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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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vorgenommen hatten. Trotzdem: Wenn wir die beiden erst mal hergeholt hatten – noch dazu unter Vorspiegelung falscher Tatsachen –, -wie zum Teufel sollten wir sie unter Kontrolle bringen? Die Minke hatte sich in ihrer Mustafa-Gestalt bereits als verschlagener Gegner gezeigt … und ich hatte keine Ahnung, wie Hatschepsut reagieren würde, wenn sie ihren lange verschollenen Liebhaber Senenmut sah.
    Das alles konnte verdammt schnell ziemlich übel in die Hose gehen, wenn wir nicht aufpassten.
    Senenmut nahm meine Hand, als wir uns der Steilkante näherten. Zuerst dachte ich, dass es bloß eine freundliche Geste wäre, doch als er so fest zudrückte, dass er mir beinahe die Finger brach, musste ich ein Keuchen unterdrücken. Ich warf ihm einen verärgerten Blick zu, da ich keine Ahnung hatte, was er sich dabei dachte, aber er schaute mich nur voller Angst an und deutete mit dem Kopf nach vorne. Ich folgte seinem Blick und sah, dass Jarvis und Clio einen Kreis aus feinem weißem Pulver um die Bänke herum gestreut hatten. Ich konnte nicht genau erkennen, worum es sich bei dem Pulver handelte, tippte jedoch auf Knochenmehl.
    »Was ist los?«, zischte ich Senenmut zu, aber er drückte meine Hand nur fester, um mich zum Schweigen zu bringen, als Clio sich umdrehte, um zu sehen, was los war. Ich ließ ein breites Lächeln aufblitzen, was sie zufriedenzustellen schien.
    »Alles bestens«, sagte ich. »Ich bin nur über meine eigenen Füße gestolpert.«
    Das trug mir einen weiteren groben Händedruck von Senenmut ein, der sein Gehtempo auf die Hälfte gedrosselt hatte und mich dabei näher an sich heranzog.
    »Na schön«, murmelte ich halblaut. »Dann erzähl mir eben nicht, was los ist.«
    Doch mittlerweile machte mich der Anblick, der vor uns lag, ebenfalls etwas nervös.
    Ich konnte Jarvis ausmachen, der knapp innerhalb des Knochenmehlkreises an der Kante stand, mit Bastet auf der Schulter. Das passte so was von absolut gar nicht zu Jarvis. Doch trotz meiner wachsenden Bedenken rückte ich weiter vor, froh, dass ich zumindest Senenmut auf meiner Seite hatte.
    »Was soll der Kreis?«, fragte ich Clio, als wir uns unserem Ziel näherten.
    »Der ist für den Zauber, Dummerchen«, antwortete sie.
    Ihr Tonfall war locker, aber es beunruhigte mich, dass sie sich beim Sprechen nicht zu mir umdrehte. Und außerdem, welches siebzehnjährige Mädchen aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert benutzt das Wort »Dummerchen« in Bezug auf ihre ältere Schwester? Von Jarvis hätte ich eine solche Wortwahl erwartet, aber von Clio? Niemals – ganz egal, wie viele Paris-Hilton-Realityshows sie sich ansah.
    »Ich habe noch nie zuvor einen Beschwörungszauber ausprobiert«, sagte ich, »doch es kommt mir ein bisschen komisch vor, gemahlene Knochen zu verwenden, um etwas zu machen, was sich im Prinzip nicht groß von einem Ferngespräch unterscheidet.«
    Senenmut und ich hatten nun den Rand des Kreises erreicht, aber anstatt Clio hineinzufolgen, hatten wir beide die unbewusste Entscheidung gefällt, uns so weit wie möglich von dem knochenmehlbedeckten Bereich fernzuhalten.
    »Du musst in den Kreis treten, damit der Zauber funktioniert, Callie«, erklärte Clio und winkte mich heran.
    »Lieber nicht«, erwiderte ich und blieb genau dort, wo ich war.
    »Warum nicht, Calliope?«, fragte Jarvis und verwendete dabei einmal mehr meinen Vornamen. Er hob den Arm und streichelte Bastets Nacken. »Der Zauber funktioniert nicht, wenn du nicht in den Kreis trittst.«
    »Tritt in den Kreis«, sagte Clio nun strenger.
    »Ja, tritt in den Kreis«, rief Jarvis.
    »Würdet ihr bitte damit aufhören, alles zu wiederholen«, stöhnte ich. »Davon kriege ich Kopfschmerzen.«
    Senenmut drückte erneut meine Hand und zwang mich so, den Blick von Clio und Jarvis abzuwenden.
    »Was ist?«, zischte ich wütend.
    »Schau ihnen nicht in die Augen«, flüsterte er.
    »Warum?«
    Er seufzte. »Du stellst zu viele Fragen, Calliope Reaper-Jones. Mach es einfach so. Schau ihnen nicht in die Augen.«
    »Na schön«, sagte ich genervt.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Clio sich vorbeugte und Jarvis etwas ins Ohr flüsterte.
    »Worüber redet ihr?«, fragte ich unschuldig, und sofort verstummten die zwei. Ich wartete auf eine Antwort, doch keiner der beiden schien geneigt zu sein, etwas zu sagen.
    Letztlich war es Bastet, die für sie antwortete. »Es stimmt, was man über dich sagt, Calliope Reaper-Jones«, schnurrte sie, während ihr Schwanz pendelnd gegen Janas’
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