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Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)
Autoren: Stephenie Meyer
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dass ich dieses Menschenkind vor der armseligen, zahnlosen Bedrohung von Jessica Stanleys hinterhältigen Gedanken hatte beschützen wollen. Ich war der Letzte, der einen Beschützer für Isabella Swan abgeben konnte.
    Vor nichts und niemandem musste man sie so beschützen wie vor mir.
    Wo war Alice eigentlich die ganze Zeit?, fragte ich mich plötzlich. Hatte sie nicht gesehen, wie ich das Swan-Mädchen auf vielfache Weise ermordet hatte? Warum war sie nicht zu Hilfe gekommen – um mich aufzuhalten oder um mir beim Verwischen der Spuren zu helfen, was auch immer? Hatte sie die ganze Zeit aufgepasst, dass Jasper nicht auf Abwege geriet, und war ihr dadurch diese viel schrecklichere Gefahr entgangen? Oder war ich stärker, als ich dachte? Hätte ich dem Mädchen in Wirklichkeit gar nichts angetan? Nein, ich wusste es besser. Alice konzentrierte sich offenbar ganz fest auf Jasper.
    Ich suchte in der Richtung, in der sie sich aufhalten musste, in dem kleinen Gebäude, wo die Englischkurse stattfanden. Es dauerte nicht lange, bis ich ihre vertraute »Stimme« ausfindig gemacht hatte. Und ich hatte Recht. All ihre Gedanken galten Jasper, sie folgte ihm auf Schritt und Tritt.
    Ich hätte sie so gern um Rat gefragt, doch gleichzeitig war ich froh, dass sie nicht wusste, wozu ich fähig war. Dass sie nichts von dem Blutbad ahnte, das ich während der vergangenen Stunde geplant hatte.
    Jetzt spürte ich ein neues Brennen im Körper – brennende Scham. Ich wollte nicht, dass meine Familie davon erfuhr.
    Wenn ich Bella Swan aus dem Weg gehen konnte, wenn ich es schaffte, sie nicht zu töten – als ich das nur dachte, wand sich das Monster vor Enttäuschung und knirschte mit den Zähnen –, dann brauchte auch niemand davon zu erfahren. Wenn ich mich nur von ihrem Duft fernhalten konnte …
    Nichts sprach dagegen, es wenigstens zu versuchen. Eine richtige Entscheidung zu treffen und zu versuchen, das zu sein, wofür Carlisle mich hielt.
    Die letzte Schulstunde war fast vorüber. Ich beschloss, meinen neuen Plan sofort in die Tat umzusetzen. Das war besser als hier auf dem Parkplatz herumzusitzen, wo sie jederzeit vorbeikommen und meine Bemühungen zunichte machen konnte. Wieder empfand ich Hass für das Mädchen, obwohl es nichts dafür konnte. Ich hasste sie dafür, dass sie, ohne es zu wissen, eine solche Macht über mich hatte. Dass sie mich in etwas verwandeln konnte, das ich verabscheute.
    Ich ging eilig – etwas zu eilig, doch es gab keine Zeugen – über die kleine Rasenfläche ins Sekretariat. Es gab keinen Grund, weshalb sich meine Wege mit denen von Bella Swan kreuzen sollten. Ich würde sie meiden wie die Pest – denn das war sie.
    Im Sekretariat war niemand außer der Sekretärin, und genau mit der wollte ich sprechen.
    Sie hörte mich nicht, als ich lautlos hereinkam.
    »Mrs Cope?«
    Die Frau mit den unnatürlich roten Haaren schaute auf und ihre Augen weiteten sich. Die kleinen Merkmale, die sie nicht verstanden, trafen immer alle unvorbereitet, selbst wenn sie uns schon häufig gesehen hatten.
    »Oh«, stieß sie ein wenig nervös hervor. Sie zog ihr T-Shirt herunter. Albern, dachte sie. Er könnte fast mein Sohn sein. Zu jung, um so an ihn zu denken … »Hallo, Edward. Was kann ich für dich tun?« Sie klimperte mit den Lidern hinter der dicken Brille.
    Unangenehm. Aber ich konnte charmant sein, wenn ich wollte. Es war leicht für mich, weil ich immer sofort wusste, wie meine Worte und Gesten beim anderen ankamen.
    Ich beugte mich vor und erwiderte ihren Blick, als schaute ich ihr tief in die ausdruckslosen, kleinen braunen Augen. Schon waren ihre Gedanken in Aufruhr. Es war bestimmt ein Kinderspiel.
    »Ich habe überlegt, ob Sie mir wohl bei meinem Stundenplan behilflich sein könnten«, sagte ich mit der weichen Stimme, die ich einsetzte, wenn ich die Menschen nicht verschrecken wollte.
    Ich hörte, wie ihr Herz schneller schlug.
    »Natürlich, Edward. Wie kann ich dir helfen?« Zu jung, zu jung, predigte sie sich. Damit lag sie natürlich daneben. Ich war älter als ihr Großvater. Doch wenn man nach meinem Führerschein ging, hatte sie Recht.
    »Ich habe überlegt, ob ich statt des Biologiekurses eine andere Naturwissenschaft belegen könnte. Zum Beispiel Physik?«
    »Gibt es Probleme mit Mr Banner, Edward?«
    »Ganz und gar nicht, es ist nur so, dass ich den Stoff bereits durchgenommen habe …«
    »In der Schule für Hochbegabte, die du in Alaska besucht hast, ich verstehe.« Während sie
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