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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher
Autoren: Aimee Carson
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brauchte, und mich dann sitzen lassen. Ich weiß nicht, ob Mandy deswegen was mit mir angefangen hatte. Ich vermute mal, sie fand mich eine Zeit lang einfach wegen meiner Arbeit faszinierend. Doch gegen Ende war ihr ihre Karriere wichtiger als unsere Beziehung.“
    Trotz ihrer Trauer fühlte sie mit ihm. „Das tut mir leid.“
    Hunter ignorierte sie. „Sie schrieb einen Artikel, in dem sie geheime Informationen über eine Zelle der Internet-Mafia in Chicago preisgab. Informationen, die nur unserer Abteilung bekannt gewesen waren. Ich hatte zwei Jahre an dem Fall gearbeitet, und ich vermute, dass ein Kollege aus meiner Abteilung ihr Informationen hat zukommen lassen. Ich war es jedenfalls nicht.“ Er klang traurig und wütend zugleich und fügte bitter hinzu. „Man konnte mir nichts nachweisen. Doch die Gerüchte wollten nicht aufhören.“ Hunter fuhr sich fahrig durchs Haar. „Ich hätte also bleiben und mit eingeschränkter Unbedenklichkeitsbescheinigung weiterarbeiten dürfen, doch das wollte ich nicht. Es schien einfacher, den Beruf zu wechseln.“
    Sie musste ihn einfach lieben. „Ich werde nicht über dich schreiben“, beteuerte sie leise.
    Er redete weiter, als hätte er sie nicht gehört. „Oder vielleicht brauchst du etwas Emotionaleres?“ Er sah sie bitter an. „Wie es mich zerrissen hat, von der Frau, die ich liebte, benutzt zu werden. Wie erniedrigend es war, beschuldigt zu werden, dass ich die Operation gefährdet hätte. Das FBI war mehr als nur mein Beruf. Es war mein Leben.“ Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und ging auf den Fahrstuhl zu.
    Carly folgte ihm. „Ich habe gesagt, ich mache keine Story über dich.“
    Ihre Worte rührten ihn anscheinend herzlich wenig. „Du vergisst, dass ich weiß, wie sehr du dich deinem Vater beweisen möchtest.“ Er stieg in den Fahrstuhl und blockierte ihr den Zutritt. „Nimm dir das Mal zu Herzen, Carly. Du bist eine ganz außergewöhnliche Frau, aber du solltest dir mehr Sorgen über deine eigene Meinung von dir machen als über die deines Vaters. Du wirst den Respekt deines Vaters erst gewinnen, wenn du dich wie eine Erwachsene verhältst und lernst, dich selbst zu respektieren.“ Sein Blick kannte keine Gnade. „Und dazu gehört, nicht von einem Verlierer zum nächsten zu springen.“
    Die Ohrfeige, die sie ihm verpasste, tat ihr in der Seele weh. Doch seine Worte hatten sie einfach zu sehr verletzt. „Du meinst, im Gegensatz zu jemandem wie dir?“, fuhr sie ihn an. „Aber ich habe Neuigkeiten für dich. Du bist nicht der Einzige, dem Treue, Mut oder Integrität etwas bedeuten. Ich brauche einen Mann, der mir vertraut. Der mir traut. Eine Enttäuschung in meinem Leben reicht mir völlig, also mach einfach so weiter wie bisher und fahr zur Hölle.“
    Er sah sie bitter an. „Kein Problem, denn von der Frau, die ich liebe, erwarte ich mehr.“
    Um Carly herum drehte sich alles. Sie hatte kaum mehr Kraft, gegen die Tränen anzukämpfen, denn sie wusste, dass es stimmte. Sie hatte es gespürt, als sie vorhin in seinen Armen gelegen hatte. Hunter liebte sie wirklich . Doch ihr war auch klar, dass das nicht bedeutete, dass sie beide automatisch miteinander glücklich werden würden.
    Denn es gab alle möglichen Arten von Liebe. Die unerwiderte Liebe. Bei der blieb oft einer bitter zurück. Die erwiderte Liebe. Mit der fühlte man sich selbstsicher, stark, unbesiegbar. Und dann gab es noch die unreife Liebe, die den mächtigen Schatten der Vergangenheit zum Opfer fiel.
    Und so war das bei ihr und Hunter.
    „Von dem Mann, den ich liebe, erwarte ich auch mehr“, sagte sie. Hunters Gesicht blieb genauso ausdruckslos wie zuvor. „Ich brauche einen Mann, der zu mir hält. Der an mich glaubt.“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und blickte ihn zornig an.
    Seine Stimme war gefährlich sanft, als er erwiderte und den Knopf des Fahrstuhls drückte. „Leider bin das nicht ich.“

11. KAPITEL
    „Das Leben ist so gemein.“ Carly ließ sich rückwärts auf das große Doppelbett fallen und starrte Löcher in die Decke.
    Abby warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. „Ich glaube nicht, dass Hunter das alles so gemeint hat, Carly.“
    Carly war sauer auf sich selbst. Und sie war es müde, sauer zu sein. Und sie war es leid, so zu leiden – es war, als ob Hunter seine Pistole rausgeholt und ihr direkt ins Herz geschossen hätte, so sehr tat das alles weh. Seit er gepackt hatte und verschwunden war, hatte sie der Versuchung widerstanden,
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