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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Stansfield gesessen, in der Hoffnung, »rein zufällig« mit Eric Dalton zusammenzutreffen, wenn er sein Büro verließ. Fehlanzeige.
    Zwar war Eric Lehrer und Mitglied im Disziplinarausschuss, aber er war auch der unglaublichste... Mann … den Brett je kennengelernt hatte. Letzte Woche, nach dem großen Spiel am Schwarzen Samstag, war sie absolut sicher gewesen, dass sie bereit war, ihre Jungfräulichkeit an Eric zu verlieren. Dann hatte sie aber doch kalte Füße gekriegt, war Hals über Kopf von Erics Yacht gestürmt und direkt in die Arme ihres Ex-Freundes Jeremiah gelaufen, der ganz in der Nähe auf dem College St. Lucius war. Uups.
    »Ich lass euch zwei mal allein, damit ihr euch wieder aneinander gewöhnt«, murmelte Callie und schritt zur Tür. Brett wäre es lieber gewesen, Callie wäre nicht gegangen. Selbst wenn ihre Beziehung etwas angespannt war, hatte Brett ein bisschen Schiss, mit Tinsley allein zu bleiben. Was, wenn Tinsley es Callie gesteckt hatte, dass Brett nur ein spießiges Mädchen aus New Jersey war? Wenn die beiden einvernehmlich festgestellt hatten, wie trashig Bretts feuermelderrot gefärbtes Haar aussah? Oder wenn Tinsley mit ihren unheimlichen veilchenblauen Augen ihr gleich ein Loch in die Seele brannte?
    »Danke, dass du mir mit meinem Krempel geholfen hast, Callie.« Tinsley spitzte ihre vollen Lippen und ließ einen übertriebenen Schmatzlaut hören, dann schloss sie sanft die Tür hinter Callie. Brett überlegte, ob Callie stehen bleiben und ihr Gespräch belauschen würde, wie sie es selbst eben getan hatte. Ja, wahrscheinlich tat sie es.
    Tinsleys Louis-Vuitton-Gepäck türmte sich auf ihrem alten Bett. Ein mickriges Eisenbett, das in der Mitte leicht durchhing, war in eine Ecke gequetscht, in der sonst der Papierkorb der Mädchen stand. Jennys Decke und Laken ruhten zu einem Knäuel geballt darauf. Eines ihrer Kissen lag auf dem Boden.
    Tinsley fixierte Brett, die steif wie ein Stock in der anderen Ecke des Zimmers stand. Ihre kleine Stupsnase war genauso rot wir ihr verrückt gefärbtes Haar, was Tinsley als Zeichen von Nervosität deutete. Was war denn mit der los? Konnte sie nicht einmal eine Spur Begeisterung aufbringen, dass ihre alte beste Freundin heimgekehrt war, besonders nachdem Tinsley die Suppe für sie ausgelöffelt hatte? Wo blieb ihre Dankbarkeit? Ihr Respekt? Ihr Einschmeicheln ? Schließlich war sie zurück vom anderen Ende der Welt, verdammt noch mal, nicht vom Speisesaal. »Du siehst blass aus«, eröffnete Tinsley schließlich das Gespräch.
    Brett trat an ihren Schreibtisch und hängte ihren Waverly-Blazer, Größe M, über die Stuhllehne. »Mir geht’s nicht so gut«, sagte sie spitz.
    Tinsley zog am Reißverschluss ihrer ledernen Signature-Reisetasche und entnahm ihr einen Arm voll Chiffon und Seide. Sie kniff die sorgfältig geschminkten Augen zusammen und sah ihre Freundin an, während sie auf den Schrank zuging und Bretts Sachen zur Seite schob. Bei ihrem Anblick musste sie an die vielen Gelegenheiten denken, als sie, Callie und Brett sich Ausgangsscheine ihrer Eltern erschlichen hatten und mit dem Zug in die Stadt gefahren waren, um bei Barneys und in den Boutiquen von Soho zu shoppen. Tinsley entdeckte sogar das silberne Missoni-Kleid. Sie hatte Brett dazu verleitet, es bei Saks zu klauen. Blöde Zicke , hätte Tinsley am liebsten geschrien. Entschuldige dich einfach und kriech mir ein bisschen in den Hintern, damit wir alle wieder Freundinnen sein können! Aber Brett stand nur trotzig da und fingerte an den vielen kleinen goldenen Ringen herum, die sie im linken Ohr trug. Was hatte Brett denn für einen Grund, sauer zu sein? »Immer noch mit Jeremiah zusammen?«, fragte Tinsley schließlich.
    »Das ist aus.« Brett räusperte sich und zwang sich, nicht an Eric Dalton zu denken. Tinsley hatte so etwas wie den sechsten Sinn, wenn es um Geheimnisse ging, und sobald sie etwas Verdächtiges vermutete, stürzte sie sich darauf, bis sie jedes pikante Detail herausgepresst hatte.
    »Ach! Und wer ist das nächste Opfer?«, fragte Tinsley anzüglich und dachte an Mr Dalton, seine sexy grauen Augen, die Platinmanschettenknöpfe mit Monogramm und daran, dass Callie gemeint hatte, sie solle Brett mal auf ihn ansprechen. Sie kannte ihre Freundinnen, und sie wusste, was das hieß. Er war ja ein richtig guter Fang für ein Mädchen wie Brett, das sich nicht traute zuzugeben, dass es in Wahrheit aus New Jersey kam.
    »Man wird sehen.« Brett wandte sich ab, um ihre
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