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Beschuetze mich - liebe mich

Beschuetze mich - liebe mich

Titel: Beschuetze mich - liebe mich
Autoren: Rebecca Winters
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trifft.“
    „Aus vielen Gründen“, flüsterte Lacey. „Mit ihr stimmt etwas nicht. Seit unser Vater tot ist, hat sie sich verändert.“
    „In welcher Hinsicht?“
    „Sie war immer das Baby in der Familie. Mit seinem Tod hat sie die Geborgenheit verloren, die sie braucht. Seitdem sucht sie danach. Und sie benimmt sich wirklich komisch, selbst für ihre Verhältnisse.“
    „Es tut mir leid, Lacey. Meinst du, du kannst wieder das Mädchen engagieren, das dir vor Ruth geholfen hat?“
    „Nein. Sie hat keine Zeit, aber vielleicht eine ihrer Freundinnen. Wenn ich Glück habe, kann jemand für kurze Zeit einspringen.“
    „Was meinst du mit ‚für kurze Zeit‘?“, fragte er überrascht.
    „Ich habe mich entschieden, beim Radiosender aufzuhören. Sobald wir aus Albuquerque zurück sind, reiche ich bei Barry die Kündigung ein.“
    Chaz runzelte die Stirn. „Dann hätte der Stalker erreicht, was er wollte.“
    „Das ist mir egal. Deswegen höre ich nicht auf. Als ich nach Salt Lake gezogen bin, hat Barry mich überredet, hier mit meiner Sendung weiterzumachen. Er war sehr überzeugend und hat mir vorgeschwärmt, wie viel ich verdienen kann. Damals hatte ich finanzielle Sorgen, aber jetzt habe ich genug zurückgelegt.“
    „Es wird nie wieder eine Lacey Pomeroy geben.“ Er klang heiser.
    „Niemand ist unersetzlich. Alicia, die Journalistin, die du auf der Tagung kennenlernen wirst, wäre eine hervorragende Nachfolgerin. Oder Stewart. Er träumt schon lange davon und wäre bestimmt großartig. Er vertritt mich morgen Abend. Aber natürlich liegt die Entscheidung bei Barry.“
    Der Produzent war ein echter Freund und hatte seinen eigenen Job riskiert, indem er die Detektei engagierte. Er würde verstehen, unter welchem Stress sie gestanden hatte, und sie so schnell wie möglich aus ihrem Vertrag mit dem Sender entlassen.
    „Mr Winslow wird außer sich sein.“
    „Ich hoffe nicht, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen“, beharrte Lacey. „Abby wird älter und fragt schon jetzt, warum ich jeden Abend wegmuss. Ich weiß, dass sie heimlich weint, wenn ich mich zur Arbeit umziehe. Das will ich ihr nicht länger zumuten. Ruth und ich haben unseren Vater verloren. Abby hat schon Ted verloren, sie muss nicht auch noch mich regelmäßig an den Sender verlieren. Sie ist das Wichtigste in meinem Leben, viel wichtiger als jeder Job. Was du mir über Ruth erzählt hast, hat mir das klargemacht.“
    Er hielt vor dem Haus ihrer Mutter. „Ich komme mit.“
    „Das ist nett, aber nein, danke. Ich bringe Abby hinein und bin gleich zurück. Für lange Erklärungen habe ich jetzt keine Zeit. Außerdem will ich Mom noch eine ruhige Nacht gönnen.“
    Es hatte begonnen. Chaz fühlte, wie Lacey zu ihm auf Abstand ging. Er hatte ihr die Wahrheit über ihre Schwester erzählt und damit das Risiko erhöht, sie für immer zu verlieren. Sie kehrte aus dem Haus ihrer Mutter zurück und stieg wortlos ein. Schweigend fuhren sie zum Sender.
    Als ihre Talkshow begann, setzte er sich in ihr Büro und hörte seine Mailbox ab. Vermutlich würde Ruth schon weg sein, wenn er und Lacey wiederkamen, deshalb rief er Lon und Jim an.
    „Die Situation hat sich geändert, Jungs. Laceys Schwester übernachtet nicht mehr in ihrer Wohnung. Lasst sie ab sofort nicht mehr aus den Augen.“ Er überließ es den beiden, sich unterei­nander abzustimmen. „Wenn ihr Unterstützung braucht, wendet euch an Lyle.“
    Ruths Entscheidung, in Denver Arbeit zu suchen, erschien ihm unglaubwürdig. Sie hatte es einfach zu eilig, Salt Lake zu verlassen. Er traute ihr nicht. Dass Bruce Larson ihr das Prepaid-Handy besorgt hatte, war ein weiteres Indiz für eine heimliche Beziehung zwischen ihr und dem Piloten. Chaz fühlte, dass er kurz davor war, den Fall zu lösen.
    Da er im Moment aber nicht mehr tun konnte, setzte er sich zu Stewart, um Lacey zuzuhören und sie durch die Glasscheibe zu beobachten. Sie benahm sich wie immer, und ihre Tapferkeit imponierte ihm gewaltig. Er konnte sie beschützen, aber er konnte ihr nicht den Schmerz nehmen, den Ruth ihr bereitete.
    Als sie Richard Fuller, ihren Gast von der NASA, vorstellte, schickte sie einen Gruß an Mitch in den Äther. „Er hat unsere ges­trige Sendung leider verpasst, hat aber versprochen, heute Abend ‚ganz Ohr‘ zu sein.“
    Chaz hoffte, dass Mitch zuhörte. Während des Fußballspiels hatten alle seine Freunde immer wieder verstohlen in ihre Richtung geblickt. Sie sollten wissen, dass sie nicht
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