namens Beth war ihm entkommen, auf eine Weise, die er niemals in Betracht gezogen hätte. Und Lilith Eden war dabei, das Tor zum Tunnel zu schließen, noch bevor er ihrer habhaft werden konnte!
    Alle Macht konzentrierte Anum auf seine Flucht. Er raste, stürzte dem Ausgang zu, während sich das Tor bereits zusammenzog. Immer schmaler wurde die Öffnung.
    Zurück! trieb sich Anum an. Ich muß zurück in meinen ...!
    Zu spät .
    Finsternis umfing Anum.
    Schwärze wie von jahrtausendealtem Blut.
    *
    Er war schön im klassischen Sinne. Und mehr als das. Ein Zauber ging von ihm aus, dem Lilith sich nicht zu entziehen vermochte. Und sie wollte es auch gar nicht.
    Obgleich er wie tot in den Trümmern lag, fühlte Lilith sich ihm verfallen. Wie mußte es erst sein, wenn er sich rührte und erwachte?
    Lilith schauderte. Aber es waren wohlige Schauer, die sie durchliefen, und sie wünschte, sie würden nie vergehen.
    Was geschieht nur mit mir? dachte sie, doch der Gedanke schwand, als würde er fortgeweht wie ein welkes Blatt vom Herbstwind.
    War er denn tot? War vielleicht auch er ein Opfer des Wesens geworden, das sie und Beth im Korridor der Zeit verfolgt hatte?
    Lilith kroch näher, beugte sich über den Körper, suchte nach Lebenszeichen. Sie fand nichts, und doch wußte, spürte sie, daß er lebte.
    Wo kam er her? Warum hatte sie ihn zuvor nicht entdeckt?
    Egal. Er war da, und nur das zählte.
    Wer war er? Die Antwort auf diese Frage mußte Lilith erfahren, und sie würde alles tun, um sie zu bekommen.
    Ihre Hände strichen über seine Kleidung, fühlten die starren Muskeln darunter, hart und glatt wie Porzellan. Sanft fuhren ihre Finger die Linien seines Gesichtes nach. Sie verlor sich in ihm, ohne sich dessen bewußt zu sein, und sie wollte, daß es niemals endete. Daß der Bann, der sie hielt, nie mehr brach.
    Sie mußte ihn fortbringen von hier.
    Lilith schaffte es, sowohl den Fremden als auch den Kelch hochzuheben und die zweiundzwanzig Stufen hinaufzutragen, die aus der Vorkammer des Korridors zur Wüste emporführten.
    Ein leichter Wind trieb Staubschleier wie tanzende Geister umher, im Licht der untergehenden Sonne rotgolden schimmernd.
    In einiger Entfernung gewahrte Lilith kantige Umrisse. Darauf hielt sie mit ihrer Last zu, ohne außer Atem zu geraten. Ihre Kraft übertraf die eines Menschen bei weitem. Bald schon erreichte sie ein Lager aus Zelten und Baracken - in dem der Tod reiche Ernte gehalten hatte!
    Ein Bild des Grauens bot sich Lilith, doch ihr Blick war blind dafür, ihr Herz taub für Entsetzen. Sie schien die Toten nicht zu sehen und den Gestank von beginnender Verwesung und Blut nicht zu riechen, als sie durch das Lager lief, den Fremden auf beiden Armen tragend, den Kelch in der Faust.
    Sie ging auf einen staubigen Geländewagen zu. Die Wappen an den Türen wiesen ihn als Eigentum der irakischen Armee aus. Lilith setzte sich hinter das Steuer, drehte den im Zündschloß steckenden Schlüssel, doch der Motor gab keinen Laut von sich.
    Nicht anders war es bei zwei anderen Fahrzeugen, die Lilith zu starten versuchte.
    Als sie schon fürchtete, sich zu Fuß auf den weiteren Weg machen zu müssen, wurde sie auf ein Geräusch aufmerksam. Ein Schnauben und Stampfen.
    Hinter einer der Baracken traf sie auf ein knappes Dutzend angepflockter Pferde. Sie wählte zwei davon aus, die ihr am kräftigsten schienen. In dem windschiefen Gebäude fand sie Sattel und Zaumzeug, das sie den Pferden anlegte, dann hievte sie den Fremden auf eines der Tiere und sorgte mit Stricken dafür, daß er nicht herabfallen konnte.
    Schließlich schwang sie sich in den Sattel des zweiten Pferdes, nahm das andere an die Leine und ritt los, der untergehenden Sonne entgegen, in jene Richtung, wo in weiter Ferne ihr Ziel lag.
    Wo sie und der Fremde unbehelligt bleiben würden von Liliths ewigen Feinden .
    Beth MacKinsey hatte einen solchen Ort einst kennengelernt. Und somit kannte ihn Lilith Eden nun auch.
    In der Heiligen Stadt hatte es in der Vergangenheit keine Vampire gegeben. Und während sie gen Jerusalem ritten, hoffte Lilith, daß sich daran nichts geändert hatte .
    ENDE

Rendezvous der Rache
    Leserstory von Marko Tesch
    Mein Kopf wird zur Seite gedrückt. Ich höre schon die Wirbel knirschen, und der Abend läuft wie ein Film noch einmal vor meinem inneren Auge ab.
    Ich traf dieses Mädchen vor zwei Nächten in meiner Stammkneipe und war sofort von ihr fasziniert. Sie hatte so etwas
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