Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Titel: Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
Autoren: Adam Franosch
Vom Netzwerk:
ein weitaus größeren Unterschied, zwischen seiner Arbeits- und Freizeitkleidung. Der älteste Hector Daniels der Sippe, zeichnete sich durch das Auftreten eines weise wirkenden 68-jähriger Mann, mit vollem kurzen grauen Haaren aus. Besonders weise wirkte er, weil er die Gewohnheit besaß über seine Lesebrille zu schauen, was in Kombination mit seinem gepflegtem, dichtem Bart, ihn den Gottesbildern ähnlich sehen ließ. Auch er trug, genau so wie sein ältester Sohn, immer nur konservative Anzüge, die jedoch bei einem Mann seines Alters passender wirkten. Natürlich waren seine beiden Leibwächter auch hier nicht weit. Diese Leibgarde, die jedes Ratsmitglied um sich hatte, bestand immer aus zwei Quawatruppensoldaten, die ihre Schützlinge überall hin begleiteten. Die Familienmitglieder begrüßten sich alle dem Anschein nach, sehr herzlich und begaben sich zum Esszimmer.
       Man erbaute den Speiseraum, so wie das ganze Haus im Still alter englischen Zigarrenklubs, mit viel dunklem Holz. Nichts ließ darauf schließen, dass dieses Haus gerade mal um die dreißig Jahre stand. Als Mittelpunkt dieses Saales dominierte ein schwarzer, glänzender, ovaler Tisch. Auf ihm spiegelten sich die vielen Lichter des antiken Kronleuchters, der über ihm hing. Es gab eine feste Sitzordnung. Am oberen Kopfende saß das alte Familienoberhaupt. Zu seiner Rechten saß sein Namenserbe, der von der anderen Seite von seinem Erben flankiert wurde. Martina hatte ihren Platz Hec gegenüber. Als letzter auf dieser Seite saß Nathan, dem Shakima schräg entgegen ihren Platz einnahm. Das andere Kopfende belegte früher die Mutter der Zwillinge, Helena Daniels. Doch seit ihrem plötzlichem Tod, genau zehn Jahre zuvor, blieb diese Stelle am Tisch unbesetzt. An diesem Tag stand an diesem leeren Kopfende ein gewaltiger Strauch weißer Rosen, die ihr Witwer dort aufstellen ließ. Nach dem Hauptgang stand der Vater auf und räusperte sich. Sofort trat Stille ein und alles lauschte, was er zu sagen begann.
      »Es ist nun zehn Jahre her, seit dem ich meine geliebte Frau und ihr eure Mutter, Großmutter oder geschätzte Freundin verloren habt.« Während er die Worte Mutter sprach, prostete er seinen Söhnen zu. Bei dem Wort Großmutter, seinem Enkel und dem Wort Freundin, ging diese Geste an Martina. Shakima wurde dabei ausgelassen. »Sie war eine besondere Frau. Voller Herzensgüte und Geduld. Sie und ich kannten uns ein Leben lang. Wir spielten schon als Kleinkinder gemeinsam, in meines Vaters Büro, als unsere Väter ihre zahlreichen Konferenzen führten. Unsere beiden Großväter haben durch den Zusammenschluss ihrer beiden Ölfirmen, unsere Familien an die Spitze der Wirtschaft katapultiert. Helena und ich verliebten uns als Jugendliche, was natürlich viel Zuspruch fand. Sie stellte immer das gute Gewissen in unserem Unternehmen dar. Sie verbrauchte das Geld so schnell für ihre Wohltätigkeitsorganisationen, wie ich es verdiente. Sie dachte immer zuerst an das Wohl der anderen und scheute keinen Kampf gegen Ungerechtigkeiten. Sie ...«, wollte Hector Daniels III. weiter erzählen, der jedoch von seinem Sohn Nathan unterbrochen wurde.
       »Ja, sie brachte mir bei, dass alle Menschen gleich sind und dass wir gegen Ungerechtigkeiten einstehen müssen. Sie würde sich schämen, wenn sie sehen würde wie die Rechte der Silbernen und Bronzenen, besonders in den letzten Jahren eingeschränkt wurden!«, griff Nathan seinen Vater an, um die Tatsache nicht ungesühnt zu lassen, dass seine Frau Shakima bei der Ansprache als einzige ausgelassen wurde.
       »Nathan«, begann sein Vater ihm in ruhigem Ton zu antworten, »Glaubst du, dass der Rat etwas dafür kann? Ist das deine Meinung? Ich würde gerne wissen was Kima meint, was die unteren Kasten denken.«
    Nathan wurde unruhiger und merklich gereizter.
       »Was soll das jetzt? Ich sage das nicht im Auftrag meiner Frau, sondern in der erblühten Frucht der Erziehung, die Mutter in mir pflanzte«, versuchte Nathan seine Frau eloquent zu verteidigen. Hector Senior ließ aber nicht nach.                         
       »Sie ist für mich nun mal eine Vertrauensperson, die Kontakt auf einer Basis zu den silbernen Schichten pflegt, für die ein Agent Jahre der Vorbereitung benötigen würde. Bitte, es geht mir nicht darum, hier unsere Familienmitglieder anzugreifen. Ich möchte nur etwas erläutern, für das ich diese Information brauche.«
    Shakima nickte ihrem Mann zu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher