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Berauscht von so viel Glueck

Berauscht von so viel Glueck

Titel: Berauscht von so viel Glueck
Autoren: Judy Christenberry
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alles okay ist”, drängte der Fremde leise. “Wir wollen keinen Streit.”
    “Warum sollte es Streit geben?” flüsterte sie,
    “Weil ich nicht zulasse, dass Sie bei ihm einsteigen. Ich kenne ihn nicht.”

    “Alles in Ordnung”, rief sie zurück.
    “Ich kann Sie mitnehmen.” Je näher der Trucker kam, desto misstrauischer wurde Samantha.
    “Danke, aber mein Freund hier hilft mir”, erwiderte sie und versuchte, unbeschwert zu klingen.
    Der Mann blieb stehen. “Na ja, wenn Sie meinen…” Er musterte den Lexus-Fahrer. Dann drehte er sich um und eilte zu seiner Zugmaschine zurück.
    Sekunden später fuhr er weiter.
    “Danke für Ihr Vertrauen”, sagte der Fremde. “Brauchen Sie etwas aus Ihrem Wagen, bevor wir losfahren?”
    “Wohin fahren wir?”
    “Nach Cactus natürlich. Dort wohne ich. Ihr Wagen wird dorthin abgeschleppt, und dorthin wollen Sie doch, oder?”
    Cassie begann wieder zu weinen, und Samantha schluckte.
    “Was hat sie?” fragte der Mann.
    “Sie kennen sich mit Babys nicht aus, was?”
    “Nein.”
    Seine knappe Antwort schien sie zu verunsichern. Er holte das Handy heraus, wählte eine Nummer und hielt es ihr hin.
    “Verlangen Sie den Sheriff.”
    “Büro des Sheriffs”, meldete sich eine Frauenstimme.
    “Ich möchte den Sheriff sprechen”, sagte Samantha.
    “Mit wem spreche ich?”
    “Ich bin auf dem Highway liegen geblieben. Ein Fremder hat mir angeboten, mich mitzunehmen, und …”
    “Augenblick, Honey.”
    Sie hörte ein gedämpftes Gemurmel, dann kam ein Mann an den Apparat. “Hier Sheriff Baxter. Kann ich Ihnen helfen?”
    Samantha wollte ihm die Situation erklären, doch Mac nahm ihr das Handy ab. “Cal? Hier ist Mac. Sag der Lady, dass es ungefährlich ist, bei mir mitzufahren, okay?” Er gab es ihr zurück.
    “Hallo?” fragte sie zaghaft.

    “Ma’am, Mac ist ein alter Freund und angesehener Anwalt. Er bringt Sie direkt in mein Büro, dann helfen wir Ihnen weiter.”
    “Okay, Sheriff. Danke.”
    Sie reichte ihm das Handy. “Der Sheriff hat gesagt, dass Sie ungefährlich sind.”
    “Das beruhigt mich. Können wir jetzt fahren?”
    “Ich brauche mein Gepäck, die Babysachen und den Sitz aus meinem Wagen.”
    Er streckte die Hand aus. Glaubte er etwa, sie würde ihm ihr Kind anvertrauen?
    “Die Schlüssel”, sagte er gereizt.
    “Oh.” Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie fest sie sie gepackt hielt.
    “Steigen Sie in meinen Wagen. Der Motor läuft, und die Klimaanlage ist an.”
    Erleichtert ließ sie sich mit Cassie auf den Ledersitz sinken und beobachtete im Außenspiegel, wie er ihr Gepäck einlud.
    Dann öffnete er die Tür hinter ihr und schnallte den Babysitz an.
    “Soll ich das Baby hineinsetzen?”
    “Nein! Das tue ich selbst.” Sie drehte sich nach hinten und setzte Cassie in den Sitz.
    Er setzte sich ans Steuer und reichte ihr ihre Schlüssel.
    “Ich habe ihn abgeschlossen. Bis Ted kommt, dürfte er sicher sein.”
    “Aber wird er die Schlüssel nicht brauchen? Ich meine …”
    Er nickte und steckte die Schlüssel ein. “Stimmt. Ich bringe sie ihm vorbei, sobald ich Sie beim Sheriff abgesetzt habe.”
    Er fuhr los.
    “Tut mir Leid, dass ich so viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen muss.”
    “Kein Problem.” Er holte tief Luft. “Wollen Sie in Cactus jemanden besuchen?”
    “Nein.”
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu.

    “Der Sheriff sagte, Ihr Name sei Mac.”
    “Richtig. Mac Gibbons.”
    Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen. Er war es.

2. KAPITEL
    Mac versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Aber die Frau auf dem Beifahrersitz machte es ihm nicht leicht. Nicht, dass sie etwas sagte. Sie sah einfach nur seiner Ex-Frau so ähnlich, dass er es kaum glauben konnte. “Wollen Sie mir sagen, wie Sie heißen?” brach er schließlich das Schweigen.
    “Oh. Natürlich. Ich bin Samantha Collins. Und meine Tochter heißt Cassandra, aber ich nenne sie Cassie.”
    “Sie ist nicht sehr alt.”
    “Nein.”
    “Ich kenne in Cactus niemanden namens Collins.”
    “Gibt es in Cactus eine Vorschrift, dass man nur dorthin ziehen darf, wenn man in der Stadt schon Angehörige hat?”
    “Sie ziehen nach Cactus?” Er warf ihr einen kurzen Blick zu und fragte sich, ob seine Tante hinter der Ankunft dieser rätselhaften Fremden steckte. Sie wollte ihn unbedingt verheiraten, und ihr war alles zuzutrauen.
    “Haben Sie etwas dagegen?”
    “Keineswegs”, erwiderte er rasch. “Aber es kommt nicht oft vor, dass jemand nach Cactus zieht.
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